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Filmflimmern

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So funktioniert die Abstimmung bei den Oscars, was sagt ein Leuchtturmwärter zu „The Lighthouse“, der Florence Pugh-Youtube-Channel, Nicolas Cage spielt Nicolas Cage und alles zum Pullover von Chris Evans in „Knives Out“. Außerdem: Filmstarts, Termine und ein Verlinkungs-Schmäh.

Von Pia Reiser

Adieu, Kirk Douglas. Der Schauspieler - und Vater von Michael Douglas - ist im Alter von 103 Jahren verstorben. Seine legendärste Rolle ist wahrscheinlich die des Spartacus im gleichnamigen Film von Stanley Kubrick, doch wer jetzt nicht in Laune für einen Sandalenfilm ist, der sollte sich Douglas in Billy Wilders düsterem „Ace in the Hole“ anschauen, als - so will es die deutsche Übersetzung - Reporter des Satans.

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Der große Oscar-Talk
In der neuen Ausgabe unseres Film Podcasts diskutieren Christian Fuchs und Jan Hestmann mit Gästin Lilian Moschen über die diesjährigen Oscar-Nominierungen

Diesen Sonntag findet die Oscar-Verleihung statt. Da es schon festzustehen scheint, wer die Preise mit nach Hause nimmt, bleibt mehr Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Die Frisuren. Alles zu den Awards, Reden - und Stirnfransen gibt es dann Montag früh hier zum Nachlesen. Einige österreichische Kinos - wie z.B. das Moviemento Kino in Linz oder das Gartenbaukino in Wien widmen sich ausführlich der Oscarnacht - und die nominierten Kurzfilme gibt es auch in einigen Kinos zu sehen, z.B. im Topkino, Burgkino und dem Votivkino in Wien, im Moviemento in Linz und im KIZ Royalkino in Graz.

Jedes Jahr aufs Neue: So funktioniert der preferantial ballot, die Abstimmung in der Kategorie „Best Picture“.

Falls ihr eine Oscar-Party schmeißt: Hier sind ein paar Essens-Ideen, inspiriert von den nominierten Filmen.

Brad Pitt hat während der Award Season das Unmögliche geschafft, nämlich Vielen noch sympathischer zu werden. Nicht nur hat humble Brad ein Namensschild beim Oscar Luncheon getragen, er hat auch mit ziemlich großartigen Dankesreden auf sich aufmerksam gemacht. Den SAG-Award hat er mit „I gotta add that zu my Tinder profile“ entgegen genommen. Und über seine Rolle als Ex-Stuntman in „Once upon a time in Hollywood“ sagt er „It was a difficult part: A guy who gets high, takes off his shirt and does not get on with his wife“. Gerüchteweise sind Nick Kroll und/oder John Mulaney die Redenschreiber von Brad Pitt.

Die Diagonale wird am Donnerstag, 06. Februar ihren Eröffnungsfilm bekannt geben, Maria Motter wird morgen für FM4 berichten. Die Diagonale findet von 24.-29. März in Graz statt.

Ich bin ja immer froh, wenn ich mit den Obsessionen, mit denen ich aus dem Kinosaal komme, nicht ganz alleine bin. Der Holzfäller-Zopfstrick-Pullover von Chris Evans in „Knives Out“ war so eine Obsession.

Wer schon mal 30 Sekunden mit mir verbracht hat, wird - ob er/sie wollte oder nicht - von meiner großen Verehrung für das „Mission: Impossible“-Franchise erfahren haben. Nächstes Jahr kommt endlich der siebte Teil - und eine Figur aus Teil Eins wird zurückkehren: Henry Czerny.

Wer sich gefragt hat, wie es mit Rock Dalton, Leonardo diCaprios Figur in „Once upon a time in Hollywood“ weitergegangen ist, Regisseur Quentin Tarantino gibt darauf die Antwort. Diesen Verlinkungswitz wollte ich immer schonmal machen. Hier der echte Link...

Wer hat keine Lust, sich „Judy“ anzusehen? Liza Minelli, die Tochter von Judy Garland. Nichtsdestotrotz wird wohl Renee Zellweger am Sonntag einen Oscar für ihre Rolle als tragische Hollywood-Ikone entgegen nehmen.

Was sagt ein Leuchtturmwärter zu „The Lighthouse“? Kleiner Auszug: „And when they get on to the booze and start going a bit silly, that was very convincing.“ Der Rest: hier.

„Uncut Gems“ von den Safdie-Brüdern ist seit 31.01 auf Netflix zu finden - unter dem Titel „Der schwarze Diamant“. In den USA ist der Film auch in einigen Kinos nochmal angelaufen mit einem kleinen Extra. Die Safdies haben Adam Sandler in ein Lokal eingeladen und überall Kameras versteckt. Ein Q&A, von dem Sandler nichts weiß. Leute wie Jason Bateman kommen quasi zufällig vorbei und stellen Fragen. Trailer für das „Q&A“ meets „Versteckte Kamera“ gibt es hier.

Was bleibt von 20th Century Fox - das jetzt 20th Century Studios heißt - übrig, nachdem es von Disney übernommen worden ist? Nicht viel.

Vor ihrem Durchbruch als Schauspielerin hatte Florence Pugh einen Youtube-Channel, auf dem sie Cover-Versionen - und eigene Songs zum Besten gab.

Es hat fast acht Jahre gedauert, aber jetzt ist er fertig: Zwei Brüder haben „Toy Story 3“ als Stop Motion Film mit Spielzeug nachgegedreht.

Nächstes Jahr gibt es dann den Film, in dem Nicolas Cage sich selbst spielt. Titel: „The Unbearable Weight of Massive Talent“

Woody Harrelson wird im nächsten Film von Ruben Östlund („The Square“) dabei sein.

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Neu im Kino

The Lodge (8/10)
In „Ich seh, ich seh“ haben Veronika Franz und Severin Fiala Kinder, Horror und Isolation perfekt und angsteinflößend inszeniert. Mit den gleichen Zutaten rühren sie auch „The Lodge“ an. Zwei Geschwister, eingeschneit in einer abgelegenen Hütte gemeinsam mit der neuen Freundin des Vaters. Dann verschwinden Dinge. Der Strom fällt aus, die Nerven liegen blank - erstklassig inszenierte unangenehme Atmosphäre. Auf billige jump scares verzichtet der Film stattdessen gibt es verstörende Horror-Spannung, so Christian Fuchs.

Filmstills aus dem /slash Filmprogramm 2019

/slash

J’accuse - Intrige(8/10)
1895 wird Alfred Dreyfus, ein französischer Offizier wegen Hochverrats auf die Teufelsinsel verbannt. Als der Geheimdienstchef (Jean Dujardin) schließlich erkennt, dass Dreyfus unschuldig ist, wollen seine Vorgesetzten nichts davon hören. Doch Piquart ermittelt weiter. Die wahre Geschichte um die Dreyfus-Affäre verfilmt Polanski als erstklassigen Spionagethriller und Sittenbild des ausklingenden Jahrhunderts. Regisseur Roman Polanski wurde 40 Jahren wegen Vergewaltigung der minderjährigen Samantha Gmeiner angeklagt und hat vor der Verurteilung die USA verlassen - in den letzten Jahren sind weitere Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs aufgetaucht und so ist sein neuester Film, der noch dazu „J’accuse“ - also ich klage an - heißt und sich um die Verurteilung eines Unschuldigen dreht, von Anfang an skandalumwittert gewesen. Dass „J’accuse“ im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig gelaufen ist wurde ebenso kritisiert wie die Nominierung des Films für 13 Cesars. Wie fast immer, lohnt es sich aber, Werk und Autor zu trennen.

Szenenbild "J'accuse"

Filmladen

21 Bridges (6/10)
Chadwick Boseman („Black Panther“) gibt hier einen erstaunlich gut angezogenen Detective in New York. Innerhalb einer Nacht will er zwei Kokain-Räuber, die auf ihrer Flucht mehrere Polizisten erschossen haben, geschnappt haben. Was nach Michael Mann-Szenario klingt, ist leider nicht gar so aufregend. Wer schonmal einen Cop Thriller in seinem Leben gesehen hat, den wird der finale Twist nicht überraschen. Bosemans Leinwandpräsenz ist großartig, hoffentlich gibt’s bald ein paar aufregendere Rollen für ihn - auch abseits der Marvel-Festanstellung.

Szenenbild "21 Bridges"

Constantin

Bird of Prey (7/19)
Margot Robbie kehrt als Harley Quinn zurück - Suicide Quad und ihren Boyfriend Joker lässt sie zurück. Stattdessen gründet sie die reine Frauensuperheldengruppe „Birds of Prey“. Regisseurin Cathy Yan präsentiert einen eigenen, neuen Blick auf das Superhelden-Genre, so Jan Hestmann. Hier wird viel geflucht, gekämpft und der Soundtrack spielt mindestens die zweite Hauptrolle. Inmitten der Gewalt - und des Lärms - beschwört „Birds of Prey“ aber weibliche Solidarität.

Die Kunst der Nächstenliebe (5/10)
Agnes Jaoui spielt hier eine Frau, permanent im Stress, Gutes zu tun, so Anna Katharina Laggner. Die eigene Familie hat eh alles, sie muss sich um die kümmern, auf die die Gesellschaft vergisst. „Die französische Migrationskomödie ist als Genre etabliert und so werden hier alle Missstände durch den Fleischwolf der Karikatur gedreht“. Agnes Jaoui spielt ihre Figur mit viel Feingefühl und vor allem dank ihr wird der Film eine kurzweilige Satire.

Szenenbild "Die Kunst der Nächstenliebe"

Filmladen

Termine

  • 09.02: Oscarnacht im Gartenbaukino, Wien
  • 09.02: Oscar-Sonntag, Moviemento, Linz
  • 09.02: Monty Python and the Holy Grail, Filmcasino, Wien
  • 10.02: La Fiancee du Pirate, Metro Kino Kulturhaus, Wien
  • 11.02: Der Eissturm, Das Kino, Salzburg
  • 19.02: Cinema Next - Ein Abend mit den BKA Startstipendiat/innen, Topkino, Wien
  • 11.02: Die Hindenburg, Metro Kino Kulturhaus, Wien
  • 12.02: The Doors: Break On Thru - A Celebration Of Ray Manzarek, Filmhaus, Wien
  • 12.02: Monos, Filmcasino, Wien
  • 12.02: Licht, Votivkino, Wien
Szenenbild "Joker"

Warner

„Joker“ u.a. zu sehen am 09.02 im Gartenbaukino, Wien

In diesem Sinn: Forgive My Laughter. I Have A Condition („Joker“)

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