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Kletterer im Maltatal in Kärnten

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FM4 Spotcheck: Klettern im Maltatal in Kärnten

Wasserfälle, Gletscher, Stauseen und jede Menge Felswände. Das Maltatal in Kärnten ist ein Paradies für Berg- und Kletterbegeisterte.

Von Ambra Schuster

Eine halbe Autostunde von Spittal an der Drau entfernt, liegt der Klettergarten Kreuzwand. Dort, wo die Malta-Landesstraße zur Malta-Hochalmstraße wird, direkt hinter dem Fallbach, einem 150 Meter hohen Wasserfall. Es ist der erste und deshalb wohl auch beliebteste Kletterspot im Maltatal. Vor allem im Frühling und Herbst.

Wer Klettern ausprobieren möchte, wendet sich am besten an einen der alpinen Vereine. In der Stadt bieten sich Boulderhallen an.

Klettern & Chillen unter Wasserfällen

Wird es im Sommer im Tal zu warm, kann man sich weiter nach oben hanteln. Entlang der 20 Kilometer langen Malta-Hochalmstraße liegen zwischen 800 Metern Seehöhe und der 3.350 Meter hohen Hochalmspitze rund 30 Klettergärten. Es gibt Felsbrocken zum Bouldern, Gneis- und Granitwände aller Grade zum Sportklettern und Klettersteige bei beeindruckendem Panorama. Für besonders Motivierte finden sich an den Berggipfeln 20 mitunter sehr anspruchsvolle Alpinrouten.

In einer relativ schmalen geografischen Umgebung kommt hier jede*r auf seine Kosten. Selbst all jene, die einfach nur in der Natur entspannen wollen. Letzteres geht besonders gut an einem der vielen Wasserfälle des Tals. Nicht umsonst hat das Maltatal den Beinamen „Tal der fallenden Wasser“. Am Wasserfall-Becken „Blauer Tumpf“, nur etwa fünf Minuten vom Klettergarten Lackenkopfwand entfernt, kann man sogar baden, vorausgesetzt man mag’s frisch.

Lange Geschichte, junger Tourismus

„Je nachdem, wie schwer man klettert und welche Disziplin man mag, ob man mit Kindern oder Freunden kommt, man findet halt etwas und das macht das Maltatal so unverwechselbar“, sagt Gerhard Schaar. Der Kärntner ist einer der Haupterschließer des Klettergebiets Maltatal, betreibt die Website maltatal.rocks und hat sich mit der eigenen Kletter-Consulting-Firma mittlerweile auch beruflich auf den Klettertourismus spezialisiert. 2015 brachte er den Maltatal Kletterführer heraus. Mittlerweile lebt Schaar zwar in Innsbruck, man kann ihn aber nach wie vor getrost als Klettervisionär des Tals bezeichnen.

Die ersten Kletterrouten wurden im Maltatal bereits 1984 eingerichtet. Danach hat sich lange wenig getan. Erst in den 2000ern begannen Gerhard Schaar und Kletterfreunde, das Tal systematisch zu erschließen. Zwar nicht ganz ohne Widerstand so mancher Einheimischer - aber immerhin kommen mittlerweile jedes Jahr rund 60.000 bis 70.000 Tagestourist*innen zum Klettern in das enge, grüne Tal. Der Großteil von ihnen ist nicht aus Kärnten, sondern kommt aus anderen Bundesländern, Süd-Bayern, Slowenien und Italien. Rund 20 Prozent der Besucher*innen nächtigen auch im Maltatal.

Gletscher & Stauseen

Am Ende der Malta-Hochalmstraße steht man auf 2000 Metern Seehöhe vor einer massiven Stauseemauer - der Kölnbreinsperre. Endstation, zumindest mit dem Auto. Das Panorama ist beeindruckend, fast kitschig: Schneebedeckte Bergspitzen, zwei Stauseen, Wasserfälle – und noch mehr Kletterrouten. Die Möglichkeiten scheinen unendlich, die Freiheit groß. Um es mit Gerhard Schaar’s Worten zu sagen: „Hier bist du so weg von der Welt“.

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