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Michael Kiwanuka

Michael Kiwanuka

song zum sonntag

Michael Kiwanuka: Anleitungen zur Problemlösung

Der Song zum Sonntag: Michael Kiwanuka - „You Ain’t The Problem“

Von Christoph Sepin

„Impostor Syndrom“, so nennt es sich, wenn erfolgreiche Menschen das Gefühl haben, sie würden ihren Erfolg nicht verdienen. Als wären sie Hochstapler, „Impostor“, wenn sie vor der Herausforderung stehen, trotz Selbstzweifel die eigenen Errungenschaften zu realisieren. Menschen von Neil Armstrong über Maya Angelou bis zu Tom Hanks waren zumindest irgendwann davon geplagt, auch der britische Musiker Michael Kiwanuka kann sich zu diesem Kreis dazuzählen. Das obwohl Kiwanuka einer der großartigsten Musiker der letzten Jahre ist: Bereits 2012 wurde er von der BBC auf deren „Sound of...“-Liste als Künstler mit großer Zukunft gereiht, sein 2016 erschienenes Album „Love & Hate“ ist mit einem Wort auf den Punkt gebracht einfach fantastisch.

„I got tired of impostor syndrome and self-doubt“, sagt Kiwanuka in einem Interview mit dem Guardian im Vorfeld zu seinem neuesten Album. „Kiwanuka“, so wird die neue Platte des Musikers einfach heißen und sich mit den Themen beschäftigen, die in seinem Leben über die letzten Jahre besonders groß waren: Selbstzweifel, das Hochstapler-Syndrom und eine Akzeptanz des Ganzen. Denn: Man muss nicht unter Anspannung und Zweifel leben, das weiß Kiwanuka mittlerweile.

Am 25. Oktober erscheint „Kiwanuka“ - mit dem ersten Lied auf dem Album wird gleich das Setting vorgegeben: „You Ain’t The Problem“ ist, wie es der Titel schon vermittelt, ein Song darüber, sich selbst wertzuschätzen, sich zu akzeptieren und Probleme nicht immer nur bei sich selbst zu suchen. Ein allgemeingültiger Ratgeber und eine Anleitung zum Glücklichersein einerseits, Beschäftigung mit Kiwanukas eigenen Emotionen und Erfahrungen andererseits.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Dass das ein Song zum Wohlfühlen, zum Mitwippen oder sogar Mittanzen ist, wird ab den ersten Takten klar, wenn aus Aufnahmen von angeregten Unterhaltungen heraus euphorische Instrumente begrüßen. Als wäre man gerade selbst auf einem Konzert von Michael Kiwanuka. Der schwer auf Platte zu wiederholende Livemoment lässt sich hier entdecken und füllt das Lied mit einer begeisternden und optimistischen Grundstimmung.

„Love makes you blind“, weiß Kiwanuka als erste Zeile und führt zukunftsgerichtet fort: „I hope to find, who I believe in“. Also keine Sorge, wird schon alles gut werden. Einige Erkenntnisse über sich selbst werden mit den Hörenden geteilt: Ich bin auch nur Mensch, ich glaube an dich, ich muss mich nicht selbst spielen, ich hoffe mich selbst zu finden: „I lived a dream, I hope to be, who I believe in“.

Michael Kiwanuka Live:

  • 6. Dezember 2019, Wiener Stadthalle, Wien

Dann die zentrale Refrainzeile: „Time heals the pain, you ain’t the problem“, als wichtigster Ratschlag. Und das alles, typisch für Michael Kiwanuka, in wunderbar energievolle Musik, voller Freude und Zuversicht verpackt.

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