FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

der skatepark copa beach plaza

martin fehrer

FM4 Spotcheck: Der neue Copa-Beach-Plaza-Skatepark in Wien

Auf der für die Skate-Szene legendären Donauinsel hat jetzt ein riesiger, neuer Skatepark eröffnet: Der Copa-Beach-Plaza. Geplant und gebaut von Skater*innen im Auftrag der Stadt Wien.

Von Felix Diewald

An der U1-Station „Donauinsel“, gleich beim Eingang, gibt es eine Art „Plaza“ unter der Brücke, der sich perfekt zum Skaten eignet. Deshalb ist dort vor vielen Jahren auch einer der ersten Street-Spots zum Skaten in Wien entstanden. In den letzten Jahren ist es unter Skater*innen aber ein bissl ruhiger um die Donauinsel geworden. Neue Skateparks sind in der Stadt inzwischen nämlich wo anders entstanden. Zum Beispiel im Prater, im Währingerpark und am Neubaugürtel. Seit ein paar Tagen ist aber wieder fast jeder und jede, der oder die ein Skateboard hat, auf der Donauinsel anzutreffen. Dort ist nämlich vor ein paar Tagen der riesige, neue Skatepark „Copa Beach Plaza“ eröffnet worden, direkt beim anderen U1-Ausgang „Donauinsel“. Der Park wurde im Zuge der Neugestaltung des Copa Beach - so heißt das Areal dort - gebaut.

der skatepark copa beach plaza

martin fehrer

Der neue Skate-Park vor der Eröffnung

Gute Lage, gut besucht

18 Uhr an einem Mittwochabend. Gut 100 Skater und Skaterinnen haben sich im Areal des neuen Parks eingefunden. Sie alle wollen den neuen Copa-Skatepark testen oder zumindest aus sicherer Entfernung begutachten. Denn die Wiese rundherum eigent sich auch gut zum Abhängen in größeren Gruppen. Auch der Rad- und Spazierweg, der direkt am Park verläuft, zieht viele Passant*innen an. Anders als etwa der große Hütteldorf-Skatepark in der Bergmillergasse ist der neue Copa-Skatepark direkt im Geschehen und versteckt sich nicht irgendwo im Abseits.

„Im Grünen sitzen und gleichzeitig skaten können - das ist neu in Wien.“

der copa skatepark

felix diewald

Tribüne und Sommerfeeling

Ryan skatet seit vielen Jahren. Für ihn bringt der Park etwas wirklich Neues für Wien als Skate-Stadt: „So wie es hier ist, das gibt’s in Wien sonst gar nicht. Zum Beispiel da hinten, das ist ja fast schon eine Tribüne, wo sich alle hinchillen können. Im Grünen sitzen und gleichzeitig skaten können - das ist neu in Wien.“ Joy ist eine der wenigen Frauen am Skateboard an diesem Abend im Park. Die Teenagerin skatet erst seit einem halben Jahr. „Ich finde den Park mega cool. Er ist direkt bei der Donau, man hat ein cooles Sommerfeeling. Der Park ist groß, natürlich ist jetzt am Anfang viel los, aber wenn man früh genug kommt, hat man schon Platz.“ Auch für sie als Anfängerin sei einiges dabei, derzeit hält sich Joy vor allem im Flat-Bereich des Parks auf und übt Anfänger-Tricks. „Der ist neu, der ist top, der ist in der Sonne, alles was ich will“, sagt Lukas, der schon „unendlich und drei Tage“ skatet, wie er sagt. Warum verbringt er derzeit jede freie Skate-Minute im Copa-Park? „Nicer Boden, Baum in der Mitte, überall Curbs, Ledges, Banks, Hips, Quarters - ziemlich sick oida“, antworter Lukas bestimmt.

Otto-Wagner-Grün, umgedrehte Schiffe und ein rautenförmiger Beton-Vulkan

„Wir haben eigentlich immer rumgescherzt: Das wär doch echt super, mal auf der Insel was zu bauen - einfach weil’s die Insel ist“, erzählt Darko Stevanovic über die legendäre Location. Er ist der Architekt des Copa-Skateparks und selbst Skater. Gemeinsam mit der Crew von „Spoff Parks“, die bereits einige Skateparks und DIY-Projekte im Raum Wien realisiert hat, und den LAAC Architekten aus Innsbruck ist der Park enstanden. Mit dem Park gibt es jetzt laut Darko einige Skate-Elemente zum ersten Mal in Wien. Zum Beispiel eine klassische „Hip“, also eine Schräge, von der man in eine andere Schräge springen kann. Oder das sogenannente „Slappy Ship“, eine Art umgedrehtes Boot aus Beton mit einer Rail darauf. Oder auch einen rautenförmigen Beton-Vulkan.

der skatepark copa beach plaza

martin fehrer

Ebenfalls im neuen Copa-Park: ein Klassiker aus Barcelona, zu finden vor dem berühmten MACBA-Museum: ein sogenanntes Keyhole - ein Loch in der Mauer durch und über das das man Tricks machen kann. „Wir wollten hier eigentlich auch mit Materialien spielen“, sagt Darko. „Die Vorgabe war aber, es so clean wie möglich zu halten. Alles in so einem Beton-Look. Auf den Kanten haben wir allerdings den Schutz bewusst im Otto-Wagner-Grün gehalten, als Hommage.“

der skatepark copa beach plaza

martin fehrer

„Skateparks werden mehr zum Teil der Stadt“

Frage an den Profi-Skatepark-Architekten: Wie baut man im Jahr 2020 einen Skatepark? Früher hätten Politiker*innen meist aus einem Katalog verschiedene Skate-Elemente relativ beliebig ausgewählt und gehofft, dass das für die Skater*innen „schon so passen“ werde. Diese Zeiten seien glücklicherweise vorbei, sagt Darko, Skater*innen seien mittlerweile in Österreich meist in der Planung und in den Bau involviert. Das sei der entscheidende Unterschied zum Skatepark-Bau früher. „Die zuständige Architektur versucht immer mehr, Skateparks in die Landschaft einfließen zu lassen. Also Skateparks nicht in Randbezirke zu verbannen oder einfach nur auf rechteckigen Flächen zu bauen. Skateparks werden mehr zum Teil der Stadt.“

der skatepark copa beach plaza

martin fehrer

Und wie fühlt es sich für den Architekten an, wenn gerade dutzende Skater*innen auf seinem Entwurf unterwegs sind? „Auch nach so vielen Parks ist dieser Moment immer noch ein Highlight“, schwärmt Darko. „Nach dem ganzen Planungsprozess zu beobachten, wie sich die Menschen dem Skatepark annähern, nutzen und sich die ersten Lines und Tricks ausdenken.“

der skatepark copa beach plaza

martin fehrer

Aktuell: