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Bildschirmfoto aus der Computerspielreihe "Shovel Knight"

Yacht Club Games

Das Jump’n’Run „Shovel Knight“ ist so umfangreich wie noch nie

Aus einem ambitionierten Crowdfunding-Projekt ist innerhalb von rund sechs Jahren ein junger Computerspielklassiker entstanden.

Von Robert Glashüttner

Moderne Games, die aussehen, als wären sie 35 Jahre alt und einer verstaubten Spielkonsole entsprungen, davon gab es in den letzten Jahren einige. Eine Serie sticht unter diesen Titeln aber besonders hervor, und zwar die witzige „Shovel Knight“-Saga. Shovel Knight ist ein mutiger Pixelritter mit seiner treuen Schaufel, die ihm als Waffe wie auch als Fortbewegungsmittel dient.

Mitte 2014 haben wir zum ersten Mal mit dem kuriosen Ritter gespielt, und seither ist das Abenteuer von ihm und seinen Kontrahent*innen und Mitstreiter*innen immer größer geworden. Erst vor wenigen Wochen hat die Serie gleich zwei neue Teile spendiert bekommen.

Rein in die Retrowelt

Kräftige Farben, eine charmante Pixelgrafik und eine amüsant animierte Figur, die von links nach rechts läuft: „Shovel Knight“ orientiert sich stark an den Traditionen klassischer Jump’n’Run-Spiele aus Anfang bis Mitte der 1980er-Jahre. Damals gab es noch keinen sanften Bildlauf, das heißt, unsere Figur läuft und springt von Raum zu Raum. Das ist zwar am Anfang etwas ungewohnt, sorgt aber für eine interessante Spielmechanik. Neben Geschicklichkeit ist so nämlich auch immer ein bisschen Knobeln gefragt, denn der Shovel Knight muss vor allem tödliche Abgründe überwinden. So sollte erst mal vorher im Kopf geklärt werden, mit welcher Bewegungskombination man heil in den nächsten Raum kommen kann.

Bildschirmfoto aus der Computerspielreihe "Shovel Knight"

Yacht Club Games

Ritterliche Erweiterungen

Das originale „Shovel Knight“ ist aus einem Kickstarter-Projekt entstanden und wurde rasch zu einem Publikumsliebling: Mehr als 1,5 Millionen Lizenzen sind über verschiedene Plattformen hinweg verkauft worden. Das hat das zuständige Entwicklerstudio Yacht Club Games aus den USA dazu motiviert, neue Inhalte beizusteuern. In den darauffolgenden Jahren sind eigenständige Zusatzkampagnen entstanden, die auch andere Figuren ins Zentrum gerückt haben: den Bomben werfenden Plague Knight, den agilen Specter Knight und seit letztem Dezember auch den Karten spielenden King Knight.

Bildschirmfoto aus der Computerspielreihe "Shovel Knight"

Yacht Club Games

In „Shovel Knight: King of Cards“ spielen wir mit unserem König immer wieder auch das Kartenlegespiel Joustus.

Die Sammlung „Shovel Knight: Treasure Trove“ ist für alle nur erdenklichen Plattformen erschienen, mit Einschränkungen sogar für die alten tragbaren Konsolen Nintendo 3DS und Playstation Vita.

Aus einem Spiel sind also innerhalb von nur ein paar Jahren vier Spiele geworden. Die kann man einzeln kaufen; wer allerdings schon irgendwann mal eine Lizenz des originalen „Shovel Knight“ erworben hat, bekommt seither alle neuen Inhalte gratis als Fanservice geliefert. Ich war sehr verblüfft, als ich in meiner Steam-Library entdeckt habe, dass ich die Sammlung „Shovel Knight: Treasure Trove“ bereits besitze, obwohl ich eigentlich nur eine Lizenz für das Urgame hatte. Das ist in der Gamesbranche ein äußerst ungewöhnliches Service, zumal Computerspiele selten Jahre später so umfangreiche neue Inhalte spendiert bekommen.

Multiplayer-Raufereien

Um der ritterlichen Vielfalt noch einen mit Juwelen geschmückten Helm aufzusetzen, ist im vergangenen Dezember auch noch ein fünftes Game erschienen, und zwar „Shovel Knight: Showdown“, ein Multiplayer-Kampfspiel mit 20 verschiedenen Charakteren für bis zu vier Spieler*innen gleichzeitig – quasi eine Indie-Version von „Super Smash Bros.“.

Bildschirmfoto aus der Computerspielreihe "Shovel Knight"

Yacht Club Games

„Shovel Knight“ ist ein junger Klassiker und ein Vorzeigetitel, wenn es darum geht, Action-Retrogames in die Jetztzeit zu holen: Der visuelle Stil ist eine Hommage an alte Nintendo-Spiele, der Schwierigkeitsgrad ist in den meisten Fällen gut ausbalanciert und der markante Chiptunes-Soundtrack bleibt wohltuend im Ohr. In diesem Sinn: Strecket eure treuen Schaufeln nach oben und freuet euch!

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