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Teenager im Film "Lovecut"

Silverio Films

„Lovecut“: Sexuelles Erwachen mit Smartphones

Ein österreichisches Sommermärchendrama: Im episodischen Film „Lovecut“ begleiten wir sechs Teenager in Wien beim Flanieren, Experimentieren und Scheitern.

Von Jan Hestmann

Wir wissen: Es ist nicht leicht, ein Teenager zu sein. Das führt uns auch der neue österreichische Spielfilm „Lovecut“ vor Augen, eingeleitet durch ein Leonard-Cohen-Zitat zu Beginn des Films: „There’s a crack in everything. That’s how the light gets in.“

Orientierungslose Jugendliche irren durch den Sommer in Wien. Und so passt es auch ganz gut, dass der Film heuer im Programm des ein oder anderen - jetzt zum Glück doch stattfindenden - Sommerkinos auftauchen wird.

Herzschmerz, Bindungsängste, Identitätskrisen, die bekannten Motive des Teenie-Films oder Coming-of-Age-Films, spielen auch in „Lovecut“ eine wesentliche Rolle. Drei Pärchen stehen im Mittelpunkt dieses episodischen Films, deren Geschichten lose zusammenhängen und sich auch mal überschneiden. Die Vorstellungen von einer idealen Beziehung sind dabei so unterschiedlich, wie es auch die sechs Jugendlichen sind.

Teenager im Film "Lovecut"

Silverio Films

FM4 Preview: „Lovecut"
Kino am Dach
3. Juli 2020

Während Luka sich am Rebellentum erfreut und maximale Freiheit bei minimaler emotionaler Bindung bevorzugt, finden Anna und ihr Freund Jakob den ultimativen Kick darin, sich beim Schmusen und später auch beim Sex zu filmen und das dann auch noch ins Internet zu stellen. Grundlage dafür sind die Allgegenwart des Smartphones im Alltag der Jugendlichen und später die Faszination, schnelles Geld mit den kleinen Clips zu verdienen.

Alex wiederum hat ganz andere Sorgen. Denn der sitzt seit einem Unfall mit einer Querschnittslähmung im Rollstuhl. Und das wiederum verheimlicht er seiner Freundin Momo, die er bislang nur via Skype getroffen hat. Wenn sie dann über Videochat Sex miteinander haben, täuscht er das Masturbieren vor. Ob das Experimentieren mit Amateurpornos oder Sex mit körperlichen Beeinträchtigungen gezeigt wird - der Film traut sich damit auch an Themen heran, die innerhalb des Genres nur selten beleuchtet werden.

Teenager im Film "Lovecut"

Silverio Films

Regisseurinnen-Duo

"Lovecut“ ist der gemeinsame Film der beiden Regisseurinnen Iliana Estañol und Johanna Lietha. Für beide ist es der erste Langspielfilm. Produziert haben Estañol und Lietha den Film selbst - low-budget und mithilfe eines Crowdfundings. Ihre Protagonist*innen, sechs Teenager, haben sie von der Straße weg gecastet. Niemand von ihnen hatte zuvor schauspielerische Erfahrungen mit Film gemacht.

Beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2020 haben Estañol und Lietha damit gleich den Drehbuchpreis abgeräumt. Auch bei der Diagonale in Graz hätte der Film heuer laufen sollen, die wurde dann aber aus bekannten Gründen abgesagt. Nun steht dem Film eine Sommerkinosaison bevor, unter anderem wird er am 3. Juli beim Kino Am Dach als FM4 Preview zu sehen sein. Ein offizieller Kinostart soll dann nach dem Sommer folgen.

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