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Townscaper

Oskar Stalberg

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„Townscaper“: Ein Stadtbaukasten zum Verlieben

Keine Hektik, keine Gegner, keine Ressorcen: Der hyperentspannte Ministadtbaukasten „Townscaper“ ist der kreativste Games-Sommerspaß seit langem.

Von Rainer Sigl

Am Anfang ist alles leer, nur die Wolken ziehen hoch über dem stillen Meer. Ein Klick, und ein Stück Land entsteht, noch einer, und ich habe ein Häuschen gebaut. Klick, klick, klick - fertig ist ein winziges Inselstädtchen, die Häuser in bunten Farben, weiß oder grau, wie es mir gefällt. Ein bisschen sieht das aus wie in Italien: Vögel sitzen auf den Dächern, Wäscheleinen hängen zwischen den Häusern und Topfpflanzen stehen auf kleinen Terrassen.

Mit dem Videospiel „Townscaper“ ist das Bauen kleiner und großer Städtchen ein wahres Kinderspiel, denn ich muss nichts tun, außer zu klicken - je nach Ort und Nachbarschaft zaubert das Spiel dann passende Miniaturgebäude und architektonische Details, die sich ganz von selbst zu wunderschönen Ensembles zusammenfügen.

Meditativer Stadtbaukasten

„Townscaper“ ist eigentlich kein Spiel, sondern ein Spielzeug, sagt sein Macher, der schwedische Entwickler Oskar Stålberg, bekannt durch das minimalistische Strategiespiel „Bad North“. In „Townscaper“ geht es im Gegensatz zu diesem friedlich und höchst entspannt zu: Es gibt keine Gegner, keine endlichen Ressourcen und auch keinen Zeitdruck. Stattdessen ist der Städtebaukasten eine meditative, großartig kreative Sandkiste, die seit ihrem Early-Access-Release letzte Woche mit unglaublichem Charme die Welt der Videospiele erobert.

Wahrscheinlich auch, weil einem hier wirklich alle Freiheiten gelassen werden: Manche Spieler*innen bauen idyllisch verwinkelte Städtchen wie aus dem Adria-Urlaub, andere lassen riesige Burgen oder absurde Städte auf hohen Stelzen entstehen. Ich selbst habe meinen Traum von der Stadt, in der jeder einen Balkon hat, verwirklicht. Egal, was: Die Städte von Townscaper sehen immer bezaubernd aus, das Zusammenspiel verschiedener Platzierungen sorgt immer wieder für idyllische Szenen.

Townscaper

Oskar Stalberg

Achtung: Macht süchtig

„Townscaper“, im Early Access für Windows erschienen, entwickelt und vertrieben von Oskar Stålberg.

Wer meint, ein Spielzeug wie dieses sei für kaum mehr als ein paar Minuten Unterhaltung gut, sollte sich vorsehen: „Townscaper“ ist zwar auf den ersten und zweiten Blick klein und simpel, aber es zieht einen zum bescheidenen Preis eines Bananensplits mit großer Macht wieder und wieder in seine friedliche Baukastenwelt.

Denn eigentlich wollte ich meinem Städtchen nur einen allerletzten Turm verpassen - daraus ist dann aber unversehens, Stunden später, ein riesiges Projekt mit schwebenden Gärten, verspielten Terrassen und Stiegen bis zum Meer geworden. „Townscaper“ ist einfach großartig - und verwischt die sowieso unsinnige Grenze zwischen Spiel und Spielzeug souverän.

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