Klimaprotest im Netz
Von Christoph Weiss
„Wir dürfen die Klimakrise wegen des Coronavirus nicht aus den Augen verlieren“, sagt Anna Lindorfer von Fridays For Future Austria. Es gehe darum, beide Krisen in den Griff bekommen - mit Solidarität und einer Politik, in der Mensch und Natur vor Profiten stehen. Auch wenn die Corona-Krise die Möglichkeiten zu Versammlung und öffentlichem Protest draußen einschränken, müsse man sich jetzt umso stärker engagieren. „Momentan gerät die Klimakrise in Vergessenheit“, sagt Lindorfer.

Anna Lindorfer
Anna Lindorfer
Tatsächlich waren schon die ersten drei Monate des Jahres 2020 wieder um rund zwei Grad Celsius wärmer als im historischen Mittel. Jetzt sei deshalb der Moment, auf die Wissenschaft zu hören, so Lindorfer. „Was Fridays for Future fordert, ist relevant in jeder Krise, und jetzt besteht die Möglichkeit, beide Krisen gemeinsam zu lösen. Es werden jetzt sehr viele Investitionen getätigt“, sagt die Aktivistin. Dabei sollten auch die Ziele der Pariser Klimavereinbarung gelten. Die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels müsse im Vordergrung stehen. „Das Wirtschafts- und Sozialsystem kann jetzt nachhaltig umgebaut werden, wenn die Investitionen in die richtige Richtung gelenkt werden.“

FFF
Auch wenn der fünfte weltweite Klimaprotest nur online stattfindet, wird er auch wieder durch die zahlreichen NGOs von Klimaprotest.at getragen, darunter zum Beispiel das Österreichische Rote Kreuz, ATTAC, die Caritas Wien, die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), die Diakonie Katastrophenhilfe, Greenpeace und GLOBAL 2000.
Die Beteiligung am Weltweiten Klimastreik Online ist in drei Schritten möglich: Erstens, indem man ein Banner oder Streikschild malt: „Das hängt ihr am Gartenzaun auf, vom Balkon oder aus dem Fenster", so Lindorfer. Zweiter Schritt sei, ein Foto davon zu machen: „Postet Bilder von euch und euren Streikschildern und Bannern mit den Hashtags #NetzstreikfürsKlima und #FightEveryCrisis auf euren Social-Media-Kanälen. Vergesst dabei nicht @FridaysForFutureAustria und @Klimaprotest.at zu markieren.“
Drittens finden von 12 bis 14 Uhr online Redebeiträge und Auftritte von Musiker*innen statt. Diesen interaktiven Livestream des Streikprogramms gibt es auf Youtube, Facebook und der Website von Fridays for Future.
Publiziert am 23.04.2020