FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Cover des Spiels "Flügelschlag" mit Vogel

feuerland-spiele.de

Brettspiele sind so vielfältig wie noch nie

Analoge Spiele erleben einen merkbaren Aufschwung. Sie verweben sich in Sachen Design und Themen mit Computerspielen, bieten eine immer größere Bandbreite an und bereichern gesellige Zusammenkünfte.

Von Robert Glashüttner

Wer noch vor ein paar Jahren das Wort „Brettspielabend“ in den Mund genommen hat, musste damit rechnen, den einen oder anderen mitleidigen Blick zu ernten. Analoge Spiele wurden wegen ihrer vermeintlichen Biedermeier-Spießigkeit und einzuhaltenden Regeln oft abgelehnt, manchmal sogar leicht verachtet.

Kenner*innen, Familien sowie allgemein Menschen, die sich nicht stets um Distinktion bemühen müssen, war das freilich egal. Seit 40 Jahren ist analoge Spielkultur fest in unserer Kultur verankert, wie auch der österreichische Brettspielillustrator und -autor Klemens Franz im FM4 Interview bestätigt.

Brettspiele, Kinderspiele, Partyspiele, Kartenspiele, Kenner*innenspiele

Einer der Hauptgründe für den Aufschwung analoger Spiele ist die immer größer werdende Vielfalt. Die klassischen „Nerd“-Spiele, bei denen man sich zwei Stunden das Regelwerk durchlesen muss, damit man dann ein vertracktes Spiel in einem militärisch-historischen Setting spielen kann, gibt es zwar immer noch, doch sie sind nur ein kleiner Ausschnitt des Gesamtangebotes.

Cover des Spiels "Flügelschlag" mit Vogel

feuerland-spiele.de

„Flügelschlag“ heißt das „Kennerspiel des Jahres“

Immer beliebter werden Escape-the-Room-Brettspiele, Kartenspiele (die manchmal sogar alleine spielbar sind), kooperative Spiele sowie neue Varianten beliebter Partyspiele, die etwa mit „Activity“ oder „Werwolf“ eine längere Tradition vorweisen können. Den renommierten Preis „Spiel des Jahres“, vergeben vom gleichnamigen deutschen Verein, hat dieses Jahr in der Hauptkategorie das Spiel „Just One“ gewonnen - ein Wortratespiel, dessen Regeln kinderleicht zu erlernen sind und wo sich die Unterhaltung mehr als in anderen Fällen aus der spielenden Gemeinschaft speist - also ein Partyspiel im besten Sinn.

A propos Auszeichnungen: Die verschiedenen Arten von analogen Spielen führen auch dazu, dass Preise mittlerweile in unterschiedlichen Bereichen vergeben werden. So gibt es etwa seit 2011 auch das „Kennerspiel des Jahres“. Dieses Jahr ist die Wahl auf das unglaublich hübsch illustrierte Ornitholog*innen-Spiel „Flügelschlag“ gefallen, das übrigens auch den Deutschen Spielepreis abgestaubt hat.

Für Singleplayer braucht man keinen Rechner

Immer öfter gibt es Brett- oder Kartenspiele für nur eine Person, die aber meistens auch zu zweit oder zu mehrt gespielt werden können. Warum sollte man auch immer nur Computerspiele alleine spielen dürfen? Klemens Franz empfiehlt in dieser Kategorie das Kartenspiel „Palm Island“. Der Berliner Spieleverlag Frosted Games spezialisiert sich in seinem Portfolio sogar auf Spiele für 1 bis 2 Personen. Diese Spiele bergen einen weiteren Vorteil, denn sie sind in der Mehrspieler*innenvariante so gut wie immer kooperativ angelegt. Kooperative Brettspiele sind eine weitere Strömung bei analogen Spielen, die Jahr für Jahr ausgeweitet wird.

Spiel "Just One"

Repos Productions

„Just One“ ist das „Spiel des Jahres“

Spielemessen und Feste

Die weltweit größte Analogspielemesse, die SPIEL in Essen, ist dieses Jahr bereits über die Bühne gegangen. Doch weil mittlerweile das Wetter genau richtig für Indoor-Aktivitäten ist, kann man in den kommenden Tagen auch öffentlich weiterspielen und neue Spiele entdecken, etwa in Graz beim Festival der Spiele (15.-17. November, Rathaus Graz) oder zur selben Zeit auch in Wien beim Spielefest im Austria Center.

mehr Game:

Aktuell: