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Der Instagram-Account der Plantfluencerin Iwona Laub

Instagram/Iwona Laub

Instagram-Trend: Iwona Laub ist eine „Plantfluencerin“

Immer mehr „Plantfluencer“ teilen Fotos von ihren Zimmerpflanzen auf Instagram. Eine von ihnen ist Iwona Laub. Sie hat über 200 Pflanzen zu Hause.

Von Felix Diewald

Iwona Laub ist Realistin. „Man hat ja sonst nicht so viele Erfolge im Leben“, antwortet sie auf die Frage, wieso Zimmerpflanzen so großen Anklang auf Social Media finden. „Aber einer Pflanze beim Gedeihen zuzusehen – das ist eines dieser Erfolgserlebnisse, die wir im Alltag brauchen.“ Dabei galten Topfpflanzen im Wohnzimmer lange als spießig und kleinbürgerlich. Wie konnten sich Rhododendron, Monstera und Co. in den letzten Jahren zu coolen Interieur-Pieces entwickeln? Laub macht steigende Mieten und immer kleiner werdenden Wohnraum dafür verantwortlich. „Und die Menschen wollen das Grüne nach innen holen, sich einen Indoor-Jungle bauen.“

Der Instagram-Account der Plantfluencerin Iwona Laub

Instagram/Iwona Laub

So viel Arbeit wie ein Haustier

Seit gut zehn Jahren sammelt Laub mittlerweile Pflanzen, zunächst noch auf der Terrasse ihrer Dachgeschosswohnung, später indoor. „Plötzlich hatte ich immer mehr Pflanzen zu Hause.“ Irgendwann begann sie, ihre Mitbewohner auf ihrer Instagram-Seite zu posten. Laub, die hauptberuflich als PR-Expertin arbeitet, macht momentan ein- bis zweimal die Woche eine Tour durch die Wohnung, inspiziert und gießt all ihre Pflanzen. Das dauert rund eine Stunde. Dazu kommen noch das Umtopfen und die Ausflüge ins Garten-Center.

Dass die Pflanzen ein Haustierersatz (mit weniger Arbeit) sind, glaubt Iwona nicht. „Wenn man da reinkippt, ist das genauso zeitintensiv wie eine Katze oder ein Hund.“ Ihr Hobby kostet die Plantfluencerin 50 bis 100 Euro im Monat. Ein paar Mal im Jahr gönnt sie sich zusätzlich eine besonders exotische Pflanze, bei der ein einzelnes Exemplar schon mal über 100 Euro kosten kann. Weil manche Pflanzen schwierig zu bekommen sind, organisiert Iwona mit Gleichgesinnten Events, bei denen die Pflanzen-Freaks seltene Stecklinge und ausgefallene Sorten tauschen können.

Der Pink-Princess-Philodendron

Am begehrtesten in der Plantfluencer-Community sind natürlich Pflanzen, die fotogen sind, etwa die „Monstera“. Laub: „Die ist schön, hat große Blätter, ist einfach zu pflegen, wächst schnell, auch in hohen Räumen.“ Auch die Hängepflanzen und „alles, was feinblättrig ist“, sei gerade im Trend. „Und Farben! So wie der Pink-Princess-Philodendron mit rosa Blättern.“

Aus Amerika kommen viele der bekanntesten Plantfluencer wie @cleverbloom oder @homesteadbrooklyn. In Europa hat man es als Plantfluencer vergleichsweise schwer. „Fast alles muss importiert werden“, erzählt Iwona. Sie ist neidisch auf ihre Kollegen und Kolleginnen in den USA. Die haben nämlich Zugang zum lateinamerikanischen Pflanzenmarkt. Als Plantfluencer würde man in einem kolumbianischen Wald durchdrehen. „Dort ist einfach alles zu finden, was man so haben möchte.“

Wie lange will Laub noch mit der Pflanzensammlerei weitermachen? Ihr Sohn stellte schon dieselbe Frage. Sie antwortete ihm: „Solange du nicht mit der Machete aufs Klo gehen musst, ist alles gut.“

Der Instagram-Account der Plantfluencerin Iwona Laub

Instagram/Iwona Laub

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