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Cloud Strife in Final Fantasy 7 Remake

Square Enix

„Final Fantasy 7“ Remake - die Öko-Terroristengang zieht wieder um

Vor 23 Jahren ist „Final Fantasy 7“ erschienen. Das Game wurde zur Legende. Jetzt gibt es ein Remake auf das Fans fünf Jahre lang mit mulmigem Gefühl im Bauch gewartet haben. Schaffen Cloud Strife und das Blumenmädchen den Sprung ins 21. Jahrhundert? Oder ist FF7 Remake nur etwas für Nostalgiker?

Von Paul Pant

Wenn ein Game so fesselt, dass man Nächte durchspielt. Wenn man am nächsten Tag noch darüber nachdenkt, wie die Story weitergeht. Wenn man es nicht erwarten kann wieder einzusteigen. Und wenn man sich mit den Hauptfiguren emotional verbunden fühlt. Dann hat man ein Computerspiel gefunden, das einem ein Leben lang zerbrechliche Erinnerungen schenken wird. Zerbrechlich, weil sie irgendwann ‚vage abstrakt‘ werden und jede Fortsetzung an diesen Erinnerungen gemessen wird, aber auch droht diese zu entzaubern.

Meilenstein der Games-Geschichte

Das Abenteuer von Cloud Strife und seiner Öko-Terroristengang Avalanche ist so eines. Final Fantasy 7 hat im Jahr 1997 Maßstäbe gesetzt. Die Spielkritiken überschlugen sich mit Superlativen. Sätze wie: „Das Beste Rollenspiel aller Zeiten“ polarisierten aber auch. In jeden Fall war es ein Meilenstein. Auf der damals noch jungen Playstation boten das Intro, die Videosequenzen und der Sound ein noch nie zuvor gesehenes, cineastisches Erlebnis.

Knapp fünf Jahre haben Fans - mitunter ängstlich - warten müssen, wie es denn wird DAS Remake. Angekündigt wurde Final Fantasy 7 Remake nämlich bereits 2015 bei der Gamesmesse E3 in Los Angeles. Bei den Fans verursachte es Jubelstürme, zahlreiche tränenreiche Momente sind auf Youtube gebannt.

Und es ist tatsächlich ein Husarenstück vom Entwicklerstudio Square Enix sich an so ein Projekt gewagt zu haben. Ein Spiel, das zur Legende wurde und irrational hohe Ansprüche erfüllen muss, da kann man eigentlich nur alles falsch machen. Ein Ausflug in den Animationsfilm (Final Fantasy VII: Advent Children) und schier unzählige kommerzielle Ausschlachtungen stehen auf der Minusseite. Dennoch hat man mit Regisseur Tetsuya Nomura auf jemanden gesetzt, der schon das Szenario des Originals entworfen hat und ist damit goldrichtig gefahren.

Cloude & Barret in Final Fantasy 7 Remake

Square Enix

-Achtung Spoiler-

Die Grundstory um Auftragssöldner Cloud, der mit der Öko-Terrorgang Avalanche loszieht, um Mako-Reaktoren des bösen Shinra-Konzerns hochzujagen ist weitestgehend gleichgeblieben. Die Reaktoren saugen das Mako, die Energie des Planeten, aus und zerstören ihn zusehends. Cloud, Barret, Tifa, Aerith, Jesse, Wedge, Biggs, der Superbösewicht Sephiroth und alle anderen sind wieder mit dabei.

Das Blumenmädchen Aerith in Final Fantasy 7 Remake

Square Enix

Allerdings ist im Remake nur der erste Teil der ursprünglichen Geschichte enthalten. Der Rest soll in weiteren Episoden folgen. FF7 Remake Episode One konzentriert sich also auf die Ereignisse in Midgar, der dystopischen Cyberpunk Stadt auf dem Planeten Gaia. Als Grund für die Aufsplittung der Handlung hat Square Enix mehr Aufwand und eine tiefere Story angeführt. Ökonomische Sideeffects werden da sicher gerne mit in Kauf genommen. Dafür gibt es aber jetzt neue Orte in Midgar zu entdecken und wir erfahren neue Details von den Hauptfiguren, wie dem Blumenmädchen Aerith. Eine exakte Kopie der Handlung wäre außerdem wenig spannend gewesen.

Spielszene aus Final Fantasy 7 Remake

Square Enix

Große Änderungen gab es natürlich dafür bei der Grafik. Alles wurde ordentlich in HD aufpoliert. Auch das Kampfsystem ist angepasst worden. Statt des klassischen, rundenbasierenden Kampfsystems, das mit Kommandos arbeitet, geht es jetzt in Echtzeit zur Sache. Ganz auf die Kommando-Strategie-Funktionen wurde aber zum Glück nicht verzichtet, FF7 ist also nicht zu einem Hack and Slay-Game verkommen.

Stattdessen gibt es eine visuell ziemlich ansprechende Slow-Motion-Funktion. Das heißt während dem Kampf füllt sich eine Active-Time-Battle-Leiste. Löst man dann eine Spezialfähigkeit oder einen Zauber aus, schaltet das Kampfgeschehen in Zeitlupe um. Auch das Wechseln während des Kampfes mit den verschiedenen Charakteren ist geblieben.

Cloud Strife kämpft in Final Fantasy 7 Remake

Square Enix

Als großer Pluspunkt muss auch noch der Soundtrack vor den Vorhang geholt werden. Stolze sieben CDs sind in einem Musikbundle zum Spiel released worden. So wie Grafik und das Kampfsystem, ein wahrer Genuss. Während dem Hauptabenteuer kann man an verschiedenen Orten und bei Nebenaufgaben die Songs frei schalten. Überhaupt lohnt es sich, wie bei allen Rollenspielen, die Nebenquests gleich und ohne Pause zu erledigen. Oft können sie später nicht nachgeholt werden.

Wenn man Minuspunkte sucht muss man wirklich genau hinsehen. Im Kampf ist die Blockfunktion manchmal holprig zu bedienen, auch beim Sprinten ist die Steuerung gewöhnungsbedürftig. Manchmal hat man das Gefühl, dass sie ein Eigenleben hat. Auch die deutschen Untertitel zeigen Schwächen. Alles in allem: Nostalgie, Verklärung und Hype hin oder her ist Final Fantasy 7 Remake (Episode 1) großartig geworden. Gänsehaut und schlaflose Nächte hat es mir beschert. Ein Remake vor dem man keine Angst haben muss und an dem wohl auch neue Spieler, die das Original nicht kennen ihre Freude haben werden.

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