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Darksiders Genesis

Airship Syndicate

Apokalyptische Reiter im Tag-Team

„Darksiders Genesis“ ist der vierte Ausflug in die trashig-überdrehte Cartoon-Mythologie der Serie. Trotz anderer Perspektive bleibt vieles beim Alten - zum Glück.

Von Rainer Sigl

Dämonen, Götter, Monster - und wie immer mittendrin die apokalyptischen Reiter, die wie die Sheriffs fürs kosmische Gleichgewicht sorgen. Die „Darksiders“-Spielereihe gibt es schon seit fast zehn Jahren, und inzwischen hat die Serie selbst schon mehr Turbulenzen überlebt als ihre Fantasy-Helden: Es gab Publisher- und Studiowechsel, lange Pausen, Remakes und inzwischen schon zum vierten Mal eine Überraschung fürs Publikum, weil jeder einzelne Teil dann doch ein wenig anders als die anderen Spiele ausgefallen ist.

„Darksiders Genesis“ heißt Teil vier, doch der ist eigentlich ein Prequel und sieht vor allem ganz anders aus als die drei Vorgänger, in denen wir die apokalyptischen Reiter Krieg, Tod und Zorn gespielt haben. Diesmal hat Strife, übersetzt etwa „Hader, Zank“, der Letzte der Viererbande, seinen Auftritt - und das von schräg oben.

Alles neu - und doch wieder nicht

Richtig gehört: „Darksiders Genesis“ ist im Gegensatz zu allen Vorgängern kein Third-Person-Actionspiel mehr, sondern sieht eher aus wie ein Actionrollenspiel der Sorte „Diablo“ & Co. Der erste Schock weicht aber schnell der Erleichterung: Bis auf die Perspektive hat sich dann doch wenig geändert. Es geht nicht ums minimalistische Monstertotklicken, sondern nach wie vor um akrobatische Action, wilden Nahkampf und solides Handgemenge.

Diesmal sind wir sogar zu zweit unterwegs, denn neben dem letzten Reiter hat auch der aus Teil eins bekannte Griesgram Krieg eine Hauptrolle. Zu zweit prügeln und reiten wir durch die gewohnt bunte Cartoon-Mythologie, erstmals im optionalen Koop-Modus mit einem menschlichen Mitspieler. Wer allein spielt, darf per Knopfdruck den Charakter wechseln. Neben den Kämpfen gibt es auch einige nette Rätsel zu lösen; nur die Sprungpassagen lassen uns hin und wieder die alte Ansicht vermissen.

Darksiders Genesis

Airship Syndicate

Zwischen Indie und AAA

„Darksiders Genesis“ ist für Windows und Google Stadia erschienen; Konsolen-Versionen sollen in Kürze folgen.

Was „Darksiders Genesis“ zum gelungenen Spiel macht, sind zum einen seine Hauptfiguren: Die liefern sich im Verlauf der abwechslungsreichen Geschichte ein Wortgefecht nach dem anderen und lassen die Fantasy-Horrorwelt, die gewohnt cartoonmäßig bunt ist, so cool wie sympathisch trashig rüberkommen. Zum anderen ist es auch der Mut zum Mashup, der diese ganze Pop-Mythologie mit all ihren biblischen, mythischen und popkulturellen Referenzen durchzieht, der nach wie vor großes (B-Movie-)Kino bietet und mit großer Liebe zu seinem Material erdacht und umgesetzt ist. Kein Wunder, immerhin hat sich der Comic-Künstler Joe Madureira Setting und Figuren ausgedacht und umgesetzt.

Bei so viel Style merkt man auch gar nicht, dass „Darksiders Genesis“ gar kein riesiges Budget gebraucht hat, um stylish auszusehen und viel Spaß zu machen. Tatsächlich ist dieser Ausritt ein großer Spaß für Neulinge und Fans der Serie; und der Beweis dafür, dass zwischen Indie und Hochglanz-Games eine Lücke ist, die darauf wartet, mit neuem Leben erfüllt zu werden.

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