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Kochen gegen den Klimawandel

Während vielen Menschen bewusst ist, dass regionale Lebensmittel besser für das Klima sind, scheitert es in der Küche daheim oft an der Umsetzung, glauben die Verlegerinnen des Buches „Kochen mit Zukunft“. Sie wollen mit ihren Rezepten nachhaltiges Kochen einfacher machen.

Von Viktoria Waldegger

Essen kochen ist eine sehr persönliche Gewohnheit, glaubt Verlegerin Nikola Richter. Was wir kochen, hänge viel mit unserer Familie und Kindheit zusammen. Viele Menschen glauben, ein Umstieg zu nachhaltigerem Kochen sei mühsam und schwierig, so Richter, und würden ihn daher gar nicht erst versuchen. Mit dem Rezeptbuch „Kochen mit Zukunft“ will sie zeigen, dass die Umstellung oft gar nicht so schwer ist und genauso lecker sein kann. Neben neuen Rezepten für Bohnen-Burger gibts im Buch auch Klassiker wie Spaghetti Bolognese oder Lasagne - aber ohne Fleisch.

Gemeinsam mit Journalistin und Herausgeberin Michaela Maria Müller hat Nikola Richter 37 Rezepte für nachhaltiges Essen gesammelt. Aber nicht von Starköchen, sondern von „Köchinnen und Köchen des Alltags“, wie es Nikola Richter nennt. Diese Rezeptgeber*innen leiten Kantinen oder Cafes, betreiben Restaurants, sind Foodaktivisten oder kochen einfach zuhause für ihre Familien.

Bohnen-Burger

Michaela Maria Müller

Bohnen-Burger

Einfache Rezepte mit persönlichem Touch

Herausgekommen sind einfache Rezepte mit der ganz persönlichen Herangehensweise der Köchinnen und Köche beim Einkaufen. So gibt’s zum Beispiel eine „Ode an die Kartoffel“ vom dem Berliner Food-Aktivisten Hendrik Haase. Er schlägt Kartoffeln mit Salz und Butter vor, also ein Gericht, für das eigentlich kein Rezept notwendig ist. Gleichzeitig erklärt er aber auf mehreren Seiten, wie und wo er einkauft, und auch, woran man gute Kartoffeln erkennt. Denn: Gute Kartoffeln haben Namen wie Agata oder Freya, und am besten klebt an ihnen noch Erde, dann halten sie länger, so der Rat von Haase.

Kochbuch

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Kochen mit Zukunft, hrsg. von MIchaela Maria Müller erscheint bei Mikrotext

Für jedes Rezept in „Kochen mit Zukunft“ wurde auch der CO2-Fußabdruck berechnet. Dafür gibts zum Beispiel die App „Eaternity“. Und die CO2-Belastung der vorgeschlagenen Rezepte sind deutlich geringer als bei gewöhnlichen Rezepten, sagt Richter. Im Mittelpunkt stehen bei den meisten Rezepten Gemüse und Getreide. Fleisch wurde aber nicht von vornherein ausgeschlossen, „wir haben 2,5 Rezepte mit Fleisch, bei einem davon ist Fleisch variabel“, so Nikola Richter. Was man bei den Fleichgerichten allerdings sehe ist, dass ihr CO2-Fußabdruck etwa fünfmal höher sei, als bei rein vegetarischen Gerichten sei. Beim Bohnenburger etwa entstehen 106g CO2-Äquivalent/159 kcal, bei einem Lammeintopf 1.496g CO2-Äquivalent/410 kcal

Finanziert wurde das nachhaltige Kochbuch mit Crowdfunding, es soll Ende März erscheinen. Und das als Ringbuch, selbstverständlich auf Recycling-Papier. Nikola Richter selbst sagt, sie koche immer wieder Rezepte aus dem Buch und sie kann bestätigen, dass nachhaltiges Kochen sehr schnell in den Alltag übergehe.

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