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Stevie Schneider springt nackt mit Mountainbike

Frank Marbet

Pros & Profiles

Mountainbiker Stevie Schneider ist die Streckenkobra

Der „Ex-Fluencer“ ist genauso bekannt für seine Bike-Stunts wie für seine verrückten Videos und Sketches auf Instagram.

Von Felix Diewald

„Irgendwie einzigartig, aber irgendwie auch sau blöd.“ So beschreibt Stevie Schneider sich selbst. „Ich will Radfahren, ich will Spaß haben, ich will eine gute Zeit haben.“ Schneider ist jemand, der seinen Sport eigentlich nur als Hobby betreibt, wie er sagt. Doch er ist ganz bestimmt kein durchschnittlicher Hobbysportler. In der Bike-Szene kennt man ihn auch als „Die Streckenkobra“. Schneiders Konzept: Zum einen Teil sehr anspruchsvolle Mountainbike-Videos. Die andere Seite: „Der Vogel auf Social Media, der überhaupt nicht überlegt und einfach nur macht, was er will.“

Fame durch einen Saugroboter

Vor einigen Jahren wird Stevie Schneider mit der Story-Funktion auf Instagram bekannt. Allerdings nicht durchs Radfahren – sondern mit einem Staubsauger-Roboter. „Ich hätte niemals gedacht, dass man einen Saugroboter in diesem Ausmaß berühmt machen kann. Der hat mir Bier gebracht, ich habe mit dem geredet, ich habe mit dem gestritten. Das ist so weit gegangen, dass Kinder Referate in Schulen über den Saugroboter gemacht haben, es gab T-Shirts, eine eigene Fan-Seite – das ist ein bisschen eskaliert.“ Eine typische Stevie Schneider-Story.

Der Biker Stevie Schneider

Frank Marbet

FM4 Draußen: Pros & Profiles - SportlerInnen auf Social Media

Auf Social Media aktiv zu sein ist für SportlerInnen Teil ihres Alltags geworden. Sie müssen nicht nur sportlich erfolgreich sein, sondern sich und ihre Erfolge auch verkaufen können. Unseren Timelines bringt das jede Menge Super-Content, Hochglanzbilder, Actionvideos, Inspirationen? Was aber bedeutet das für die SportlerInnen und ihre Sportart? Empfinden sie Social Media mehr als Chance oder als Belastung? Diesen und anderen Fragen spürt FM4 Draußen in der Porträtserie: „Pros & Profiles – SportlerInnen auf Social Media“ nach.

Folge 1: Freestyle-Fußballer Martin Schopf
Folge 2: Kletterin Babsi Zangerl
Folge 3: Parcour-Athlet Alex Schauer
Folge 4: Downhill Mountainbikerin Vali Höll
Folge 5: Yoga-Lehrerin Sara Ticha
Folge 6: Wakeboarder Philipp Turba
Folge 7: CrossFit-Athletin Vanessa Wagner
Folge 8: Outdoor-Fotograf Tom Klocker
Folge 9: Snowboarder Thomas Feurstein
Folge 10: Skateboarder Chris Pfanner
Folge 11: Snowboarder Clemens Millauer
Folge 12: Freeskier Dennis Ranalter
Folge 13: Freerider Roman Rohrmoser
Folge 14: Bergführer Guido Unterwurzacher und Toni Moßhammer
Folge 15: Trailrunnerin Sandra Koiblmüller
Folge 16: BMX-Flatland-Riderin Irina Sadovnik
Folge 17: Mountainbike-Exfluencer Stevie Schneider

Heute, ein paar Jahre und knapp 40.000 Instagram Follower*innen später, kann Stevie Schneider von seinem Social Media-Auftritt leben. Er ist der Plattform Instagram treu geblieben. Facebook oder Tik Tok bedient er nicht. „Man verbringt ja sowieso zu viel Zeit auf Social Media. Meiner Meinung nach macht man lieber einen der Kanäle und den dafür gscheit.“

Kein Sponsoring von der Wurst-Industrie

Ein Bekleidungs- und ein Radhersteller zählen neben einem Hanfgeschäft in Salzburg zu Schneiders größten Sponsoren. Genaue Vorgaben, was Schneider posten muss, hat er nicht. „Ich habe mir die Klausel überall rausnehmen lassen. Ich kann denen nicht versprechen, dass ich fünf gute Posts im Monat rausbringe. Ich möchte die Leute nicht anlügen und zum Inszenieren anfangen.“

„Ich muss real bleiben können mit meinen Werten und meinem Humor“

Von wem würde sich Schneider nicht sponsern lassen? „Zum Beispiel von Wurstwaren. Auch wenn ich viel Geld dafür bekommen würde, kann ich das Produkt nicht vermarkten, weil ich selbst wenig Wurst esse. Ich muss real bleiben können mit meinen Werten und meinem Humor.“ Stevie ist von der legendären MTV-Serie „Jackass“ geprägt worden, wie er erzählt. „Das Motto ‚Zuerst Handeln, dann denken‘ habe ich von denen.“ Vom bisweilen sehr tiefen Fäkal-Humor der Serie distanziert er sich allerdings entschieden.

Qualitätskontrolle

Schneider arbeitet mit einem Filmer zusammen. Zu zweit haben sie eine Produktionsfirma gegründet. Der Kollege ist für profesionelle Fotos und Videos verantwortlich. Die vielen Schnappschüsse und Handyvideos auf Stevie Schneiders Insta-Profil stammen von ihm selbst. Und auch wenn Schneider mitunter so wirkt, als würde er sich nicht viel Gedanken über seine Instagram-Storys machen, ist er in Wahrheit ein Perfektionist: „Da bin ich eine brutale Zicke. Die Aufnahme kann noch so gut gefilmt sein, so lange mir das nicht gefällt, wird das in kein Video kommen. Darum gebe ich mich auf der anderen Seite wie ein Trottel: Wo die meisten Leute versuchen, etwas darzustellen, dass sie eh nicht sind, versuche ich mich nackt zu zeigen.“

Stevie Schneiders Follow-Empfehlungen

„Das sind Leute aus Vorarlberg, die am Skilift arbeiten. Ich bin bei denen raufgefahren auf den Berg und die haben elendig lauten Reggae gespielt. Heute betreiben sie ein Online-Radio und eine Lifestyle-Marke. Die Kollegen haben Reggae und gute Vibes in die Radfahrszene gebracht.“

50/50 Comedy & Sport

Stevie Schneider folgen mehr Nicht-Radler als Radler, wie er erzählt. „Wenn ich nur radfahren würde, wäre ich einer, der nur radfährt. Wenn ich nur deppat wäre, wäre ich einer, der nur deppat ist. Ich glaube, das hält sich bei mir 50/50 die Waage. Diese Kombination macht’s aus. Im Endeffekt bin ich Komiker und ein bisschen ein Sportler.“

Der Biker Stevie Schneider

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