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„The Mandalorian“ ist ein Geschenk für Star Wars Fans

Am Dienstag wirft sich ein neuer Streaming Anbieter ins Rennen um die Gunst, oder besser: die Talerchen, des österreichischen Publikums. Disney Plus startet am 24. März in Österreich. In einigen Ländern ist der Streaming Dienst schon im November gestartet. Die Serie, die als intergalaktisches Zugpferd vor den mit Disney Produktionen gefüllten Kanal gespannt wurde, ist „The Mandalorian“.

Von Natalie Brunner

Die Mandalorians sind die Kopfgeldjäger, die gefallenen Samurais des Star Wars Universums. Ihre bekanntesten Vertreter sind Jango und sein Klon Boba Fett, die bereits in den Star Wars-Filmen der 70er und der 90er für einen Hauch Spaghetti Western gesorgt haben.

Der große Erfolg von „The Mandalorian“ hat auch mit dem extrem niedlichen Sidekick des Söldners zu tun: Baby Yoda. Seit seinem Auftauchen im November 2019 ist er oder sie nicht mehr aus den Meme Universum wegzudenken. Deshalb ist dieser Spoiler auch verzeihbar. Baby Yoda ist die Hello Kitty des Star Wars Universums, und der Hype lenkt von den Qualitäten der achtteiligen Serie ab.

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„The Mandalorian“ ist ein Geschenk für Star Wars Fans, die genug haben von den spirituellen Elitenproblemen des Skywalker-Clans und denen die animierten Serien doch etwas zu kindergerecht sind. „The Mandalorian“ ist das Star Wars von unten, das Leben der kleinen Aliens von Nebenan, die in einer korrupten, mehr oder weniger Recht-losen Galaxie schauen müssen, wo sie bleiben. Es tut so gut, Star Wars zu sehen, in dem nicht das Schicksal der Galaxie verhandelt wird, sondern in dem wir teilhaben können am Alltag eines Haufen verwegener und mehr oder weniger korrupter Gestalten und Held*innen wieder Willen.

Jon Favreau, Regisseur von „Lion King“ und „Iron Man“, auf dessen Idee die Serie beruht, ist einer der Produzenten der Serie. Er und die restlichen Verantwortlichen verstehen als 70ies-Babys und early-80ies-Kinder, was den ursprünglichen Charme und die harmlose Verwegenheit von Star Wars ausgemacht hat.

In den Star Wars-Comics und -Serien sind die Mandalorians gut etabliert. Sehr interessant ist auch, was die Jedipedia über die Mandalorianer schreibt: „Die Mandalorianer waren ein alter Kampforden, der sich aus Mitgliedern verschiedener Spezies zusammensetzte, die alle durch eine gemeinsame Kultur, ein gemeinsames Glaubensbekenntnis und einen gemeinsamen Kodex gebunden waren.“

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Pedro Pascal, eine der Sandvipern bei „Game of Thrones“ und jener DEA-Agent, der Pablo Escobar in drei Staffeln „Narcos“ zu Fall bringen wollte, spielt den humanoiden Kopfgeldjäger, der als Findelkind zur Zeit der Clone Wars in den Klan der Mandalorians aufgenommen wurde. „Mando“ wird er gemeinhin genannt, und obwohl die Hauptfigur, dem Ehrencodex seines Clans gemäß, die ganze erste Staffel nie seinen Helm abnimmt kann mensch durchaus davon sprechen, dass Pascal den Mandalorian charmant verkörpert.

Der Charakter ist trotz aller Toughness mit dem patscherten Charme eines Han Solo gestraft. Das kommt besonders zutage, als Mando sich mit den Jawas anlegt. Die Bilder der Serie sind so voll mit Details, dass sie zu einem wahren Suchbild für Star Wars Fans werden. Mir trieb es die Tränen in die Augen, als ich in dieser barbarischen Zeit einen gegrillten Artverwandten des großen und verkannten Salacious B. Crumb, mein Star Wars-Seelentier und Identifikationsfigur in Einem, im Hintergrund aufgespießt über einem Feuerchen brutzeln sah.

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„The Mandalorian“ ist aber nicht nur eine Serie für Star Wars Nerds, sondern auch für Filmfans. Neben den unzähligen Referenzen an vor allem Western Klassiker sind auch viele Regisseure vor der Kamera zu sehen: Taika Waititi, der Regisseur von „Jojo Rabbit“, taucht als Bounty Hunter Droid IG-88 auf, eine Figur, die sensationelle Pistolero-Moves und einen für Roboter sehr komischen Fatalismus drauf hat. Werner Herzog ist der imperiale Auftraggeber des Mandalorian, und John Favreau selbst grüßt wie Iron Man neben dem Raumschiff der Hauptfigur fliegend, als diese zu ihrer Mission aufbricht.

Nick Nolte als nobler Eremit glänzt im Wüstensand und Giancarlo Esposita, der als Gus in „Breakin Bad“ wohl einer der Top-Bösewichte der vergangenen Dekade war, ist unerreicht als finsterer, imperialer Befehlshaber ohne Gnade. All das hebt Star Wars auch schauspielerisch auf das Level, das es verdient hat. „The Mandalorian“ hat viel mehr zu bieten als den possierlichen Baby Yoda: Es kommt nicht so oft vor, dass mensch der Hollywood A-Liga, ausgestattet mit Traum-Budget, beim Herumclownen und sich-und-uns-Kindheitsträume-Erfüllen zusehen kann.

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The Mandaloriam streamt ab 24.März 2020 auf Disney Plus, die zweite Staffel ist für diesen Herbst bestätigt.

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