Die Zudeckerin: Gretas Grant

Greta hat ihre flammende Rede auf dem UN Klimagipfel gehalten und sitzt jetzt wieder im Boot zurück nach Europa. Mit ihren kritischen Worten hat sie einen Shitstorm ausgelöst, der sich nicht gewaschen hat, so ekelhaft, wie der war. Aber warum immer streiten?

Eine Kolumne der Zudeckerin

Irgendwie müssen in New York schlechte Vibes sein, oder? Weil am UN-Klimagipfel am Montag waren irgendwie alle nicht gut drauf. Erst die liebe Greta Thunberg, die sich ganz fürchterlich bei ihrer Rede am UN-Klimagipfel aufgeregt hat. (Aufregen ist bestimmt mindestens gleich ungesund wie Klimawandel!) Und dann hat Angela Merkel sie auch noch kritisiert. Aber Deutschlands Mutti hat schon recht: So wild ist das mit unserem Klima doch gar nicht, es gibt ja noch immer Technologie und Innovation - damit holen wir jetzt die Versäumnisse locker auf. Das mit dem Klimawandel ist schließlich fast neu, oder? Die Warnungen der letzten fünfzig Jahre waren zumindest nie so glaubwürdig wie verzweifelte Jugendliche.

Aber in dem Alter steigert man sich ja oft einmal in etwas hinein. Vor lauter Pubertät will Greta jetzt auch noch Deutschland, Frankreich, die Türkei, Brasilien und Argentinien verklagen. Weil das Nichtstun der Regierungen ein Verstoß gegen die Kinderrechte ist, sagt sie. Und warum gerade diese fünf Staaten? Weil die so ein Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention der UNO unterzeichnet haben. Greta, wenn du erwachsen bist, wirst du lernen, dass man ganz oft etwas symbolisch unterzeichnet. Und gar nicht so ernst meint. AGBs zu Beispiel fast täglich!

Alles halb so wild. Und wenn uns in 20 Jahren die Menschen der nächsten Generationen im Greta-Stil wütend zur Rede stellen wollen, werden wir einfach sagen: Was hätten wir tun sollen? In Österreich geht nix schnell - wie hätten wir von heute auf morgen das tägliche Schnitzi weglassen sollen? Und Österreich ist so winzigklein, das ist mit den anderen in den Klimakrisenschlund mitgerissen worden, wir waren Opfer. Außerdem: Passt’s ein bisserl auf, was ihr sagt’s, eigentlich hätte die Erde nämlich gar keine Menschen mehr ausgehalten, seid’s froh, dass ihr überhaupt geboren worden seids.