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Ein Still aus einem Video von Tizudemjay

Tizudemjay

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von My Ugly Clementine, Tizudemjay, Buntspecht u.v.m.

Sozialisation am Spielplatz im 90er Indierock verpackt, junger Rap aus Linz und hoffnungsvoller Pop im Atomkraftwerk. Die neuesten Musikvideos und Singles aus Österreich im Überblick.

von Andreas Gstettner-Brugger

„Zu sich selbst stehen und eine gewisse Stärke in sich finden, herausfinden was man eigentlich will und braucht“ - das ist einer der Grundaussagen der neuen Platte der Dives, wie Schlagzeugerin Dora De Goederen erklärt.

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Diese Selbstermächtigung und der Mut, seinen eigenen Weg zu gehen, das sind wohl für viele Künstler*innen und Musiker*innen die größten Herausforderungen und gleichzeitig bergen sie die besten Chancen auf Erfolg in sich.

Das Grazer Trio Viech hat mit ihrer letzten Platte auch einen ganz eigenen Weg eingeschlagen. Und ein bisschen Mut hat bei ihnen wohl auch dazu gehört, nicht nur „Ich lieb dich“ zu singen, sondern auch für drei Konzerte nach Kasachstan zu fliegen. Was sie dort erlebt haben, könnt ihr hier nachlesen und sie haben uns auch ein sehr schönes Video zu ihrem Song „Das ging schnell“ dort gedreht. Da sind wir schon gespannt, ob sie uns bei ihrer Album-Release Show am 10.12. im Wiener Konzerthaus eine kasachische Version von „Ich hab viele Fehler gemacht“ vortragen werden.

Apropos Konzerte: Am Donnerstag beginnt im Grazer PPC das Styrian Sounds Festival mit schönem Line-Up. Neben Mavi Phoenix, Dero & klumzy, Anger, Paenda, Kerosin95 und vielen anderen wird es auch eine Numavi Label Nacht geben. Deinen Überblick und die Highlights hat Maria Motter hier zusammengefasst.

My Ugly Clementine - „Playground“

Ebenfalls am Styrian Sounds wird die wohl derzeit berste Frauen-Combo Österreichs, My Ugly Clementine auftreten. Auch die neue Single „Playground“ beweist, dass Sophia Lindinger von Leyya, Mira Lu Kovacs, Kathrin Kolleritsch von Kerosin95 und Barbara Jungreithmeier ein fantastisches Songwriterhändchen für 90er angehauchten Indie-Pop haben.

Thematisch geht es um die Erfahrungen, die man so am Spielplatz als Kind macht. Die sozialen Rollen und Normen, die wir dort mitbekommen und vielleicht auch übernehmen. Das alles gesungen aus der Sicht einer jungen Frau, die beginnt zu hinterfragen, welche Prägung sie da wohl mitbekommen hat. Das Video ist auch sehr spielerisch gehalten mit bunten Zeichnungen von der Band, den Lyrics und deren witzige Übersetzung in Bilder.

Don’t Go - „Maybe we’re just getting younger“

Und Sophie Lindinger hat auch ein gutes Händchen für Produktionen. Denn sie hat ein ganz neues Elektro-Pop-Duo produziert, das sich Don’t Go nennt. Dahinter stecken Nina Jukić aus Zagreb und Alexander Forstner aus Graz, die beide nach Wien gezogen sind. Das nicht nur musikalische Ehepaar verbindet geloopte Beats mit weichen Synthies, schönen Popmeleodien und einer sanften Stimme, die viel Hoffnung transportiert.

Gedreht im nie in Betrieb genommenem Atomkraftwerk Zwentendorf erzeugt das Video eine unheimliche Atmosphäre als Kontrapunkt zu dem ermutigenden Aufruf, mit unseren Unsicherheiten leben zu lernen, die wir alle in uns tragen. Ein verbindender und berührender Song.

Tizudemjay - „Venice Beach“

Seinen ganz eigenen Weg geht auch der junge Rapper und Sänger Tizudemjay aus Linz. Aufmerksame Hip Hop Fans haben sicher schon sein Video gesehen für einen Track einer EP, die er mit dem ebenfalls jungen Rapper Ael Deen zusammen aufgenommen hat. Hier entsteht ein frischer Sound von schönen Beats, atmosphärischen Klängen und wolkigem Rap. „Vanice beach“ könnte mit seinem coolen Flair durchaus auch die deutsche Rapszene aufmischen. Wir sind gespannt, was da noch kommt.

Ada - „Miss Me“

Meine Kollegin Lisa Schneider hat schon vor zwei Wochen die neue Single „Miss Me“ von der Soul und R’n’B Stimme Ada vorgestellt. Produzent madL hat uns da einen deepen und eingängigen Song gezaubert, der die Stimme einer starken, unabhängigen Frau in den Vordergrund stellt. Da haben dumpfe Machos, die sich im Nachhinein für den immer gleichen Blödsinn entschuldigen, einfach gar keine Chance. Eine Hymne für alle, die sich das Fehlverhalten des Partners nicht mehr gefallen lassen wollen und sich in der schwierigen Phase der Trennung ein bisschen Mut zusprechen lassen wollen.

Buntspecht - „Boje“

Fast ganz heimlich haben sie ein neues Album aufgenommen, das diesen Freitag schon erscheinen wird. Oder besser ein „Halbum“, wie die exzentrische Folk-Pop-Truppe Buntspecht es selbst bezeichnet. Es trägt den mysteriösen Titel „Wer jagt mich wenn ich hungrig bin“ und wie die sechs Musiker es geschafft haben, zwischen dem ganzen Touren und Live-Spielen auch noch elf Songs aufzunehmen, bleibt wohl ein Rätsel. Ende Oktober erging sich das Sextett schon in „Mordlust“, einer düsteren Ballade, die von akrobatischer Wahrnehmung und Größenwahn spricht. Jetzt gibt es mit „Boje“ einen weiteren Streich dieses neuen „Halbums“. Dabei schunkeln wir durchs Dunkel zu hüpfenden Klaviertönen auf höher See. Buntspecht machen uns dabei auf ihre eigene, charmante Art klar, wie schön es doch sein kann, zum Glockenschlag der einzigen Boje an der man vorbei schippert kentern zu gehen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Der Multimediakünstler und Musiker Deathdeathdeath hat sich für seine neue Single „Lobotomy“ Sängerin Alicia Edelweiss ins Studio geholt. Das Ergebnis ist ein düsteres Elektrostück mit unheimlicher Atmosphäre.
  • In glitzerndem Popgewand kommt die neue Nummer „Circles“ von Sängerin und Songschreiberin Änn daher. Das stimmige Schwarz/Weiß Video unterstützt den klar arrangierten Track, der recht breitenwirksam produziert ist.
  • Downers & Milk werden diese Woche ihre neue Single „Off By One“ veröffentlichen, eine folkige Indieballade, die sich bisschen an dem großen Nick Cave zu orientieren scheint. Die Band wird ihre Songs dann live beim Blue Bird Festival Ende November präsentieren.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Im Gegensatz zu Deichkind und ihrem Appell „denken sie groß“ setzt die neue, heimische Band Think Small auf die Einfachheit und Reduktion. So beruhigt auch das Video zu Temporary Bandage uns mit Blumen und schönen Melodien.
  • Schon Anfang des Monats hat Fotografin und Sängerin Elena Shirin den Song „All The Colours" veröffentlicht, mit einem sehr schönen Video“ zu dem groovigen Popstück.
  • Was Ankathie Koi so zuhause macht, wenn sie mal Zeit hat? Sie nimmt eine Double-Piano Session des Stücks „The Void“ auf und lässt uns an diesem intimen Moment Teil haben.
  • Und in meiner Soundpark Sendung vom vergangenen Sonntag sind David Edlinger und Stefan Deisenberger von der Band Man Of Isle zu Gast gewesen, um sich mit uns durch ihr Debütalbum „Planting Hearts“ zu hören. Hans Platzgumer erzählt uns einiges über sein neues Buch „Willkommen in meiner Wirklichkeit“ und seine wilde Zeit im New York der 90er Jahre. und Stefan Trischler hat mit Kimyan Law über sein neues, drittes Album gesprochen.

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