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Die Darstellung eines gefalteten Proteins im Game "Foldit"

University of Washington

Games

Puzzlen gegen Corona

Während der aktuellen Coronavirus-Krise, die wir alle gemeinsam durchstehen müssen, sind zerstreuende Beschäftigungen wie Computerspielen wichtig. Sie unterhalten, lenken ab, motivieren uns, erzählen Geschichten und lassen uns gemeinsam Spaß haben. Spiele und das Lösen von Rätseln können allerdings auch konstruktiv der Wissenschaft helfen, an Medikamenten und Impfstoffen zu arbeiten.

Von Robert Glashüttner

2008 hat die University of Washington (Center of Game Science in Zusammenarbeit mit dem Department of Biochemistry) ein besonders bemerkenswertes Projekt gestartet: „Foldit“ (Windows, MacOS, Linux), ein Crowdsourcing-Projekt im Form eines Computerspiels. Dabei geht es ganz grob gesagt darum, dass man als User Proteine (quasi die Bausteine des Lebens) buchstäblich in Form bringt. Je kompakter die Form, desto effizienter die Wirkung. Wenn Puzzlerinnen und Puzzler schlaue Falttechniken entwickeln, können diese dann von Wissenschafter*innen möglicherweise in der Forschung eingesetzt werden. Und je mehr Menschen mittüfteln, desto besser.

Danke an die Wissenschafterin und Games-Forscherin Johanna Pirker für die Hilfe bei der Recherche.

Seit circa zwei Wochen gibt es in „Foldit“ eigene Coronavirus-Aufgaben. Man könnte sagen: ein höchst aktuelles und relevantes DLC. Wer das Game noch nicht kennt und neugierig ist, wie sich Wissenschaft und Gameskultur wechselseitig befruchten, hat nun einen idealen Anlass, das Spiel zu probieren. Wer weiß, vielleicht liefert man ja selbst kleine Inputs bei der Findung von Wirkstoffen gegen das neue Virus.

Rechnen gegen Corona

Zusätzlich oder alternativ zu „Foldit“ kann man durch die Teilnahme an einem mittlerweile fast 20 Jahre laufenden Projekt helfen: „Folding@home“ (Windows) dient dazu, der Wissenschaft (private) Rechenpower zur Verfügung zu stellen, wenn man zum Beispiel gerade den Computer nicht nutzt. Auch hier geht es darum, beim Falten von Proteinen zu helfen - bloß ist die Methode eine andere. Hier geht es um viele, viele Berechnungen und Simulationen. Hat man an seinem Computer „Folding@home“ installiert, bekommt dieser Rechenpakete zugeschickt, die ausgeführt und dessen Ergebnisse quasi wieder ins Labor zurückgeschickt werden. Auch hier kann seit kurzem speziell im Kampf gegen das Coronavirus gearbeitet bzw. gerechnet werden.

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