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Die band Fox Shadows im Proberaum

Fox Shadows/INK Musik

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Fox Shadows, Catastrophe & Cure, Edwin, Bernhard Eder u.v.m.

Fantasy-Indiepop, filmischer Elektro-Pop, melancholische Balladen und ein Sechs-Gänge-Menü mit der verflossenen Liebe. Die neuesten Videos und Singles aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Endspurt, nur noch 21 Tage hat dieses Jahr. An dieser Stelle machen viele Menschen einen Rückblick, halten eine Innenschau, wo sie stehen und wie sie sich weiterentwickeln wollen.

Wurst im alten FM4 Studio

Lukas Lottersberger

Das hat auch Tom Neuwirth alias WURST getan. Um das neue Album „T.O.M. – Truth Over Magnitude“ mit Eva Klampfer aka Lylit und Produzent Albin Janoska erarbeiten zu können, hat er sich zuerst einer langen und dunklen Selbsterforschung stellen müssen. Das Ergebnis ist eine sehr persönliche Elektropop-Platte geworden, mit der sich Tom wieder ein Stück weit neu erfinden hat können. In dem ausführlichen Interview mit uns spricht Tom nicht nur über die Produktion, sondern auch darüber, wie wichtig es ist, den eigenen Verhaltens- und Gedankenmustern auf die Schliche zu kommen und sich nicht selbst einzuschränken, um aus einem Gefühl der Freiheit heraus handeln zu können.

Künstlerische Freiheit haben sich auch die Bandmitglieder von We Walk Walls herausgenommen, um eigene Solo-Projekte zu verfolgen. Nachdem We Walk Walls Frontfrau Patricia Ziegler vor zwei Jahren ihr Projekt Bitten by gestartet hat, veröffentlicht We Walk Walls Sänger Silvio Haselhof unter dem Namen New Wellness seine erste Single. „Treat Yourself“ ist eine elektronisch angehauchte Indie-Rock-Nummer geworden, die frisch zwischen den Genre-Stühlen hin und her groovt. Aber er ist nicht der einzige Sänger, der neben seiner Band einen Solopfad begeht.

Christoh - „Love Life“

Die markante Stimme von Christoph Ertl kennen wir von seiner Band Gospel Dating Service. Obwohl sie vor Kurzem ihr neues Album „Sun Over Moon“ veröffentlicht haben, hat Christoph anscheinend noch Zeit gefunden, ein neues Solo-Projekt zu starten. Vorausgegangen sind dieser Entwicklung ja das eine oder andere Solo-Piano-Konzert, bei dem der Sänger und Musiker bewiesen hat, dass seine Songs auch nur mit Stimme und Tasteninstrument hervorragend funktionieren. Als Christoh liefert er mit „Love Life“ eine Elektro-Hymne mit schwerem Beat und wolkigen Synthies ab. Recht reduziert auf den Rhythmus und die Gesangslinien schafft es dieser Song, frischen Indie-Funk mit großen Popharmonien zu verbinden. Das Video mit dem weichgezeichneten Wasserfall und den herum gleitenden Möwen hat schon einen großen Fantasy-Touch, ein kleiner Kontrapunkt zu der sehr konkreten Nummer. Auf dem Label Assim Records mit den dort ebenfalls beheimateten Bands Elsa, Mynth, Good Wilson oder Neon Neet befindet er sich in guter Gesellschaft.

Fox Shadows feat. Sophie Lindinger - „Stay“

Der Jänner 2020 verspricht viele große Alben aus Österreich. Neben dem Debüt von Oehl wird auch das Debüt des Wiener Trios Fox Shadows veröffentlicht. Ihren Hang zum cinemascope-artigen Klanguniversum und zu der Produktionsweise mit Gastvocalist*innen haben sie schon mit den Singles „Low Tide“ mit Effi, „Hello“ feat. Ada Joachimsthaler und „Souvenirs“ mit Tobi Gruenzweil bewiesen. Anfang Jänner erscheint nun „Melancholia“, wahrscheinlich nicht zufällig benannt wie Lars Van Triers Film aus dem Jahr 2011. „Das Leben wie ein Film“, hieß es auch im Pressetext zur Platte. Wobei der neue Song „Stay“ mit der tragenden Stimme von Sophie Lindinger mit dem wunderschönen, gefühlvollen und Intimität vermittelnden Video mehr Hoffnung als Hoffnungslosigkeit transportiert. Klar, melancholische Untertöne dürfen auch bei dieser Synthie-Pop-Ballade nicht fehlen. Denn wo immer große Emotionen im Spiel sind, da ist die Sehnsucht und Melancholie nicht weit.

Catastrophe & Cure - „Somewhere Down The Line“

Ich kann mich noch gut an das Konzert von Catastrophe & Cure am FM4 Geburtstagsfest 2015 erinnern. Der sphärische und glitzernde Indiepop-Sound, die zurückhaltenden Posen und der sanfte Gesang waren ein sehr stimmiges Live-Erlebnis. Zwei Jahre später ist die Band mit dem Titeltrack ihres Albums „Blank Spots“ in den FM4 Charts gelandet. Dieses Jahr hat uns zwischen Konzertankündigungen im November die traurige Nachricht erreicht, dass Bassist Patrik nach zehn Jahren die Band verlässt. Die gute Nachricht: Catastrophe & Cure haben jetzt eine neue Single veröffentlicht. „Somewhere Down The Line“ lebt erneut von geschmeidiger Bassline, schönen, flächigen Synthies, eingängigen Hooks, und ein paar Sekunden erinnern von der Melodieführung dann plötzlich an The Cure. Das Video im 80ies Style scheint uns den gesellschaftlichen Spiegel der Vereinsamung im hochtechnologisierten Zeitalter vorzuhalten.

Edwin - „6 Gänge Menü“

Das Label Futuresfuture hat wieder einen neuen musikalischen Streich parat. Edwin, der quirlige Wort-Akrobat und Sänger aus dem 21. Wiener Gemeindebezirk setzt sich in seiner neuen Single „6 Gänge Menü“ mit seiner verflossenen Liebe an den Tisch. Dass bei der Aufarbeitung einer zerbrochenen Beziehung nicht nur ein Glas Rotwein über das weiße Tischtuch läuft, sondern auch das eine oder andere Körperteil unter der goldenen Servierkuppel gereicht wird, scheint für den humorigen Wiener ganz selbstverständlich. Wenn Bilderbuch Hip Hop mit Wiener Schmäh machen würden, dann würde er wohl so erfrischend und witzig klingen wie Edwin. Aber dieses Sechs-Gänge-Menü ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das leckere Debüt „SLEBEN“, das nächstes Jahr erscheint. Also, hoch die Weingläser!

Bernhard Eder - „No Man’s Land“

Mitte des Jahres hat der Musiker Bernhard Eder uns vorgelegt, wie so ein kompletter „Reset“ klingen kann. In seinem Fall ist die akustische Gitarre fast vollständig verschwunden und durch analoge Synthies, Drumcomputer und Orgeln ersetzt worden. Wenn sich der Sänger und Songschreiber in das „No Man’s Land“ begibt, dann mit schleppendem Beat, experimentellen Klängen, tiefen Orgel-Bässen, teils Sprechgesang, teils melancholischen Melodien und einem psychedelischen Hi8-Video, in dem er sich im Rausch der Bilder und Farben immer wieder zu verlieren und wiederzufinden scheint. Der mutige Trauermarsch aus dem Indiefolk ins analoge Elektroniklicht ist eine Erinnerung daran, dass dieses siebente Studioalbum von Bernhard Eder eine der großen Überraschungen 2019 war.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Er ist am Puls der Zeit, nicht nur was seinen Hip Hop Style betrifft. Die Nähe zum Wort des Jahres 2019 kann dem Rapper Bibiza nur Recht sein. Vielleicht generiert das ja zusätzlich Aufmerksamkeit für sein neues Mixtape „Bis Dato“, das im Jänner erscheint. Das „Intro“ ist schon mal fett.
  • Die blauhaarige Paenda fragt sich in ihrem neuen Video „Filler“, ob sie denn nur der Lückenbüßer war. Mit dieser Elektropop-Nummer braucht sie sich da keine Sorgen zu machen.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Kreiml & Samurei haben sich mit Voodoo Jürgens zusammengetan, um ein Lied über die Haustiere zu schreiben, von denen die Eltern behaupten, sie seien dann doch irgendwie im Himmel gelandet. Bei „3 Nagetiere“ werden die Toten diesmal eingegraben. Wir freuen uns auf das Video, das am 13. Dezember erscheint.
  • Freudig erwarten wir das Debüt der Band Oehl, die selbiges am FM4 Geburtstagsfest präsentieren wird. Um uns die Zeit zu verkürzen, haben sie das schöne Video-Format „Über Nacht“ gestartet, eine spannende Gesprächsrunde mit Session-Musik.
  • Die Steaming Satellites entführen uns mit ihrer neuen Single „Clouded Sky“ in ihr wüstes Rockuniversum.
  • Und in unserer zweiten Ausgabe der neuen Soundpark Sendung stellen wir euch unseren Soundpark Act des Monats Paul Ruben näher vor, wir besuchen das Kollektiv Sounds Queer und Alex Augustin hat in ihrem FM4 Gipfeltreffen Ankathie Koi mit Thomas Spitzer von der EAV zusammengespannt.

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