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Tricky Women/Tricky Realities findet statt

Das Tricky Women/Tricky Realities Festival in Wien zeigt Animationsfilmkunst. Diese hat keine Grenzen und kann sich dadurch immer neu erfinden, sogar bis nach Hollywood.

Die Schauspielerin und Regisseurin Natalie Portman hat es bei den Golden Globes deutlich gemacht. „And here are the all-male nominees“. Die Sichtbarkeit von Frauen* im Kino ist minimal. Doch beim Animationsfilm scheint das Ungleichgewicht kleiner zu werden: Oscar Nominierungen, Student Oscar Nominierungen, Sundance-Award oder BAFTA Gewinnerinnen laufen dieses Jahr beim Tricky Women/Tricky Realities. So viele prämierte Filme von Frauen hat es bei diesem Animationsfilmfestival noch nie gegeben. Der Animationsfilm ist also in Hollywood angekommen, sie waren nämlich nicht nur nominiert sondern haben auch gewonnen.

Tricky Women/Tricky Realities
11. bis 15.3.2020, Wien, Metro Kinokulturhaus: Screenings, Workshops und Künstler*innengespräche.

Seit 2001 engagiert sich Tricky Women/Tricky Realities auch über das Festival hinaus dafür, dass die künstlerische Arbeit, die Geschichten und Rollenbilder von Frauen, einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Das Festival arbeitet gemeinsam mit anderen Frauenorganisationen aus der Zivilgesellschaft. Schon immer arbeiten sie daran, den Raum zu schaffen, der den Frauen zusteht. Diese gesellschaftspolitische Veränderung braucht einen langen Atem, der ihnen langsam ausgeht. Vor allem finanziell.

Wir glauben fest daran, dass man mit Film was verändern kann“, sagt die Veranstalterin Waltraud Grausgruber hoffungsvoll.

Ines Dermange Filmstill

Ines Dermange Filmstill

Es wäre gut wenn man z.B. den Frauen die so überdurchschnittlich große Erfolge haben, auch ordentlich Geld gibt, damit sie in der gleichen Budgetklasse wie Männer arbeiten können. Man sollte darauf vertrauen, dass man hier ein ganz großes Potenzial noch völlig unberührt gelassen hat.“, so die Filmemacherin Katharine Mückstein von FC Gloria - Frauen Vernetzung Film, zur Situation der Frauen im Film.

Filmstill Hedylamarr - Brazen

Filmstill Hedylamarr - Brazen

Trotzdem tut sich was im Animationsfilm und das darf dieser Tage im Metro Kinokulturhaus (mit Ticketbeschränkung) erlebt werden.

Vor allem bunt, surreal und sehr politisch geht es dieses Jahr beim Festival zu. Es sind viele ungehörte Stimmen, Lebensrealitäten und Geschichten die uns einen anderen Blick auf soziale Wirklichkeiten geben. Das Kino scheint beim Tricky Women/Tricky Reality sehr deutungsmächtig und relevant. So zum Beispiel die Tatsache dass ein Viertel aller weiblichen Mordopfer in Kanada indigene Frauen oder Mädchen sind.

„A Girl in the Hallway“ ist die Geschichte von versperrten Türen, von Angst und ist ein kraftvolles Plädoyer gegen das Wegschauen. Die bildende Künstlerin Valerie Barnhart hat hier das Verschwinden eines Kindes, mit Holzkohle, Pastell und Graphit auf schwarzem Papier und Zeitung, sehr eindringlich erzählt. Drei Jahre hat sie 5.899 Bilder chronologisch erstellt und so eine herausragende Animationsarbeit erstellt.

Filmstill "In her Boots" - Kathrin Steinbacher

Filmstill "In her Boots" - Kathrin Steinbacher

Die Festival-Eröffnung musste abgesagt werden, Filme werden aber gezeigt. Wo und wie könnt ihr hier nachlesen.

Oma warum bist du nackat?“. Seltsame Dinge geschehen in dem Animationsfilm „In Her Boots“, wenn die Oma beim Besuch der Enkelin nackt durch die Wohnung tanzt.

So erzählt die Veranstalterin Waltraud Grausgruber von den unendlichen Möglichkeiten im Illustrierten; „Im Animationsfilm ist ein großes Potenzial, man ist an keine Gesetze gebunden und man kann alles neu erfinden. Man kann Geschichten neu erzählen und ist an kein Set gebunden. Jedes Jahr sehen wir Techniken und Filme die wir noch nie gesehen haben, sei es von der Technik her oder von den diversen Erzählungen.

Tricky Women/Tricky Realities Logo

Tricky Women/Tricky Realities

Der Schwerpunkt dieses Jahr liegt auf dem Animationsfilmland schlecht hin: Frankreich. Das Tricky Women zeigt 3 Folgen aus der TV-Serie „Culottées/Brazen“, die zeitgleich zum Festival im französischen Fernsehen starten wird, als Erstaufführung. Mit Humor und Finesse werden drei Portraits von außergewöhnliche Frauen gezeigt. Allen voran die Schauspielerin und Erfinderin Hedi Lamar und die Forensikerin Francis Glessner Lee. Letztere hat viktorianische Miniaturen entwickelt, die die forensische Wissenschaft revolutionierten. In Puppenhäusern hat sie detailverliebt Tatorte nachgebildet, um den Mordermitler*innen zu helfen. Nur Mut, Leidenschaft hat visionäre Kraft!

#21XOXO, Sine Özbilge & Imge Özbilge, BE 2019

Sine Özbilge & Imge Özbilge (Filmstill aus #21XOXO)

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