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Was können Online-Raves?

Fortgehn in Clubs ist bis auf Weiteres nicht möglich. Dafür prasseln von überall Streaming-Angebote auf uns ein. Veranstalter*innen und DJs* erhalten die Clubkultur am Leben und bringen die Party in unsere Wohnzimmer. Aber was können diese Online-Raves wirklich?

Von Alica Ouschan

Eine Übersicht der Streaming-Highlights für diese Woche findest du hier.

Von Marathon-Streams aus leeren Berliner Clubs über eine feurige Scooter-Show und Isolation Nation Events bis hin zu Boilerroom Sets - die Angebote sind zahlreich und für alle mit Internetanschluss gut zugänglich, zudem meistens gratis.

Ob dabei aber wirklich dieselbe Art von Stimmung aufkommen kann, wie in einem überfüllten Club voll schwitzender Menschen, bleibt fraglich. Wir haben mit einigen Party-Animals gesprochen, die es sich auch in Zeiten von Corona nicht nehmen lassen, am Wochenende feiern zu gehen, ohne dabei die eigenen vier Wände zu verlassen.

Die heutige Technologie macht es möglich, dass man gemeinsam mit Freund*innen einen Livestream anschauen kann. Man vernetzt sich über Hangout, Discord, Zoom und ähnliche Plattformen und sieht sich dabei über die Webcam, während nebenbei der Livestream läuft.

„Getanzt haben wir nicht wirklich, eher im Sitzen mitgeshaked.“

Richtige Partystimmung kommt dabei eher nicht auf. Mehr mitgewippt als mitgetanzt wird meist im Sitzen - das Plaudern und gemeinsam trinken stehen im Vordergrund. Das Quarantäne-Clubbing ist vielmehr ein gemeinsames Vorglühen und selbst wenn man sich vornimmt, anschließend das Tanzbein zu schwingen, bleibt es oft dabei: Die Motivation, lange aufzubleiben, um alleine oder mit den Mitbewohner*innen vor dem Bildschirm zu tanzen, während Techno aus schlechten und viel zu leisen Boxen scheppert, schwindet schnell. Das Durchhaltevermögen ist beim Quarantäne-Rave um einiges geringer als bei der echten Club-Experience.

Natürlich ist der Vibe ein gänzlich anderer - viele greifen beim Feiern zuhause lieber auf ihre altbewährten 2000er-Trash Lieblingsplaylisten zurück und nutzen die vielen Streamingangebote der Clubs eher selten. In manchen WGs werden dann aber doch Strobo-Lichter mit dem Beamer an die Wände projiziert, man putzt sich raus und schlüpft ins Raver-Outfit, um in Stimmung zu kommen.

„Man muss es sich selbt lustig machen und Abwechslung reinbringen.“

Dass es eine wirklich großartige Auswahl an Alternativen gibt, über die viele in dieser ungewohnten Situation sehr dankbar sind, bleibt außer Frage. Einige der Leute, die unter normalen Umständen jedes Wochenende auf der Tanzfläche stehen würden, nutzen die Zeit in der Isolation aber auch zum Runterkommen und legen eine ganz bewusste Party-Pause ein.

„Zu zweit raven war toll - aber eben auch nur für das eine Mal. Für öfter fehlt leider die Gruppen-Experience und der Vibe.“

Dass alleine, zu zweit oder zu dritt zu Hause vorm Bildschirm dieselbe Stimmung aufkommt wie bei einem echten Rave, ist also leider eher selten der Fall. Trotzdem bieten die Streams einen netten Fortgeh-Ersatz und lassen die Vorfreude wachsen, für die erste große anstehende Tanz-Eskalation, sobald die Clubs ihre Tore wieder öffnen.

FM4 La Boum De Luxe mit Camo & Krooked

Auch auf FM4 gibt’s heute, am 17.4.2020 einen Rave: Camo & Krooked sind live zu Gast in La Boum Deluxe, ab 21 Uhr.

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