FM4 Gästezimmer mit Alicia Edelweiss

Die Musikerin stellt Songs vor von Musiker*innen mit besonders inspirierenden Geschichten und „innovativen“ Stimmen.

Von Susi Ondrušová

Gerade noch ist sie am Ment Festival, dem slowenischen Showcase Festival in Ljubljana, aufgetreten, im Mai reist sie nach Wales und England, um sich dort zu präsentieren.

Als Teil der Ansa Panier steht Alicia Edelweiss regelmäßig mit Voodoo Jürgens auf der Bühne und tourt auch mit ihrem eigenen Programm. Sie ist keine Wienerin und sieht ihre Musik auch nicht in der Tradition des Wiener Liedes, aber sie freut sich trotzdem und das sehr, dass sie am 29. Februar in der Hamburger Elbphilharmonie beim „Ganz Wien“ Festival auftreten wird.

Sollte sie auf der Fahrt nach Hamburg von einem fremden Sitznachbarn gefragt werden, was für Musik sie mache, wird sie antworten: „Ich mache akustische Musik, die aber eher freakig ist!“ Nicht unerwähnt bleiben sollte das Visuelle und Akrobatische: von der Kleiderwahl bis zu performativen Elementen. Alicia Edelweiss macht Musik für Menschen mit offenen Augen und Ohren. „When I´m Enlightened Everything Will Be Better“ heißt ihr aktuelles Album. Im Rahmen ihres Auftritts am Popfest 2018 hat sie auch eine FM4 Session gespielt. Anfang dieses Jahres ist sie gemeinsam mit Kathie Trenk im Rahmen der Reihe „Solo Together“ aufgetreten.

Im FM4 Gästezimmer spricht Alicia Edelweiss über einige ihrer Lieblingslieder: Songs von Künstler*innen, die sie besonders inspirieren und Songs von Künstler*innen, die eine besondere, ungewöhnliche oder innovative Stimme haben:

CocoRosie – „Animals“

”’Animals’ hab ich sehr viel auf der Straße gespielt und ich hab eine ganz arge emotionale Verbindung damit."

Daniel Johnston – „I know Casper“

„Ich liebe Daniel Johnston unglaublich ich kann’s gar nicht wirklich in Worte fassen. Ich finde, er war wie ein Engel, der auf die Welt gekommen ist, um Licht zu bringen. Ich schätze auch seinen Sinn für Humor den er immer hatte. Aus irgendeinem Grund musste er sehr viel leiden aber ich bin ihm sehr dankbar für seine Musik und er hat sehr viele Menschen und Musikerinnen inspiriert.“

Aldous Harding – „What if Birds aren’t singing they’re screaming“

„Voodoo Jürgens hat sie mir empfohlen und ich finde sie ist so originell und speziell und ich liebe auch wie innovativ sie mit ihrer Stimme umgeht und mit ihren Emotionen und mit ihrer Performance und mit ihren Gesichtsausdrücken. Ich find sie sehr innovativ.“

Radiohead – „Myxomatosis“

"‚Myxomatosis‘ ist mein Lieblingslied von Radiohead. Ich glaube, es ist dieser Riff, der so arg ist, ich könnt’s mir sehr oft und sehr lange anhören und der Text ist auch unglaublich ‚haunting’“.

Björk – „Undo“

„Ich höre gerade sehr viel ihr Album ’Vespertine‘ und finde es ist ein tolles, motivierendes, intelligentes Album. Ich finde den Text so unglaublich schön und inspirierend und das mag ich auch sehr an ihr, dass sie immer so gute Ratschläge gibt irgendwie. Der Text geht so: ‚It’s not meant to be a strife. It’s not meant to be a struggle uphill.‘ Das find ich so gut immer wieder zu hören, weil das Leben soll nicht anstrengend sein wenn man seine Ziele verfolgt.“

Tom Waits – „Innocent When You Dream“ (Barroom)

„Dieses Lied hat sehr viele schöne Erinnerungen für mich, weil es war das erste Lied, das ich mir am Akkordeon beigebracht hab und sehr viel auch auf der Straße gespielt hab. Ja, ich liebe es.“

Diamanda Galas – „Gloomy Sunday“

„Ihre Coverversion von Billie Holiday´s Gloomy Sunday. Diamanda Galas ist für mich auch eine sehr besondere Frau, wahrscheinlich eh für jeden. Wie sie ihre Stimme benutzt hat mich sehr fasziniert. Sie ist auch eine echte Pionierin und kann unglaublich gut Emotionen rüberbringen. Eine faszinierende Persönlichkeit!“

Devendra Banhart – „A Ribbon“

„Devendra ist ein toller, bunter, sehr schön femininer Charakter, der mir immer sehr viel Trost spendet. Ich find seine Musik ist sehr warm und wenn man irgendwie Wärme braucht, kann man das sehr gut anhören.“

Sibylle Baier – „Says Elliott“

„Sibylle Baier war eigentlich eine deutsche Schauspielerin und hat damals in den 70ern ein Album aufgenommen, das nie veröffentlicht wurde. Das Album heißt ‚Colour Green‘ und es wurde dann erst irgendwann vor 15 Jahren von ihren Kindern veröffentlicht. Es ist das einzige Album, das sie veröffentlicht hat und unglaublich originell und sehr besonders. Auch wie sie Gitarre spielt und ihre Stimme benutzt. Ich hab noch nie sowas gehört. Es ist wunderschön.“

Brian Eno & John Cale – „Spinning Away“

„Ich hab’s erst kürzlich entdeckt und wie ich es gehört hab, hab ich mir gedacht, Wow! Ich hab schon lang nicht mehr so etwas Wunderschönes gehört!“