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Portraitfoto Band Buntspecht

Mona Steinmetzer

Buntspecht crashen FM4 mit Brennnesseln und Rotweinmund

Es wird heiß, das Rennen um den FM4 Award beim Amadeus. Die letzten Nominierten die FM4 übernehmen, werden sie die ersten sein? Ein Tag mit der liebevoll-skurrilen Band Buntspecht.

Von Andreas Gstettner-Brugger

In Unterhosen in einem Gartenhaus im Sommer. So hat des begonnen, dass das Sextett Buntspecht ihre auf den Straßen gespielten Songs auf einem Aufnahmegerät verewigt haben. Vielleicht hätten wir sonst von dieser außergewöhnlichen Band, die es liebt, zu experimentieren und ganz im Moment zu sein, nur die Songs im Augenblick des Jammens und Live-Spielens. Doch Gott sei Dank haben sie ihre Lieder über betrunkene Abende im „Hinterkammerl“ und ihre akustische Liebe zu „Brennnesseln“ niedergeschrieben und aufgezeichnet.

In einem Stil, der sich nur durch das Übereinanderstapeln von Genreschubladen annähernd beschreiben lässt: Indie-Pop-Gypsy-Jazz-World-Wiener-Lieder. Die werden dann garniert mit Alltagsbeobachtungen, die immer wieder ins Skurrile abdriften. Sie sind durchzogen von Lust und Leidenschaft, dem Auskosten des Lebens im Moment. Betrunken auf dem Fahrrad flitzt man da im Rausch der Liebe zur Angebeteten und genießt dieses Gefühl bis zum sprichwörtlichen letzten Atemzug.

Und das alles funktioniert bei Buntspecht nur so gut, weil sie untereinander und vor uns die Masken fallen lassen. Sie zeigen uns, was in ihren Herzen und Köpfen vor sich geht. Sie machen sich verletzlich und stehen zu ihrer kindlichen Naivität, aus der sich ihre Inspiration und ihre Leidenschaft speist.

Heute übernehmen Buntspecht den Tag hier auf FM4 und verraten uns einiges über ihr Leben. Ob sie tatsächlich privat nicht Musik hören, ob sie wahrhaftig einen Batman-Pyjama besitzen, was es mit dem Buch „Buntspecht“ auf sich hat und spielen ganz nebenbei - nachdem sie zu Gast in der Morning Show waren - eine FM4 Session.

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Zwar nicht mit Pauken und Trompeten, dafür aber mit Kontrabass, Cello, Schlagzeug, Gitarre, Saxophon und Melodica. Außerdem haben sich Sänger Lukas und Florentin unserem knallharten Fragebogen stellen müssen.

Warum verdient ihr den FM4 Award?

Lukas: Keine Ahnung womit wir ihn uns verdient haben - aber es wäre schon angenehm … ihn zu haben! (lachen)

Wenn ihr eine Amadeus-Kategorie erfinden könntet – welche wäre das – und wer würde den Award in dieser Kategorie bekommen?

Lukas: Es fehlt mir eigentlich das lyrische Element. Es wird nicht auf die Texte eingegangen. Also textlich würde der Voodoo Jürgens von mir den Award bekommen.

Florentin: Also eigentlich fehlt ja Soundtrack des Jahres.

Lukas: ... meinst du Soundcheck des Jahres?

Florentin: Ja, das wäre auch cool! Der beste Soundcheck des Jahres. Der kürzeste und tighteste auf der Bühne (lachen)

Das beste am Musikmachen…?

Lukas: ... sind für mich zwei Sachen. Der Moment, wenn etwas Neues entsteht. Dieses Kribbeln, wenn man an etwas dran ist und man weiß noch nicht wo es hinführt aber es fühlt sich gut und spannend an. Dieser Schöpfungsmoment ist das. Und dann das miteinander zu präsentieren. Das macht Bombenspaß und ist wirklich magisch.

Florentin: Ja, und sich den Raum zu nehmen und diese Energie zu spüren. Sich frei zu fühlen und alles raus zu lassen.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, durch das ihr zum Musizieren gekommen seid?

Lukas: Ich habe schon länger Gitarre gespielt, mich aber nie damit identifiziert. Durch die Begegnung mit Florentin und durchs Reisen ist es dann zu einem Prozess gekommen, dass ich jetzt da bin, wo ich bin. es war auch immer durch die Hilfe anderer Menschen.

Florentin: Ja, durchs übereinander und „ineinander“ stolpern.

Inspiration finde ich…?

Florentin: ...mit Nichts tun. Ich mag es, einfach nur spazieren zu gehen und gar nichts zu denken. Da kommen dann manchmal Ideen und manchmal auch nicht.

Lukas: Also ich glaub, ich weiß immer noch nicht wie das funktioniert mit der Inspiration. Für mich ist es dann eher wieder so ein Stolpern. Es kann mich immer etwas überraschen. ob ich nichts tue, oder mich ein etwas hineinarbeite.

Was war bis jetzt die größte künstlerische Herausforderung für Euch?

Florentin: Für mich waren es die Musikvideos. Zum Album „Draußen im Kopf“ habe ich ja die Videos gemacht. Und da ich so nah am Text bin - den ich oft mit Lukas gemeinsam schreibe - hatte ich dann keine Ahnung, wie ich an die visuelle Umsetzung rangehen soll. Ich bin vor einem großen Ding gestanden und mir war nicht klar, wie ich das lösen soll. Das war schon sehr intensiv für mich.

Was bedeutet Erfolg für Euch?

Lukas: Im besten Fall, dass etwas erfolgt aus einer Situation heraus … (lacht) … man macht einen Schritt und dann landet der Fuß am Boden. Also Erfolg heißt damit, egal was man macht, dass aus den Bemühungen oder diesem Schritt etwas entsteht. Klar, von dem leben zu können, was man gerne macht, das ist auch Erfolg. Für uns ist aber fast noch wichtiger, unserem Gefühl nachzugehen und etwas schönes zu erschaffen, miteinander zu spielen und miteinander zu sein. Das ist für mich schon Erfolg.

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