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Stoneshard

Ink Stains Games

Retro-Juwel für Frühstarter

„Stoneshard“ ist der Rollenspiel-Hype der Stunde - aber Vorsicht: Von der Fertigstellung ist das Early-Access-Spiel noch weit entfernt.

Von Rainer Sigl

Fuchspelz, Wolfspelz, Rehfleisch und ein Haufen Pilze: Der Ausflug in den Wald hat sich gelohnt. Ich verkaufe meine Beute an die Händler auf dem Markt, und mit dem Geld leiste ich mir Bandagen, Heilsalben, eine Dauerwurst, drei Äpfel und Pfeile, denn jetzt wird’s ernst: Das nahe Banditenlager, das ich im Auftrag des Bürgermeisters ausräuchern soll, ist voller gemeiner Räuber, denen ich nur gut ausgerüstet entgegentreten kann.

Das Leben als Abenteurer ist wenig glamourös im Rollenspiel „Stoneshard“, und vor allem: ziemlich kurz, wenn ich nicht aufpasse. Dabei sieht alles unverschämt gut aus: Der liebevolle Pixelstil erinnert an die Blütezeit der 16-Bit-Ära und kann nicht nur Retro-Nostalgiker mit Faible für die frühen 90er-Jahre begeistern. Spielerisch geht es sogar noch weiter zurück.

„Ultima VII“ trifft klassisches Rogue-like

„Stoneshard“ ist ein Rollenspiel, wie ich es mir vor einem Vierteljahrhundert in meinen kühnsten Träumen nicht besser zusammenfantasieren hätte können - eine Mischung aus komplexen narrativen Rollenspielen der Ära rund um „Ultima VII“ und der prozeduralen Zufallsgenerierung klassischer Rogue-likes. Alle Aktionen laufen rundenbasiert ab, die Spielwelt, die ich aus der Vogelperspektive sehe, ist groß und frei erkundbar und eine Vielzahl von Waffen, Zaubern und Monstern sorgt für viel Abwechslung. Auf Hunger und Durst muss ich als Einzelkämpfer in dieser Fantasy-Welt ebenso achten wie auf Verletzungen, Krankheiten und sogar psychische Ausnahmezustände.

Zumindest verspricht das das kleine russische Entwicklerstudio, denn fertig ist „Stoneshard“ noch lange nicht: Als Early Access-Spiel bietet es momentan nur einen Vorgeschmack auf das, was irgendwann einmal werden soll. Nur das als „Prolog“ bezeichnete, je nach Können knapp eineinhalbstündige Tutorial des Spiels, das man auch kostenlos anspielen darf, ist schon jetzt ziemlich ausgefeilt und macht dank straffer Erzählung, guter Sprecher und sogar einem Bosskampf Lust auf mehr.

Stoneshard

Ink Stains Games

Under construction

Wer sich vom ganzen Spiel denselben Polish wie im Prolog erwartet, wird enttäuscht sein, denn der ist eher etwas wie ein Teaser. „Stoneshard“ ist momentan noch eine Baustelle, an der fleißig gearbeitet wird. Zu erledigen gibt es noch reichlich: Das Speichersystem ist umständlich, sehr viel zu tun gibt es noch nicht und auch der Schwierigkeitsgrad ist noch überhaupt nicht ausbalanciert.

„Stoneshard“ ist im Early Access für Windows erschienen.

Was schon da ist, ist aber außergewöhnlich - und das springt ins Auge. Kurz nach dem Start auf Steam haben sich schon tausende Rezensionen auf der Downloadplattform Steam großteils sehr positiv zu diesem Spiel geäußert - und das zurecht: „Stoneshard“ verspricht, einmal ein wahres Retro-Juwel zu werden. Momentan ist es angesichts dessen, was es jetzt bietet, noch eher ein kleiner vorfreudiger Rollenspiel-Hype; wer es schon jetzt kauft, darf sich bei weitem noch kein fertiges Spiel erwarten.

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