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Birds of Prey

Warner Bros.

The Future is Female: Harley Quinn und die Birds of Prey räumen auf

Nach dem schwachen „Suicide Squad“ lässt das DC Extended Universe Harley Quinn auf das All-Female-Superheldinnenteam Birds of Prey treffen. Newcomer-Regisseurin Cathy Yan inszeniert einen schrill-bunten Film voller feministischer Statements. „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ ist ein Manifest für Sisterhood.

Von Jan Hestmann

Als Superbösewichtin Harley Quinn tauchte Margot Robbie zum ersten Mal 2016 auf der großen Leinwand auf. Das war im Film „Suicide Squad“ unter der Regie von David Ayer. Es war auch der erste (und möglicherweise letzte) Auftritt von Jared Leto als Joker.

Seitdem ist einiges passiert im DC Extended Universe. „Suicide Squad“ entpuppte sich als Flop, für den heute niemand so richtig die Verantwortung übernehmen will, selbst der Regisseur nicht. Nachdem Joaquin Phoenix im letzten Jahr mit seiner Joker-Darstellung alles andere in den Schatten gestellt hat, dürfte Jared Leto in dieser Rolle vorerst nicht mehr zu sehen sein.

Und Harley Quinn? Die hat mit dem Joker Schluss gemacht und treibt jetzt in „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ ganz ohne ihre männlichen Schurken-Kollegen aus „Suicide Squad“ ihr Unwesen in Gotham City. Dort beginnt der gesamte Untergrund Jagd auf Harley Quinn zu machen, als er erfährt, dass sie nicht mehr unter dem Schutz des berüchtigten Clowns steht. Doch wer glaubt, sie sei ein leichtes Opfer, der hat sich geschnitten.

Denn nicht nur kann Harley Quinn ganz gut auf sich selbst aufpassen, sie bekommt schließlich auch Rückendeckung von ein paar anderen schlagkräftigen Frauen, die sich später zu dem All-Female-Superheldinnenteam Birds of Prey zusammenschließen. Und dann hat Harley Quinn ja auch noch eine gigantische Hyäne als Schoßhündchen zur Seite, die sie Bruce (nach Bruce Wayne) tauft.

Birds of Prey

Warner Bros.

It’s a Man’s World - Not.

Newcomer-Regisseurin Cathy Yan und Autorin Christina Hodson haben dem DC Extended Universe nach der „Suicide Squad“-Schlappe den nötigen frischen Wind verpasst. „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ ist eine besonders schrille Comicverfilmung, die in einem ungewöhnlich bunt erscheinenden Gotham City spielt. Und sie ist voller feministischer Statements.

Etwa wenn Black Canary, später Mitglied der Birds of Prey, auf der Bühne noch „It’s a Man’s World“ singt, kurz bevor sie dieser Männerwelt ordentlich in den Arsch tritt. Oder wenn Detective Renee Montoya mit einem „Shaved my balls for this“-T-Shirt durchs Polizeirevier zieht, um ihren männlichen Macho-Kollegen den Mittelfinger zu zeigen.

Dem gegenüber steht ein gar schwächlich-peinlicher Antagonist: Ewan McGregor spielt den Untergrund-Boss Roman Sionis alias Black Mask. Der kann Harley Quinn und den Birds of Prey aber nur solange die Stirn bieten, solange er seine Schergen schützend um sich versammelt.

Rated R wegen Schimpfwörtern und Gewalt

„Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ ist ein Manifest für Sisterhood - Frauen, die sich zusammenschließen in einer rauen Welt (Gotham City darf als Synonym verstanden werden) und durch diesen Zusammenschluss unaufhaltsam werden. Dabei nimmt sich der Film kein Blatt vor den Mund. Es wird für eine Comicverfilmung ungewöhnlich viel geflucht. Außerdem glänzt der Film durch auffallend brutale Kampfszenen. Es ist ein schmerzlicher Genuss, Harley Quinn dabei zuzusehen, wie sie ihren männlichen Widersachern die Kniescheiben verdreht.

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Daher ist es auch kein Wunder, dass der Film in den USA ein R-Rating bekommen hat, und auch hierzulande eine FSK-16-Altersfreigabe. Das ist für eine Comicverfilmung ungewöhnlich und birgt auch ein gewisses Risiko für den Erfolg an den Kinokassen.

Der Star in „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ ist definitiv Margot Robbie. Denn auch wenn Harley Quinn ihrem Wesen nach eigentlich eine durchaus nervtötende Comicfigur ist, so ist es ein großer Spaß, Margot Robbie dabei zuzusehen, was sie aus dieser Figur rausholt.

Suicide Squad 2

Als Harley Quinn haben wir Margot Robbie jedenfalls nicht zum letzten Mal auf der großen Leinwand gesehen. „Suicide Squad 2“ ist in Planung, Regie führt dieses Mal „Guardians of the Galaxy“-Regisseur James Gunn. Und der hat im letzten Jahr bereits den Cast für seinen Film geleaked. Margot Robbie ist als Harley Quinn wieder dabei. Jared Leto als Joker hingegen wieder nicht.

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