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Ein Storch im virtuellen AMAZE Space auf grünem und pinken Hintergrund.

A MAZE. Berlin

Das AMAZE Indiegames-Festival ist 2020 total digital

Seit 2012 findet jedes Frühjahr das famose AMAZE Berlin Festival statt, wo kreative Indiegames und kunstvolle interaktive Werke zelebriert werden. 2020 wandert die AMAZE Covid19-bedingt ins Netz und auch das wird super.

Von Robert Glashüttner

Die AMAZE war Anfang der 2010er-Jahre die Abbildung des Indiegame-Booms als Festival. Zwar wurden von großen Geldgebern und Konzernen unabhängige Computer- und Videospiele immer schon in Unterkonferenzen, Kategorien oder Panels abgebildet, eine so klare Positionierung für kunstvolle, weitgehend unkommerzielle, kratzbürstige, ernste und durchgedrehte digitale Spiele gab es vor der ersten AMAZE 2012 in dieser Form nicht.

Die total digitale AMAZE 2020 läuft von Mittwoch, 22. Juli um 20 Uhr bis am Samstag, 25. Juli in der Nacht. Der Zugang ist frei, es müssen dennoch Tickets gelöst werden.

Das Indiegames-Festival für jemanden zu beschreiben, die oder der noch nie selbst in Berlin dabei war, ist gar nicht so einfach. Die mehrtägige Veranstaltung lebt von örtlicher Präsenz. Die AMAZE bietet jedes Jahr eine liebevolle, als eine Art Games-Vernissage inszenierte Ausstellung, wo nicht nur digitale Spiele auf Computern, sondern immer wieder auch meterhohe interaktive Installationen ausgestellt werden. Die Konferenz bietet traditionell eine gute Mischung aus Vorträgen, Panels und kuriosen Showeinlagen, und abends feiert man draußen auf den Partybänken, lauscht den fröhlichen Parolen des exzentrischen Festivaldirektors Thorsten S. Wiedemann und tanzt zu einem der Musikliveacts.

AMAZE Berlin Festivaldirektor Thorsten S. Wiedemann mit pinker Kappe und ausgestreckten Armen.

Julian Dasgupta

Der Herr Direktor

Total Digital 2020

2020 ist - wir alle wissen es - alles anders. Das betrifft auch die AMAZE: Zuerst wurde sie als Präsenzfestival von April auf Juli verschoben, kurze Zeit später war klar, dass es auch dann nur online möglich sein wird. Dies war ein weiterer Rückschlag für das Team, das aufgrund weggefallener Förderungen erst Ende letzten Jahres eine Crowdfunding-Kampagne meistern musste, um die Veranstaltung überhaupt ein weiteres Mal durchführen zu können.

Insofern gilt das für Kickstarter gewählte Motto „A MAZE. NOT DEAD“ nun mehr denn je. Das internationale Veranstaltungsteam hat sich für die diesjährige digitale Version einiges einfallen lassen, um auch in der aktuellen Sondersituation Einfallsreichtum und Exzentrik sprühen zu lassen. So gibt es etwa den AMAZE Space, ein speziell fürs Festival entwickelter virtueller 3D-Raum, in dem sich Besucherinnen und Besucher als pinke Flamingos begegnen. What else!

Award und Konferenz internationaler denn je

Der Vorteil an einem digitalen Festival ist, dass man niemanden einreisen lassen muss und somit Gäste aus aller Welt unter (fast) den gleichen Bedingungen teilnehmen können: nämlich mittels einer einigermaßen stabilen Internetverbindung. Das wirkt sich sowohl auf den AMAZE-Award aus als auch auf die Konferenz.

Die internationalen Jurymitglieder haben sich in ihrer Arbeit in den vergangenen Wochen interaktiv und über verschiedene Zeitzonen hinweg online effektiv austauschen können. Die Konferenz wiederum bietet dieses Jahr etwa virtuelle Touren durch Gamestudios und kollaborative Sessions. Für fortgeschrittene Maker*innen gibt es im sogenannten „Patchathon“ sogar die Möglichkeit, elektronische Musikinstrumente in Virtual Reality zu bauen.

Der virtuelle Raum AMAZE Space.

A MAZE. Berlin

Der AMAZE Space, übrigens gestaltet vom jungen Games- und Architekturtalent Moshe Linke, der auf diesen Seiten bereits porträtiert wurde.

Die Website als Hub

Wie bei vielen anderen unfreiwillig digital stattfindenden Konferenzen in diesem Jahr, stellt sich auch bei der AMAZE die Frage, welche Programmpunkte wann wie und wo verfügbar sein werden. Sämtliche Aktivitäten des Festivals sind über die Website Amaze-Berlin.de erreichbar. Den AMAZE Space kann man, muss man aber nicht nutzen, um etwa die Vorträge zu hören - diese werden auch auf Youtube und Twitch livegestreamt. Das Festival wird frei zugänglich sein, allerdings müssen dennoch Tickets gelöst werden. Speziell angebotene Workshops kosten jeweils bis zu 20 Euro, darüber hinaus kann auch gespendet werden.

Die total digitale AMAZE 2020 läuft von Mittwoch, 22. Juli um 20 Uhr bis am Samstag, 25. Juli in der Nacht. Wer nicht dabei ist, ist definitiv kein pinker Flamingo!

AMAZE Berlin in der FM4 Spielekammerl-Show

In der heutigen (Donnerstag, 23. Juli) widmen wir uns der AMAZE auch in der aktuellen FM4 Spielekammerl-Show (17-21 Uhr). Um 19 Uhr stößt Matthias Löwe, Koordinator der AMAZE-Jury, zu uns in die Show und plaudert aus dem Nähkästchen.

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