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Ratte auf einem Sofa

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todor ovtcharov

Willkommen im Jahr der Ratte

Ganz früh heute Morgen läutete mein Handy. Ich fragte mich, wer mich wohl so früh im neuen Jahr stört. Es war mein Freund H. Anstatt mich zu beglückwünschen, sagte er schnell: „Bitte geh zu diesem Geschäft und kauf mir schnell eine Ratte! Ich zahle sie dir zurück, wenn ich wieder da bin, es geht um das Leben von Tiffany!“ Dann verstand ich, worum es ging.

Eine Kolumne von Todor Ovtcharov

Dieser H. hat vergeblich versucht, sein Haustier über die Feiertage bei mir unterzubringen. Ich musste ihn zurückweisen, da ich zu Hause ein Baby habe und sein Haustier eine Python ist. Eine Königspython, um ganz genau zu sein. Ehrlich gesagt, kenne ich mich mit Pythons nicht so gut aus und kann sie nicht voneinander unterscheiden, würde ich jetzt zum Beispiel im Wienerwald auf Pythons treffen.

Deshalb musste mein Freund seine Python auf die Reise in seine Heimat mitnehmen. Er konnte nicht mit ihr fliegen, da er sich weigerte, seine Python im Kofferraum des Flugzeugs zu lassen, und er konnte sie nicht in die Kabine mitnehmen. Deshalb fuhr er mit dem Auto. Er setzte sie auf dem Beifahrersitz und schaltete die Sitzheizung ein, damit sich die Python namens Tiffany wohl fühlen würde.

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Mit Akzent: Die unaussprechliche Welt des Todor Ovtcharov. Alle Folgen der Kolumne gibt es hier als Podcast.

Alles lief gut, bis die beiden in einen Stau in der Nähe von Budapest gerieten. Tiffany wurde es langweilig am Beifahrersitz und fing an, auf meinen Freund zu kriechen und sich um sein Genick zu wickeln. Das löste eine ungeheure Panik im Stau aus und alle anderen Autos fingen an zu hupen, um meinen Freund vor der Lebensgefahr zu warnen. Er lächelte nur und Tiffany legte sich wieder brav auf den Beifahrersitz.

Alles lief gut, bis mein Freund die bulgarische Grenze erreichte. Der Grenzbeamte verlangte nach dem Pass und fasste unabsichtlich den Kopf der Python an. Der Grenzbeamte fing an zu schreien und zog seine Pistole. Vergeblich versuchte mein Freund ihn zu überzeugen, dass das eine EU-Python sei, geboren in München und nicht in Afrika. Der Grenzbeamte meinte, er würde das Tier niemals auf bulgarischen Boden lassen. Mein Freund konnte sich am 31. Dezember auch nirgendwo beschweren. Deshalb fuhr er mit seiner Python zurück nach Wien. Auf dem Rückweg wurde Tiffany hungrig und unruhig. Genau in dem Moment rief mich mein Freund an und wollte, dass ich eine Ratte für ihn kaufe.

Freunde sind zum Helfen da. Willkommen im Jahr der Ratte, liebe Leserinnen und Leser!

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