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Yukno

Yukno

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik aus Österreich von Yukno, SFYA, Kristoff, Sigrid Horn u.v.m.

Zwei Aliens im Land der Verwirrung, wischende Handymanie, ein tropfendes Herz und die Liebe in der Nachkriegszeit. Umgesetzt mit Elektronik, Indiepop und Liedermacherklang. Das sind die neuesten Videos und Single aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Es kommt in ganz Österreich vor, am häufigsten jedoch sicherlich noch immer in der Bundeshauptstadt: Das Grantln.

Protestsong Halbfinale

FM4

Dabei ist es manchmal sehr bequem, bei dem Gejammer zu bleiben, ohne dann auch etwas dagegen zu unternehmen. Wenn der Unmut jedoch ausgedrückt wird, um etwas zu verändern, dann kann das durchaus schöne Ergebnisse nach sich ziehen. Wie beim alljährlichen Protestsongcontest. Die Top 10 haben wir euch ja schon vorgestellt, morgen geht das große Finale über die Bühne. Ihr könnt übrigens mitvoten, parallel zur Live-Übertragung, die um 19:00 Uhr hier auf FM4 startet.

Grund zur Beschwerde haben wir in den kommenden Wochen jedoch nicht, was österreichische Musik betrifft. So veröffentlichen viele spannende Acts neue Alben. Strandhase werden Ende Februar ihr Debüt „Primetime“ veröffentlichen, die Band New Wellness (die sich aus der Formation We Walk Walls herausgeschält hat) veröffentlichen im März ihr Debüt, ebenso wie die großartigen My Ugly Clementime ihr Erstlingswerk „Vitamine C“ veröffentlichen und Avec mit „Homesick“ ihr drittes Album rausbringt. Also da gibt’s echt nichts zu meckern. Und neue Videos und Singles gibt es jetzt schon hier serviert.

Yukno - „Land Of Confus1on“

Schon vor fünf Jahren hat sich aus der Spaß-Elektro-Schüler-Formation Neondisco die deutschsprachigen Pop-Combo Yukno entwickelt, die uns letztes Jahr mit ihrem Debüt „Ich kenne kein Weekend“ ehrliche, unaufdringliche aber eindringliche Songs geschenkt. Mit „Land Of Confus1on“ liefern Yukno einen wirklich großartigen Track ab, der vom Sound her im Refrain ein bisschen an Bilderbuch erinnert. Der sehr cool dahingroovende Song ist musikalisch keine Anlehnung an Genesis, allerdings werfen auch Yukno einen kritischen Blick auf unsere Welt und Gesellschaft. Ein perfekter Ohrwurm und ein Video, das trotz einfacher Idee große Wirkung erzeugt.

Edwin, Bibiza, Hiphop Joshy - „Swipe (Swipe Swipe)“

Im Indie- und Popbereich wird gerne mit dem Wort „Supergroup“ geworben, um gleich mal Vorschusslorbeeren zu verteilen. Im Hip Hop sind Kollaborationen und Zusammenschlüsse wohl ganz normal. Allerdings gibt es dann doch immer wieder spannende und vielversprechende Zusammenstellungen, wie in diesem Fall: Edwin, Bibiza und Hiphop Joshy präsentieren uns mit „Swipe (Swipe Swipe)“ ein kurzes und knackiges Stück über die Handygeneration, die sich im Virtuellen zu verlieren scheint und sich durch den Social-Media-Dschungel wischt, um sich selbst zu finden. Mit den fetten Beats von food for thought und dem gelungenen Video ist ein sehr kritischer und gleichzeitig zeitgemäßer Track daraus geworden, der nicht von oben herab den Zeigefinder erhebt.

Sigrid Horn - „Radl“

Und weil wir schon beim Protestsongcontest waren - letztes Jahr hat ja Sigrid Horn mit dem Song „baun“ gewonnen, in dem sie sich gegen das zubauen der schönen Landschaft wehrt. Diesmal geht es in ihren neuen Song „Radl“ jedoch um die Liebe. Die Schwierigkeiten, die Schmerzen und die Angst, die damit manchmal verbunden ist. Das gefühlvolle und wunderschöne Lied über ein Nachkriegs-Ehepaar hat sie zum 60. Hochzeitstag ihrer Großeltern geschrieben. Umgesetzt mit verschiedenen Saiteninstrumenten und einem wunderbaren Schwarz-Weiß-Video mit Zeitdokumenten, ist Sigrid Horn ein Song gelungen, der einen trotz seiner reduzierten Unaufgeregtheit sofort bewegt.

Kristoff - „Mei Herz es tropft“

Wir kennen ihn noch als Gitarristen und Gründungsmitglied von Garish und von seinem fantastischem Solo-Projekt Esteban’s, wo sich Christoph Jarmer auch als Sänger immer mehr gefunden hat. Doch dann gab es eine Zäsur, wenn man das so bezeichnen will. Denn Christoph hat begonnen, deutschsprachige Texte zu schreiben und sich mit dem Mundart-Gesang auszuprobieren. Dann kam das Elektronik-Projekt Oberst Stern, mit dem er ein ganzes Album fix fertig gemacht hat, um es dann später doch zu verwerfen.

Jetzt scheint der wandelbare Musiker mit Kristoff ganz bei sich angekommen zu sein. Das legt auch sein Künstlername nahe. Produziert mit Alex Tomann sind Songs entstanden, die zwar Nahe am Austro-Pop sind, allerdings einen ganz eigenen Flair haben. Auch die neue Single „Mei Herz es tropft“ pendelt zwischen Indie und Pop, zwischen der Innenschau eines Liedermachers und poetischem Songwriters. Umgesetzt mit einem wunderschönen Video ist dieser Song wie wohl auch das ganze Album „Aus da Haut“, das diese Woche erscheint, wirklich eine Herzensangelegenheit. Und das hört man mit jedem Ton.

SFYA - „Followers & Rulers“

Sachte schleicht sich dieser Elektronik-Track ein, den Sängerin Su Rehrl und Multiinstrumentalist Marc Bruckner alias SFYA produziert haben. Ihre Arbeitsweise besteht oft aus Samplen und Loopen und doch haben ihre Tracks durchaus etwas Organisches. „Followers & Rulers“ besticht durch eine simple Klarheit und schöne Reduktion. Der Song ist so gut genug, das zumindest vermittelt der Inhalt des Tracks. Geht es doch um das Gefühl, nie zu genügen und gut genug zu sein. Mit der Nummer wollen nicht nur SFYA damit aufhören, sondern auch uns animieren, die überhöhten Ansprüchen an uns selbst gehen zu lassen und sich nicht darum zu kümmern, was andere denken könnten.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Die Daffodils haben sich mit den Steaming Satellites zusammengetan und den Song „Go Wild“ veröffentlicht. Ein funkiges Stück mit Indierock-Attitüde, einem versteckten Saxophon und schönem Gitarrensolo.
  • Die Hinterhof Sessions, die gerne österreichische Musiker*innen supporten, haben sich zum wiederholten Male die Band Fluur geschnappt und mit ihnen die schöne Session „Haunted House“ aufgenommen. Alles live und one shot.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Der Singer/Songwriter Mark Peters hat mit „The Dark band“ das gar nicht dunkle Lied „Wish“ geschrieben, das ein bisschen Herzenswärme in den grauen Winter bringt. Der gebürtige Londoner hat schon vor drei Jahren seine EP in Wien aufgenommen und einen starken Österreichbezug.
  • In unserer letzten Soundpark Sendung gab es eine FM4 Session mit Wurst zu hören, Ankathi Koi hat erklärt, warum sie gerne ein Klavier bei ihren FM4 privat Session hätte und wir haben euch die Nominierten für den FM4 Award bei den Austrian Music Awards vorgestellt.

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