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Edwin schaut aus einem Fenster

Futuresfuture

Good vibes only: Das Debütalbum „Sleben“ von Edwin

Das soeben veröffentlichte Debütalbum von Edwin startet ziemlich elegant aus dem Lock-down und zeigt, wie Wiener R’n’B klingen kann.

Von Clemens Fantur

Edwin - diese fünf Buchstaben sollte man sich merken und schon mal auf seine Sommer-Setlist schreiben. Denn der junge Mann aus dem 21. Wiener Gemeindebezirk aka Transdanubien aka Floridsdorf kann etwas, was die meisten Rapper nicht können, nämlich singen. Und etwas, was die meisten Sänger nicht können, nämlich rappen. Und genau diese Kombination lässt sein gerade erschienenes Debütalbum „Sleben“ zwischen vielen anderen Veröffentlichungen herausstechen.

Vorschusslorbeeren hat Edwin in den vergangenen Jahren schon einige einstecken können. Vor gut vier Jahren begab Edwin sich auf seine musikalische Reise, veröffentlichte 2017 seine erste EP „Du weißt as eh“ und der Song „Kokosbusserl“ begann zu rotieren. So richtig im Ohr hängen geblieben ist aber dann ein Jahr später das großartige „bissl mayer, aber eh ok“ alias „Schmäh Olé“, welches schon damals gezeigt hat, der junge Mann kann Hooks schreiben, die man nicht so schnell vergessen wird.

Einige Collabos mit Freunden wie Jugo Ürdens später erscheint nun dieser Tage Edwins Debütalbum „Sleben“ auf dem von Rapper Gerard und Allround-Musikgeist Ilias Dahimène im Jahr 2016 gegründeten Label futuresfuture. Eigentlich bringt Edwin auf dem zwölf Songs starken Album genau das auf den Punkt, was sich über die vergangenen Jahre bereits mehrfach angekündigt hat: Hier verschmelzen Rap, R’n’B, Reggae, Trap, Cloud und was weiß ich noch alles mit einer Lockerheit zu Popsongs jenseits der Seichtigkeit, die den gestrengen Musikhead, aber auch den unverwöhnten Volksgarten-Wochenendtänzer verstehen lassen, was und wie es gemeint ist.

Edwin und Hunney Pimp

Alex Gotter

Die Songs auf „Sleben“ wollen Pop sein, wollen Hits sein. Aber niemals hat man das Gefühl, dass es hier jemand mit der Brechstange versucht. Viele andere Musiker schaffen das nicht. Edwin kann das. Angst vor Charts hat man hier keine.

Aber natürlich standen Edwin, der sich im Übrigen nach dem Hauptdarsteller des Österreichischen Filmklassikers „Muttertag“ von Regisseur Harald Sicheritz benannt hat, bei der Erstellung des Albums gute und sehr erfahrene Produzenten zu der Seite. Zum einen zeichnet sich der junge Produzent Food4Thought vom Wiener Label Heiße Luft für die Beats zum Album verantwortlich, zum anderen maßschneiderte Diskojürgen, die eine Hälfte der Schönbrunner Gloriettenstürmer, Edwin Songs auf den Leib wie „Lass sie reden“, in dem die wunderbare Hunney Pimp gefeaturet wird.

Mit „Sleben“ startet Edwin ziemlich elegant aus dem Lock-down und könnte sich mit Leichtigkeit in diversen Setlists, aber auch in so machen Charts festsetzten. Nur keine Angst.

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