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Vacation Simulator 1

Owlchemy

VR-Urlaub im Vacation Simulator

Habt ihr schon Pläne für die Weihnachtsfeiertage? Skifahren, Snowboarden, Flucht auf die Insel? Oder doch in den eigenen vier Wänden in die Decke kuscheln? Wie wär´s mit dem Game Vacation Simulator?

Von Christoph „Burstup“ Weiss

Vacation Simulatorwurde entwickelt von Owlchemy, einem kleinen Gamedesign-Studio in Austin, Texas. Seit 2017 gehört das Startup zu Google. Liebhabern von VR-Games ist es bekannt durch den 2016 veröffentlichten Job Simulator – eines der intelligentesten und witzigsten Virtual-Reality-Spiele. Job Simulator stellt eine fiktive Zukunft dar, in der die Erde von intelligenten Robotern beherrscht wird. Die Menschheit ist längst Vergangenheit, aber die künstlichen Intelligenzen wollen gerne wissen, wie das damals so war mit den Menschen.

Im Job Simulator konnten neugierige Bots also Dinge tun, die für die Menschen des 21. Jahrhunderts wichtig waren: Akten abstempeln, Autos reparieren, Burger braten und dergleichen. Das war sehr witzig, und im Nachfolger von Job Simulator, eben dem Vacation Simulator, geht es darum, zu lernen wie das mit dem Urlaub funktioniert hat, damals als die Menschheit noch existierte.

Vacation Simulator 2

Owlchemy

Die Bots sehen aus wie alte Kathodenröhren-Fernseher oder Computer-Monitore. Sie schweben in der Luft. Sie sprechen mit uns. Einer von ihnen führt uns zu Beginn des Vacation Simulators durch unser Ferienapartment auf der virtuellen Urlaubsinsel. Auf der Insel gibt es drei Regionen: Einen Wald, einen Berg und einen Strand. „The beach is the most efficient place to start“, werden wir aufgeklärt. Im Meer schwebt über dem Wasser der Sports-Bot, mit dem wir Ball spielen können. Am Strand liegt ein grantiger, sonnenbadender Bot - auch er sieht natürlich aus wie ein Röhrenmonitor und will, dass wir ihn eincremen – mit Maschinenöl. Sandburgen wollen mit äußerster Präzision konstruiert werden, und vieles mehr. Ziel der vielen kleinen Aufgaben ist das Sammeln von Erinnerungen, oder „efficient memory making“, wie es die Bots nennen.

Zur Produktion einer Erinnerung reicht es manchmal schon, ein Foto für einen Bot zu schießen. Meistens sind aber doch etwas komplexere Vorgänge gefordert. Im Wald gibt’s einen Bot, der uns dazu anleitet, ein Bild zu malen. Und irgendwann stehen wir bis zu den Knien im Wasser eines Bachs, um Fische zu fangen. All diese Aktivitäten sind sehr körperbetont, denn wir befinden uns ja in Virtual Reality, also mit einem VR-Headset (Oculus Rift, Index, PlaystationVR etc.) auf dem Kopf und zwei Bewegungs-Controllern in den Händen. Die benutzen wir, um Fische zu fangen, also als sportliche Aktivität, wie auch das Skifahren oder Klettern auf dem verschneiten Berg.

Vacation Simulator 3

Owlchemy

Was den Vacation Simulator – wie auch den Vorgänger Job Simulator – zu ungewöhnlich guten Spielen macht, sind Anspielungen, Subtext, Popkultur-Referenzen und verschachtelte Ebenen. In der Wohnecke des Ferienapartments steht eine virtuelle Videospielkonsole, die an ein Nintendo-Gerät erinnert und tatsächlich mit – sehr ironisch gestalteten - Games bestückt und gespielt werden kann. Der PC in der Wohnung spuckt köstliche E-Mails fiktiver Verwandter und Freunde aus. An jeder Ecke der virtuellen Welt werden menschliche Schwächen auf die Schaufel genommen und einschränkende gesellschaftliche Normen unserer Zeit mit viel Ironie thematisiert. Vacation Simulator ist nicht nur Spiel, sondern auch moderne Form der Satire in Virtual Reality.

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