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Filmflimmern

Alle reden über „Joker“, da machen wir mit. Maschek reden nicht über den „Joker“, aber über andere Filme drüber, das furchtbare Fimskript von Boris Johnson, Bond-Teaserposter, Phoebe Waller-Bridge über den hot priest und „Search Party“ kehrt zurück. Außerdem: Joker und die anderen Filmstarts der Woche und Termine.

Von Pia Reiser

Reden während des Films im Kino ist üblicherweise nicht erwünscht, außer natürlich maschek sind die, die reden. Am 17.10. probieren die Synchronisations- und Bildmaterial-Neudeutungs-Zampanos im Filmcasino in Wien etwas Neues. Statt News-Material leihen sie ihre (zahlreichen) Stimmen Film-Ausschnitten. Nach Zufallsprinzip werden Film und Szene ausgesucht, das Publikum darf sogar noch Handlungswünsche abgeben. Für einen besonderen Anlass, den ich vergessen habe, gab es einmal vor Jahren ein Video mit FM4 MitarbeiterInnen, die alle vermaschekt wurden. Mir wurde damals der Satz, in den Mund gelegt, das Raubkopien schlecht sind, weil dann die Künstler kein Geld bekommen. Volltreffer, versenkt.

Das gesamte Viennale-Programm wird am 15. Oktober bekannt gegeben, die Ö1-Frühstücksfilme wurden bereits verraten und sind zwei Filme, die im besten Sinne für eine Art indie-Konsenskino stehen, das es in der Form gar nicht mehr so oft gibt: „Booksmart“ von Olivia Wilde und „Marriage Story“ von Noah Baumbach. Welchen Film FM4 sich sehr freut, zu präsentieren, dürfen wir dann nächste Woche von den Dächern der Stadt brüllen.

Cinema Next ist wieder auf Tour durch Österreich und hat ein hervorragendes Paket dabei: Kurzfilme aus Österreich - von jungen FilmemacherInnen. Los geht’s am 15.10 im Moviemento in Linz.

Die zweite Staffel der „wir sind jung, voll krimineller Energie und verliebt“-Serie "The End of the f***ing world" gibt es ab 5. November auf Netflix.

„That’s not cinema“ sagt Martin Scorsese über Marvelfilme - ohne je einen zu Ende gesehen zu haben. Ich glaube, er wollte einfach, dass wieder mehr über „The Irishman“ und weniger über „Joker“ geredet wird und hat diesen knappen, aufmerksamkeitsabsorbierenden Satz in die Welt gestellt.

Apropos „Joker“: Eine Timelineder vielen Diskussionen und Kontroversen rund um den Film.

„Joker“-Regisseur Todd Philipps, der lange Zeit Hollywoods Mann für Komödien über Männer in „ungewöhnlichen Situationen, die sich zusammenraufen müssen“ („Old School“, „Due Date“, „Hangover“) war, hat kürzlich gemeint, man könne jetzt - im woke-Zeitalter keine Komödien mehr machen. Marc Maron hat eine ganz gute Reaktion darauf formuliert: "If you’re too intimidated to try to do comedy that is deep or provocative, or even a little controversial, without hurting people, then you’re not good at what you do. Or maybe you’re just insensitive.”

Robert de Niro und Joaquin Phoenix sollen während der Dreharbeiten zu „Joker“ nicht miteinander gesprochen habe. Die einen nennen es „Face Off“, die Anderen „Diva Off

Die fantastische, mörderische Hipster-Serie „Search Party“ kommt nicht nur für eine dritte, sondern auch für eine vierte Staffel zurück!

„I want to be alone“ haucht Greta Garbo in dem Film „Grand Hotel“ und in ihrem echten Leben war die Garbo wohl auch oft allein. „I go nowhere, I see noone“ schreibt sie in Großbuchstaben in einem Brief an ihre Freundin Salka Viertel. Einige der Briefe werden versteigert.

Phoebe Waller-Bridge hat „SNL“ gehostet und in ihrem Opening Monologue auch erklärt, was die Faszination des hot priest in der zweiten Staffel von „Fleabag“ ausmacht: He is listening.

Anfang Jänner startet „Judy“; das Judy-Garland-Biopic mit Renee Zellweger in der Hauptrolle in Österreich. Noch Zeit genug also, um sich der Frage zu stellen: Why was Judy Garland the ultimative gay icon?

Erster Teasertrailer und -bilder für Alex Garlands Serie „Devs“. Unglaubiche Frisur für Nick Offerman

Erstes Teaser-Poster für den nächsten Bond „No Time to Die“ zeigt Daniel Craig vor einer blauen Wand stehend und sendet die sublime Botschaft „no time für Bildretusche“. Schöne Twitterreaktion ist die Frage eines Users, ob der Superbösewicht diesmal alle lesbaren Schriftarten gestohlen hat. Der Font heißt übrigens Futura Black.

Ich hör den Heugabel-Mob schon brüllen: Wo ist der „Succession“-Content: hier! Succession Loves Ancient Greek and Roman Myths, But What Does It All Mean?

Pusha T rappt zur unwiderstehlichen Titelmelodie von „Succession“.

Und hier ein Animated Gif von Bill Hader, der zum „Succession“ Soundtrack tanzt.

Noch bis 20.11. kann man Filme für den Filmwettbewerb der Diagonale 2020 einreichen.

Awkward Hilfsausdruck: The Guardian versammelt Videos der seltsamsten und unangenehmsten press tours-Momente.

Julie Delpy hat für „Before Midnight“ gleiche Bezahlung wie Ethan Hawke eingefordert, nachdem er für „Before Sunrise“ und „Before Sunset“ eine höhere Gage als Delpy bekommen hatte.

Große Vorfreude auf Armando Iannuccis („In the Loop“) neuen Film "The Personal History of David Copperfield, Trailer hier - besonderes Highlight: Der „Dumb & Dumber“-Reindlschnitt von Ben Whishaw.

Zwei ehemalige Studentinnen an einer von James Franco gegründeten Schauspielschule werfen Franco sexuelle Nötigung vor und haben eine Klage eingereicht.

Boris Johnson hat ein offenbar nicht so gutes Drehbuch geschrieben - Titel „Mission to Assyria“ - und auch an einen Regisseur geschickt (offenbar Tom Hooper, der dann lieber „Cats“ gemacht hat, haha), aber nie eine Antwort bekommen. Ich zitiere hier mal aus dem Guardian: "Led by an archeologist called Marmaduke Montmorency Burton (“an old Clooney/Connery/Eastwood type geezer in his fifties”), a seven-strong team of explorers aims to save “Shargar, the long-lost city of Tiglath-Pileser III in Syria, from the advancing evil of Islamic State”.

Brendan Gleeson wird Donald Trump in der Mini-Serie „A Higher Royalty“ spielen.

Ein Kriegsdrama in einer einzigen kontinuierlichen Einstellung: Hier ist der Trailer für Sam Mendes’ „1917“.

Eine Dokumentation über Peter Falk ist noch in der ORF TVthek abrufbar.

Michael „Bully“ Herbig wird nicht nur den Fall um den ehemaligen „Der Spiegel“-Redakteur Claas Relotius und seine gefälschten Reportagen inszenieren, er plant außerdem einen Film über Siegfried & Roy.

Zu all den Diskussionen rund um den „Joker“ jetzt auch noch das: Die Haarfärbeszenarien sind an den Haaren herbeigezogen Take your hair from brown to green without bleach? Absolutely never going to happen.

Beste Liste: Every cinematic Joker, ranked
Picture This: Cesar Romero als Joker und Eartha Kitt als Catwoman in der TV-Serie „Batman“, 1968.

Neu im Kino

Joker (8/10)
Batmans wohl berühmtester Gegenspieler als einer von „god’s lonely men“: Todd Phillipps verbeugt sich mit seinem Film, der im Jahr 1981 spielt, vor Martin Scorsese. Joaquin Phoenix spielt Arthur Fleck, den „traurigen Clown, der von einer existenziellen Leere aufgefressen wird“, so Christian Fuchs. Eine rabenschwarze Charakterstudie, die auf Action so gut wie verzichtet.

Szenenbild "Joker"

Warner

Dem Horizont so nah (7/10)
Deutsche Bestseller-Verfilmung mit schönen Jung-SchauspielerInnen. Luna Wedler spielt Jessica, die sich in einen jungen Mann verliebt, der eine traumatische Vergangenheit hat. Trotz seiner wirklich schwerwiegenden Themen, ein Drogentopic kommt noch hinzu, ist „Dem Horizont so nah“ aber eben auch Liebesgeschichte - mit Tiefe und Mitfühlbarkeit, so Martina Bauer.

Szenenbild "Dem Horizont so nah"

Constantin

Durch das Feuer (6/10)
Franck, ein Feuerwehrmann in Paris, wird bei einem Einsatz schwer verletzt und erlitt schwere Verbrennungen im Gesicht. Pierre Niney ist großartig als Franck, der nun damit leben muss, dass er, der so glücklich als Retter war, nun einer ist, der gerettet werden muss. Unpathetisches, ergreifendes Drama über Verzweiflung und neue Sinnsuche, so Maria Motter.

"Durch das Feuer"

Filmladen

Termine

9./10.10: Werkschau Johannes Gierlinger, Das Kino, Salzburg
10.-14.10: video&filmtage, Urania, Wien
10.10: European Outdoor Filmtour, Gartenbaukino, Wien
10.10 Gilda, Bellaria Kino, Wien
10.10 Erde, Leokino, Innsbruck
10.10 The Public, Filmhaus, Wien
11.10: Holiday, Filmcasino, Wien
12.10: Phaidros + Vogueing Party, Gartenbaukino, Wien
12.10: Jin Roh, Filmcasino, Wien
13.10: European Arthouse Cinema Day, Leokino, Innsbruck
14.10: Persepolis, Metro Kinokulturhaus, Wien
15.10: Alle Anderen, Filmhaus, Wien

"Gilda"

MGM

"Gilda am 10.10 im Bellaria Kino, Wien

In diesem Sinn: If I’d been a ranch, they would’ve named me „The Bar Nothing“ („Gilda“)

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