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Nadev Kander

Die Essenz der Editors

Die britische Band Editors veröffentlicht mit „Black Gold“ ein Best-of-Album, für das sie aber auch drei neue Songs aufnahm. Außerdem gibt es auf der „Black Gold Deluxe“-Version Stücke der Editors im Akustikgewand. Wir hören Songs wie „Smokers Outside The Hospital Doors“, „Papillon“ oder „Ocean Of Night“. Und „No Sound But The Wind“ ist auch dabei.

von Eva Umbauer

„The Back Room“ war das erste Album der Editors, die sich an der Universität im englischen Birmingham zusammenfanden. Ganze vierzehn Jahre sind seit dem Debütalbum der Band vergangen. Inspiriert von Post-Punk und New-Wave hatte der dunkle Indie-Rock der Editors etwas Packendes, Mitreißendes und Geheimnisvolles, nicht zuletzt auch wegen der charismatischen Baritonstimme von Sänger Tom Smith.

Auf „Black Gold“, dem Best-of-Album der Editors finden sich dann auch Songs vom ersten Album: „Munich“, genauso wie „Blood“ und „Fall“, die letzteren beiden Stücke in einer Akustikversion. Bei den acht Akustik-Songs, die unter dem Titel „Distance - The Acoustic Recordings“ auf „Black Gold“ sind, dürfen auch dramatische Streicherarrangements nicht fehlen.

Wer lieber den vollen, dynamischen Bandsound der Editors mag, für den oder die gibt es etwa Songs wie „Sugar“ - vom dritten Album der Editors, dem im Herbst 2009 erschienenen „In This Light & On This Evening“, das in Nashville, Tennessee in den USA aufgenommen wurde.

„There’s sugar on your soul“, singt Tom Smith in diesem Song, der zwar kein Charts-Hit war, aber dennoch zu den Stücken gehört, die für Publikum und Band eine besondere Bedeutung haben.

„In This Light & On This Evening“ war das erste Editors-Album ohne Gründungsmitglied Chris Urbanowicz. Der Gitarrist der Band war nach den ersten beiden Alben ausgestiegen. Das war keine einfache Zeit für Tom Smith, Russell Leetch und Ed Lay. Jetzt, wo die Editors rund fünfzehn Jahre Bandgeschichte reflektieren, brechen bei den dreien wieder schmerzhafte alte Wunden auf.

Inzwischen besteht die Band neben diesen drei Gründungsmitgliedern noch aus Elliott Williams und Justin Lockey. Elliott erinnert sich, dass er Fan der Band war und für ihn die Songs schon bevor er bei den Editors einstieg eine ganz besondere Bedeutung hatten, etwa Songs wie „Smokers Outside The Hospital Doors“ vom zweiten Editors-Album „An End Has A Start“, das 2007 die Nummer Eins der britischen Charts erklomm. „Smokers...“ war ein Top-10-Hit und durfte sowohl in der Studioversion als auch in einer Akustik-Version auf das Best-of-Album der Editors.

Als eine Art Vorbild für ihre „Black Gold“-Best-of-Compilation geben die Editors im FM4-Interview „Substance“ von New Order an. „Substance“ war ein 1987 erschienenes Best-of-Album der englischen Band New Order, die sich aus der Band Joy Division heraus formiert hatte und mit Songs wie „Blue Monday“ in den 80er-Jahren zu den coolsten englischen Bands wurde. Auf „Substance“ waren die damaligen Singles von New Order zu finden, aber auch weniger bekannte Stücke, sowie zu diesem Zeitpunkt ganz neue Songs der Band.

Die Editors blicken also zurück auf sechs Studioalben und sind dabei durchaus etwas melancholisch, denn, so meint Tom Smith im FM4-Interview: „Longevity might not be seen as cool, but I think it is.“

Eine Band mit Langlebigkeit, das mag in schnelllebigen Zeiten nicht immer als „cool“ betrachtet werden, die Editors lassen sich davon aber gewiss nicht abhalten, und so denkt die Band schon an die Zukunft: Tracks wie „Frankenstein“, „Upside Down“, oder der Best-of-Titelsong „Black Gold“ weisen bereits auf die Zukunft der Editors hin.

Schwarzes Gold - black gold - gibt es nicht wirklich. Gold kann aber etwa durch Oxidation schwarze Stellen aufweisen. Trotz aller Hits sehen sich die Editors einfach als „Alternative Band“, nicht als Hitlieferanten. „Black Gold“ - Gold mit einzigartig verfärbten Stellen, das ist die Musik der Editors.

Perfekt muss gar nichts sein, auch nicht die Trackliste von „Black Gold“, und so fehlt etwa „Life Is A Fear“ vom vorletzten Studioalbum der Editors. Das Stück wäre in einer Akustik-Version ein Traum gewesen, spielte Tom Smith diesen Song doch akustisch bei Sessions für Radiostationen, mal an der akustischen Gitarre, mal am Piano.

Aber man kann eben nicht alles haben, und dass die Editors „No Sound But The Wind“ auf ihr Best-of-Album gepackt haben, macht das wieder wett.

„No Sound But The Wind“, ein wunderschöner Song, den es in verschiedenen Versionen gibt, etwa am Soundtrack zu „Twilight - New Moon“ oder auch am letzten Album der Band. „Help me to carry the fire, it will light our way forever“, singt Tom Smith in „No Sound But The Wind“. Mit diesem Feuer gehen die Editors weiter, in die Zukunft...

„Black Gold“ von den Editors ist bei PIAS erschienen.

Live zu sehen sind die Editors dann am 7.2.2020 im Gasometer in Wien!

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