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Noch einmal Eskapismus: 12 wunderbare Sportfilme

Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir wieder unseren Lieblingsbeschäftigungen im Freien nachgehen dürfen. Um die Zeit zu überbrücken, gibt’s hier ein Dutzend Sportfilme, die kostenlos online verfügbar sind, zur Inspiration und Erbauung.

Von Simon Welebil

Sportfilme feiern meist im Herbst Premiere, denn wenn die Tage kürzer und kälter werden, bleibt man oft lieber im Warmen und genießt den Sport vor der Leinwand oder dem Bildschirm. Frühling hingegen ist die Zeit, wo man rausgeht, und selber Abenteuer erleben will, aber da machen uns dieses Jahr die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einen Strich durch die Rechnung. Ein paar Wochen heißt es 2020 noch warten. Um diese Zeit zu überbrücken, müssen also noch einmal Sportfilme herhalten, wie gut, dass viele der Filme der Outdoor- und Sportfilmfestivals aus dem letzten Herbst inzwischen gratis online zu finden sind.

Hier gibt’s eine Auswahl von Filmen mit hauptsächlich heimischen Athlet*innen, bei der hoffentlich für alle was dabei ist, beginnend mit denen, für die der Winter zu kurz gewesen ist, über jene, die es nicht mehr erwarten können, das Rad auszupacken bis hin zu jenen, die gerne in einer Felswand schwitzen oder ihr Surfboard in die Wellen biegen.

„Narcis“ von Elias Elhardt

Der Wahl-Innsbrucker Elias Elhardt hat sich in den letzten Jahren vom Contest-Kid in Richtung Snowboard-Philosoph gewandelt. In „Contraddtiction“ konnte man schon sehen, dass er ein ehrliches Bild vom Snowboarden zeichnen will und sich Gedanken über die Widersprüchlickeit des Sports macht. Diese Saison hat er mit dem Kurzfilm „Narcis“ noch einmal nachgelegt.

Dabei geht’s um einen kleinen Wintersportort im Kosovo, der in der sonst von Konflikten geprägten Region zum Ort der Begegnung wird.

NARCIS from Elias Elhardt on Vimeo.

„Local Surroundings“ von Werni Stock

Der Zillertaler Snowboarder Werni Stock hat mit „Local Surroundings“ diese Saison seinen ersten Film vorgelegt, in dem er auch als Produzent auftritt. Wie der Titel vermuten lässt, ist der ganze Film im Zillertal gedreht worden, und auch die Rider sind alles Locals. Neben Werni Stock haben Mario Wanger und Tom Tramnitz die größten Parts des Films, den man wohl als „klassischen“ Snowboard-Movie bezeichnen kann: fette Turns und Tricks in Backcountry und Park, dazu eine Sunset-Session vom Feinsten. Da steckt eine Menge Leidenschaft drinnen.

„Light“ von den Shredbots

Noch einmal Werni Stock, der durch seinen Style in den letzten Jahren immer stärker in die Produktionen der Shredbots rund um Superstar Torstein Horgmo eingebunden worden ist und dadurch seine Reichweite in der Szene enorm steigern konnte.

„Light“ ist ein besonderer Snowboardfilm, der zuerst sehr zurückhaltend rüberkommt, mit sehr sphärischer Musik und sehr ästhetischen Bildern überzeugt. Am Ende gibt’s dann eine verrückte Sequenz, in der eine Race-Drone, bestückt mit Feuerwerksraketen, die ganze Crew, zu der auch Snowboard-Olympiasiegerin Jamie Anderson zählt, durch einen Backcountry-Park verfolgt und beschießt.

„Ruhe nach dem Sturm“ - Mountain Tribe

Der Mountain Tribe, das sind in diesem Fall Manuela Mandl, Flo Gassner, Valentin Werner-Tutschku, Martin Kogler und Lukas Mühlmann.

Direkt nach Weihnachten (in dem Fall 2018) machen sich die fünf jungen Freerider*innen auf zu einem „Simple-Life“-Roadtrip, um sich eine Auszeit vom hektischen Treiben zu gönnen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was hier Freundschaft und Naturerlebnis bedeutet, ohne Social-Media-Druck.

Jochen Mesle and Max Kroneck - „Ice & Palms“

Die beiden Freeskier Max Kroneck und Jochen Mesle haben sich eine ganz besondere Tour vorgenommen: von Bayern aus über die Westalpen bis zum Mittelmeer zu radeln und dabei die schönsten Berge mit Ski zu befahren, insgesamt 1.300 Kilometer und circa 20.000 Höhenmeter in circa vier Wochen. Ein sehr schönes Projekt.

Allen, die jetzt noch immer nicht genug vom Winter Content haben, sei die Facebook-Site des Freeride Film Festivals ans Herz gelegt, die in der Quarantänezeit regelmäßig „Stay-at-home-Watchpartys“ abhalten, mit vielen Filmen aus den letzten Jahren und Kommentaren von den Athlet*innen und Filmemacher*innen. Die sind dort immer noch zu finden.

„Blueberries n’ Pancakes“ von Peter Kaiser

Peter Kaiser ist einer von Österreichs besten Freestyle-Mountainbikern. Im Winter hat er mit anderen Innsbrucker Locals den RIP BMX-Spot in der Alpenstadt unsicher gemacht, mit Moosbeer-Pancakes als Vorspeise. Sehr feine Tricks auf Hackschnitzel! Trotz Schnees am Rand kann man hier den Frühling schon riechen.

„In die Berg bin i gern“ von Backland Media

Dieser Film ist wohl das Kontrastprogramm zum vorherigen. Statt um Tricks geht’s hier vor allem um den landschaftlichen Genuss in den Bergen. Die Mountainbikes werden oft bis ganz zum Gipfel hinaufgetragen, wobei die Linien der Berggrate besonders imposant zur Geltung kommen. Andreas Gasser, Sam Strauss und Thomas Gaisbacher ist ein sehr ästhetisch und emotional beeindruckender Kurzfilm gelungen.

„Wibmer’s Law“ von Fabio Wibmer

Wenn es um die besten Bike-Filme der letzten Saison geht, darf natürlich Fabio Wibmers neueste High-End-Produktion nicht fehlen. Seine kreativen Ideen machen Fabio Wibmer zum Superstar, dessen meist sehr junge Fans bei Autogrammstunden Schlange stehen. „Wibmer’s Law“ macht viel Spaß, 65 Millionen-Views können in dem Fall nicht irren. Das Making-Of zum Video ist ebenfalls sehenswert.

Mehr beste Bike-Filme hat übrigens das österreichische Mountainbike-Magazin LINES zusammengestellt.

„Lost in Japan“ von Alpsolut Pictures mit Anna Stöhr und Jule Wurm

Die Olympischen Spiele in Japan und damit die Olympische Premiere des Sportkletterns sind auf 2021 verschoben worden. Die große Kletterbegeisterung und die tollen Boulderspots in Japan kann man sich aber auch mit dieser Dokumentation einprägen.

„Rotpunkt“ mit Alex Megos

Der deutsche Kletterer Alex Megos ist in aller Munde. Wohl noch nie hat ein Kletterer so schnell so viele schwere Routen abhaken können wie der junge Franke. „Rotpunkt“ zeigt einerseits die Entwicklung des modernen Sportkletterns, gibt andererseits einen guten Einblick in Alex Megos’ Charakter und seinen Ehrgeiz.

Das Banff Mountain Film Festival hat übrigens auch ein kuratiertes Programm an frei zugänglichen Festivalfilmen zusammengestellt.

„Out of the Ordinary“ von Lukas Haigermoser

Riversurfen wird weltweit immer populärer, in Oberösterreich wird etwa gerade an Europas größter künstlicher Flusswelle, die nach den Ausgangssperren erstmals aufmachen soll und heuer, wo die heimischen Surfer*innen mit Reiseeinschränkungen rechnen müssen, wohl großen Zuspruch finden wird.

Lukas Haigermoser und Gerwin Andreas surfen schon länger Flusswellen. In Norwegen haben sie von einer Flusswelle gehört, die bei richtigem Wasserstand zur Barrel werden sollte. Das konnten sie sich nicht entgehen lassen.

Das Sörf Film Fest, das eigentlich Anfang Mai hätte beginnen sollen, plant übrigens gerade um für einen Termin im Sommer. Wir halten euch auf dem Laufenden.

High Society

Die Wiener Skate-Crew „High Society“ hat vor kurzem einen gleichnamigen Skate-Film rausgebracht. Dafür waren sie über vier Jahre hinweg fünfzehn Mal im Ausland auf der Suche nach guten Spots. Entstanden ist ein puristischer Skate-Klassiker ohne Gimmicks.

High Society from High Society on Vimeo.

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