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Sleep Sleep

Sleep Sleep

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Sleep Sleep, Spitting Ibex, Polifame, Candy Beat Camp u.v.m.

Psychedelische Online-Chats, Reisen ins Unbewusste, das Spiegeln von Vorurteilen und das Zelebrieren der Einfachheit. Neueste Musikvideos und Singles aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Auch wenn die „Normalität“ noch nicht wieder eingekehrt ist, laufen die österreichischen Musikreleases auf Hochtouren. Die Streaming-Konzerte werden immer mehr, eine wöchentliche Zusammenfassung der wichtigsten Events ihr hier,die Veröffentlichungskurve von Songs mit Corona-Bezug flacht ein bisschen ab. Allerdings gibt es ein wundervolles Cover von Pippa und Neuschnee, die sich My Funny Valentine vorgenommen haben. Bezaubernd und clever!

No funny quarantine, My lonely quarantine
wait till the test score arrives, No one is visiting
Strange Social Distancing, My loneliness will save lives

Though my days seem monochrome, All roads closed that lead to rome
So you better stay at home, And no high fives

It’s hard not to get the blues, Or drowning in fake news
But stay, my hope please stay, Soon it will be okay

Es ist schon ein bisschen Langweilig zuhause, meinen EsraP und haben deshalb mit Gasmac Gilmore eine „Coronashow“ aufgenommen, damit wir alle „stabil“ bleiben. Herzlichen Dank dafür! Und Like Elephants präsentieren uns auch von zuhause aus eine schöne Session ihres Songs „Askja“. Funktioniert ganz gut, in dieser akustischen Version.

Ganz exklusiv haben uns Cari Cari eine kleine FM4 Stay At Home Session gespielt. „Caricarantäne“ haben sich hinreißen lassen, mit Schlagzeug, Gitarre und einer alten Bandmaschine uns ein Rockbrett um die Ohren zu hauen. In „Mechikko“ reisen wir mit den beiden wieder in eine staubige Wüstenlandschaft, mit viel Energie und der nötigen Coolness. Lieben Dank an Stephanie Louise Widme und Alexander Köck, auch wir zählen die Stunden und Tage.

Neben all dem Wahnsinn, der schon fast zur Normalität geworden ist, sind in den letzten Tagen viele schöne Videos aus Österreich veröffentlicht worden. Von großartigen Produzenten, elektronischen Wunderwuzzis, Rappern und Songwritern. Also auf geht’s!

Sleep Sleep - One For The Road

Es ist die vierte Single des neuen Albums „The Lost Art Of Questioning Everything“ von Pieter Gabriel alias Sleep Sleep, das im Mai erscheinen wird. Ein cooler, grooviger Song irgendwo zwischen Disco, Pop und Indie-Rock. Verzerrtes Gitarren-Riff meets drogige Orgel, funkige Beats meets coole Gesangsparts. Visuell hat man „One For The Road“ durch das Aufnehmen eines Video-Chats umgesetzt und gleich zu einem psychedelischen Zeitdokument umgewandelt. Mit von der Partie einige Musiker*innen, die Pieter Gabriel auch auf dem neuen Album begleitet haben. Co-produziert hat übrigens Stefan Plattner-Deisenberger (Betreiber der Tonkombüse) und das Video stammt von Jakob Kubizek.

Spitting Ibex - „Illusions“ feat. Jahson The Scientist

Es ist eine der funkigsten Bands Österreich. Spitting Ibex haben erst im Jänner ihr Album „Love Hate Fear Fate“ veröffentlicht, ein buntes, teils experimentelles, teils geschmeidiges Werk, das Stile des 60ies Soul, Jazz und deepen Hip und Trip Hop mit poppigen Lines vermischt. Die Single „Illusions“ hinterfragt alles. Was ist schon real und was eingebildet? Vor allem, wenn man sich so wie die Trickfigur im Video das Bewusstsein mit Substanzen erweitert. Tief ins Unbewusste geht hier die knallbunte Reise mit den Illustrationen von Sonja Schaller und den Animationen von Florian Oder, nicht zu vergessen der smoothe, großartige Rap von Jahson The scientist!

Polifame - „A so ana bist du“ feat. Chris Fader

Das Duzz Down San Label hat wieder einmal fette Beats am Start. Mit Polifame und Chris Fader haben sich zwei Musiker gefunden, die seit einigen Jahren an Beats und Rhymes schrauben und zu einer deepen Hip Hop Elektro Melange vermischen. Das neueste Stück „A so ana bist du“ ist ein gewitztes, politisches und extrem knackig produziertes Stück voller Überraschungen, spannend umgesetzt mit einem Video von Herwig Kerschner. Es hält unseren Vorverurteilungen, die wir nur aufgrund des ersten Eindrucks entwickeln, einen Spiegel vor. Und das ist gut so!

Viech - „Die Party ist vorbei“

Mit „Niemand wird sich erinnern, dass wir hier waren“ hat das Grazer Trio Viech letztes Jahr eine der besten, authentischsten und berührendsten Platten aus Österreich veröffentlicht. Da glitzern die Gitarrenakkorde, schlängeln sich mutig durch die Gehörgänge, da swingt das raue Schlagwerk zu dem in der Tiefe groovenden und brummenden Bass, während Paul Plut Geschichten aus seinem Herzen erzählt. Bei „Die Party ist vorbei“ blicken die drei ein bisschen wehmütig aber auch erleichtert in die Vergangenheit, als man immer und überall dabei sein wollte. Nun ist die Party vorbei und die Erkenntnis reift, dass man auch ohne schlechtes Gewissen, die eine oder andere Party sausen lassen kann. Einer der Vorteile beim Erwachsen werden. Das reduzierte Video lebt von der Gestik und Mimik der drei Musiker*innen, die am Dachstuhl des Hauses von Pauls Großmutter sitzen und die Zeit einfach verstreichen lassen. Ein Bild, das gerade jetzt in unserer Ausnahmesituation nochmal eine andere Ebene erhält.

Candy Beat Camp - „This Love (In A Quiet Place)“

Ein ruhiger Platz, an dem wir uns zurücklehnen, die Seele baumeln lassen und ganz wir selbst sein können. Und doch gibt es in solch schönen Momenten auch das sehnsuchtsvolle Gefühl, die Sehnsucht nach einem geliebten Menschen oder nach Liebe allgemein. „This Love (In A Quiet Place)“ von Candy Beat Camp fasst diese Gefühlsregungen in diesem zurückgelehnten und schönen Popstück zusammen. Die besungene Einfachheit wird auch im Video von Sebastian Sadnek, Sebastian Rossböck und Sänger und Gitarrist Wolfgang Kanduth perfekt umgesetzt, wobei das fliegende Papiersackerl an den guten alten Forrest Gump Feder-Effekt erinnert. Alles in allem ein sehr stimmiges und gefühlvolles Gesamtpacket und eine kleine Ode an Klagenfurt, wie es scheint.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Unser Soundpark Act des Monats Dezember letzten Jahres, der großartige Paul Ruben, hat die Zeit im burgenländischen Haus genutzt, um eine neue EP aufzunehmen. „Children“ ist aber nur der Vorbote für ein neues Album, das im Juni erschienen soll. Schon allein die fünf Songs der EP sind wunderbare, sphärische Popstücke zwischen Alkohol, zuhause sein und Schlaf.
  • Hubert Weinheimer kündigt für sein Projekt Das trojanische Pferd ein Album für Mai an. Die Single „Ich weiß wo du wohnst“ hat ein wunderbares Video bekommen: Liebesszenen aus berühmten Liebesfilmen gegen die physische Isolation und als Lichtblick auf ein Ende des social distancing.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Auch wenn Sigrid Horn ihr neues Album „I bleib do“ aus dem Wohnzimmer heraus promoten hat müssen, legt sie nun mit einem bezaubernden Video zum Song „MEA“ nach. Eine Liebeserklärung an das große, kalte, salzige Nass.
  • In verhallten, verträumten Soundsphären treibt sich Martin Wührer alias Comfort Kiss gerne herum. So auch bei der neuen Single „Noone But You“, die einen mit glitzernden Gitarren und gehauchtem Gesang verzaubert.
  • Der punkige Rock von den Baits hat den 90er Charme in die Gegenwart herübergerettet. Auch die neue Single „Coming After Me“ reißt einen vom ersten Ton an mit!
  • Vergangenen Donnerstag hat Lisa Schneider im FM4 Soundpark das Album von Artist Of The Week Mavi Phoenix vorgestellt, James Hersey hat sein Corona Gedicht vorgetragen, Crush stellen ihr Mini-Album „Sundown“ und ich durfte nochmal meine Liebe zum neuen Album von Baswod Ausdruck verleihen.
  • Und in der Sonntagnacht Ausgabe des FM4 Soundparks stellen wir euch den Soundpark Act des Monats Laurie vor, hören uns mit Avec durch ihr neues Album „Homesick“, durchforsten das Debüt von My Ugly Clementine und interviewen die Band Good Wilson.

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