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Filmflimmern

Harvey Weinstein erzielt einen Vergleich, die Golden Globes vergessen auf weibliche Filmemacher, Alex Ross Perry verfilmt Stephen King, Vorfreude aufs Sundance Festival und Johnny Depp plant ein Michael Jackson Bühnenmusical. Das alles, noch mehr, die Filmstarts der Woche und Termine im dieswöchigen Filmflimmern.

Von Pia Reiser

Das Metro Kinokulturhaus in Wien widmet der Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr eine Retrospektive.

Nicht, dass jemand die Golden Globes allzu ernst nehmen würde, dass aber keine Frau in der Kategorie „Best director“ nominiert wurde, sorgt für Anlass zu Diskussionen. Zu den drei angesetzten Screenings des exzellenten „Queen and Slim“ von Regissseurin Melina Matsoukas für die Hollywood Foreign Press Association ist kaum ein Mitglied aufgetaucht.

Harvey Weinstein erzielt einen Vergleich: Die über 30 Frauen, die Weinstein sexuelle Gewalt vorwerfen, werden die 25 Millionen Dollar Vergleichszahlung annehmen.

Filmemacher Mark Duplass verrät neun Tipps zum Start einer Karriere als Indie-Regisseur.

In weird news: Johnny Depp fungiert als Produzent eines Michael-Jackson-Bühnenmusicals, das aus der Sicht eines Handschuhs von Jackson erzählt wird. Die „Bohemian Rhapsody“-Produzenten bereiten inzwischen ein MJ-Biopic vor. Eine klassische zwischen Skylla und Charybdis-Situation. Oder halt: Between a rock and a hard place.

„The Nowhere Inn“, ein Film über St Vincent geschrieben von St Vincent und Carrie Brownstein, wird im Rahmen des Sundance Festivals Premiere feiern.

Ebenfalls im Sundance-Line-Up: Ein Rachethriller namens „Promising Young Woman“ mit Carey Mulligan. Drehbuch und Regie hat „Killing Eve“-Showrunner Emerald Fennell übernommen, Trailer gibts hier.

The times they are a changing: 2020 kommen vier von Frauen inszenierte SuperheldInnen-Filme in die Kinos.

Martin Scorseses „The Irishman“ wurde in der ersten Netflix-Woche auf 26 Millionen Accounts gestreamt.

Alex Ross Perry wird den Stephen King Roman „The Dark Half“ verfilmen.

Kid Cudi hat mit Timothee Chalamet, Kim Kardashian und Kanye West seinen Geburtstag gefeiert, Chalamet fand den Abend „surreal“.

Ellie Kemper wird die Mutter im „Home Alone“-Reboot spielen.

Ihr wolltet einen Plüsch-Baby-Yoda, ihr kriegt einen Plüsch-Baby-Yoda.

Über die Versuche von Schauspieler David Arquette, ein Wrestler zu werden, wird es eine Doku geben. Titel „You can not kill David Arquette“.

Das Bellaria Kino in Wien muss schließen, aber vielleicht bleibt es ein Kino.

Im Blick zurück ist „Love Actually“, vor allem was Rollenbilder angeht, ein ziemlicher Wahnsinn, wie dieser Text aus 2017 ganz gut zusammenfasst. Hugh Grant hat bloß Probleme mit der Szene mit ihm als tanzender Prime Minister.

Elle und Dakota Fanning werden in „The Nightingale“ Schwestern spielen - unter der Regie von Melanie Laurent.

Video eines einstündigen Gesprächs zwischen Jean-Luc Godard und Fritz Lang.

Beste Liste: The Ten Best Biopics of the 2010s
Picture This: Fotos von den Dreharbeiten von „Sympathy for the Devil“

Neu im Kino

Portrait of a young lady on fire (8/10)
Eine junge Adelige und eine Porträtmalerin auf der Halbinsel Quiberon, Ende des 18. Jahrhunderts. Wer einen staubigen Kostümfilm erwartet, liegt daneben, denn Celine Sciamma inszeniert hier einen mitreißenden, herzklopfenden und schlauen Film über Sehnsucht, Begehren, Rebellion - und Blicke. Fantastisch-feministisches Meisterwerk mit der umwerfenden Adele Haenel. Mehr zum Film, der auch die diesjährige Viennale eröffnet hat, gibt es hier.

Szenenbild "Porträt einer jungen Frau in Flammen"

Filmladen

Motherless Brooklyn (5/10)
Edward Norton als fragiler Detektiv mit Tourette Syndrom im New York der 1950er Jahre. Die Suche nach dem Mörder eines Freundes führt ihn in verrauchte Jazzclubs und in die Büros mächtiger Männer. Der Film ist mehr als eine stilsichere Film Noir Hommage, sondern auch eine Kritik an Städteplanung. „Motherless Brooklyn“ ist ein Herzensprojekt von Edward Norton, der hier Regie geführt hat, dem aber die richtige Düsternis fehlt und der einige Durchhänger hat. Und außerdem hat der Politthriller den Look eines Fernsehfilms, so Christian Fuchs. Mehr zum Film gibt es hier von Jan Hestmann.

Filmstills Viennale

Warner Bros

The Kindness of Strangers (8/10)
Düsternis, Zynismus, Dystopie, das ist leicht zu inszenieren. Allzu oft erwarten wir von der Kunst eine bestimmte Düsternis, grade so, als könne man Optimismus beim besten Willen nicht ernst nehmen. Regisseurin Lone Scherfig erzählt mit „The Kindness of Strangers“ eine Geschichte, die an einen Kern Grundgüte und Hilfsbereitschaft glaubt und inszeniert das derart wunderbar, dass selbst verhärtete Herzen schmelzen werden. Der Film erzählt einen Reigen von Menschen in New York, die durch Zufall und Schicksal miteinander verbunden werden und die sich alle dafür entscheiden kind zu sein. Ein Hauch von Märchen durchweht den Film von Lone Scherfig. Mehr zum Film gibt es hier.

Szenenbild "The Kindness of Strangers"

Per Arnesen

Jumanji - The next level (7/10)
Danny de Vito und Danny Glover landen hier in einem Videospiel - und in den Körpern von Dwayne Johnson und Kevin Hart, ihrerseits Figuren in ebenjenem Videospiel. „Jumanji: The Next Level“ ist eine Spur zeitloser und altmodischer als der Vorgänger, so Christoph Sepin. Wie eine Gruppe Millenials und zwei Großväter zusammenarbeiten müssen, um die Welt zu retten, trägt dann schon ganz gemächlich und unterhaltsam durch einen Großteil des Films. Da fällt dann gar nicht mal so richtig auf, dass die Story des Films zwischen nebensächlich und generisch pendelt. Ein klassischer Abenteuerfilm. Die ausführliche Review von Christoph Sepin gibt es hier.

szenenbild "Mein ende, dein anfang"

polyfilm

Mein Ende, dein Anfang
Quantenphysik, mon amour. Als ihre große Liebe, der Quantenphysiker Aron stirbt, driftet Nora verloren durchs Leben. Bis sie Natan trifft. Chronologie gibt es in „Mein Ende, dein Anfang“ keine, der Film versucht sich erfolgreich bei der Darstellung von Gleichzeitigkeit und dem Spiel mit mehreren Zeitachsen. Zufall, Schicksal, Liebe und Verlust verhandelt der Film poetisch - und eine Tanzszsene zu „Ohne dich“ von Münchner Freiheit gibts auch noch obendrauf.

szenenbild "Mein ende, dein anfang"

polyfilm

Termine

12.12-07.01: Hedy Lamarr Retrospektive, Metro Kinokulturhaus, Wien
13.12: Die Muppets Weihnachtsgeschichte, Filmhaus, Wien
13.12: The Host, Filmcasino, Wien
13.12: Alien, Moviemento, Linz
13.12: EAT SLAY LOVE x Strike A Pose
Screening & Voguing Ball, Gartenbaukino, Wien
15.12: Moulin Rouge, Gartenbaukino, Wien
15.12: Home Alone, Haydn Kino, Wien
15.12: The Wizard of Oz, Leokino, Innsbruck
16.12: Gorillaz - Reject False Icons, Filmhaus, Wien
16.12: Scampolo, Bellaria Kino, Wien
17.12: The Remake Thing: The Evil Dead (1981) und Evil Dead (2013), Votivkino, Wien

Szenenbild "Gorillaz: Reject False Icons"

Trafalgar Realeasing

„Gorillaz: Reject False Icons“ am 16.12 im Filmhaus, Wien

In diesem Sinn: When you’re observing me, who do you think I’m observing? („Porträt einer jungen Frau in Flammen“)

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