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APA/HELMUT FOHRINGER

Heuer gibt es deutlich weniger Ferialjobs und Ferialpraktika

Wer heuer einen Ferialjob oder ein Ferialpraktikum sucht, hat deutlich weniger Möglichkeiten als in den Jahren zuvor. Für das Pflichtpraktikum in den Schulen und Unis gibt es deshalb sogar eine Ausnahmeregelung.

Von David Riegler

Normalerweise wäre jetzt höchste Zeit, um sich für den Sommer einen Ferialjob zu suchen. Immerhin ist ein Sommerjob für viele Schüler*innen und Studierende die einzige Möglichkeit, sich etwas Geld dazu zuverdienen. Doch 2020 ist alles ein wenig anders.

Es gibt deutlich weniger Ferialjobs

Die schlechte Nachricht zuerst: Der Ferialjobmarkt ist in ganz Österreich geradezu eingebrochen. Die Online-Stellenanzeigen sehen heuer sehr dürftig aus. „Wir haben nur ungefähr 10 Prozent aller Ferialpraktika und Ferialjobs, die wir normalerweise im Sommer anbieten“, sagt Thomas Doppelreiter vom steirischen Jugendmanagement „Logo“. Auch in den anderen Bundesländern sieht es nicht viel besser aus.

Besonders in Tourismusgebieten fallen viele Ferialjobs aus den Bereichen Hotellerie und Gastronomie weg. Auch wenn diese Unternehmen langsam wieder öffnen, herrscht noch große Unsicherheit, denn niemand weiß wie das Sommergeschäft heuer läuft. Außerdem mussten viele Angestellte ihren Urlaub schon in den letzten Wochen aufbrauchen und benötigen daher keine Urlaubsvertretung im Sommer.

Wer geöffnet hatte, braucht Unterstützung

Die wenigen Ferialjobs, die derzeit ausgeschrieben sind, stammen meist aus Branchen, in denen auch in den letzten Wochen durchgehen gearbeitet wurde, zum Beispiel im Einzelhandel. Die größten Supermärkte Spar, Hofer und die REWE Gruppe, bieten auch heuer wieder Ferialjobs an. Thomas Doppelreiter empfiehlt auch bei der Post und privaten Lieferunternehmen nachzufragen, denn auch dort werden Urlaubsvertretungen gesucht.

Seit letzter Woche sind auch die Spendensammler*innen unterwegs es werden einige Fundraiser*innen gesucht, die mit Schutzkleidung auf der Straße stehen, um für Spenden zu werben.

Ausnahmeregelung für Pflichtpraktika

Wer ein verpflichtendes Ferialpraktikum für die Schule oder Universität machen muss, kann aufatmen, denn heuer gibt es eine Ausnahmeregelung. Wer nachweislich versucht hat ein Praktikum zu bekommen und mehrere erfolglose Bewerbungen geschrieben hat, darf trotzdem ganz normal aufsteigen. Das gilt auch für alle anderen Gründe, warum ein Praktikum nicht stattfinden kann, zum Beispiel wenn ein Betrieb kurzfristig schließen muss.

Aus dem Bildungsministerium heißt es aber, dass Pflichtpraktika wenn es möglich ist, stattfinden sollen. Auch wenn das dann heißt, dass man nur ein kurzes Praktikum macht: „Die Absolvierung eines verkürzten Pflichtpraktikums – im Ausmaß von mindestens der Hälfte der vorgesehenen Dauer – oder in einer breiter definierten Facheinschlägigkeit sind ebenfalls möglich.“ Die Ausnahmeregel gilt daher nur wenn trotz mehrerer Versuche kein Praktikum gefunden werden kann.

Es lohnt sich die Augen offen zu halten

Auch wenn es keine Nachteile bei der Ausbildung gibt ist der eingebrochene Ferialjobmarkt für Schüler*innen und Studierende ein Problem. Für den Lebenslauf wird es immer wichtiger, dass man bereits Arbeitserfahrung gesammelt hat. Außerdem ist das zusätzliche Geld eine große Hilfe, um das Studium zu finanzieren, vor allem für Studierende aus einkommensschwachen Familien.

Es könnte auch durchaus sein, dass in den nächsten Tagen doch noch einige Angebote dazukommen, denn „wenn das Geschäft im Sommer gut läuft werden viele Unternehmen kurzfristig Unterstützung suchen“, sagt Thomas Doppelreiter.

Es lohnt sich also die Augen offenzuhalten, bei den Unternehmen nachzufragen und die Stellenanzeigen regelmäßig zu durchforsten.

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