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The Swimmer

Horizon Pictures & Columbia Pictures

FM4 Sun Screen: Burt Lancaster schwimmt durch die Suburbs

Im Film „The Swimmer“ aus dem Jahr 1968 hat ein junger Mann eine erfrischende Idee: Er will durch die Pools der Nachbarschaft bis zu sich nach Hause schwimmen. Doch die Vergangenheit holt ihn immer wieder ein.

Von Christian Pausch

Schon der Vorspann zu „The Swimmer“ ist eher gruselig: Die Kamera bahnt sich ihren Weg durch dichtes Gestrüpp, ein Hirsch wird aufgescheucht, man hört Schritte und plötzlich ist man im Garten eines herrschaftlichen Gebäudes und Ned Merill (gespielt von Burt Lancaster) macht einen Hechtsprung in den Pool.

Es ist der erste von über zehn Pools, die in diesem Film eine Rolle spielen, denn Ned fasst nach dem ersten Sprung ins kühle Nass den Entschluss, durch die Pools aller Nachbar*innen bis zu sich nach Hause zu schwimmen. „Why would you wanna do that?“, wird er in den folgenden 95 Minuten nicht nur einmal gefragt werden.

The Swimmer

Horizon Pictures & Columbia Pictures

Keri Olesons einzige Filmrolle: Er gibt Burt Lancaster die Hand.

In jedem Garten und an jedem Beckenrand trifft Ned alte Bekannte und wird anfangs auch immer sehr freundlich, wenn auch etwas verblüfft empfangen. Doch schon beim dritten Swimmingpool wird er als Eindringling wahrgenommen, obwohl Ned selbst nicht weiß, warum. Irgendwas stimmt hier nicht und dieses Gefühl wird immer stärker.

Die anfänglich erfrischende Schwimm-Challenge wird immer mehr zur psychischen Zerreißprobe für Ned, und auch sein Körper wird von Pool zu Pool schwächer und, wie es scheint, auch älter. Uns Zuseher*innen wird schnell klar, dass die anderen Ned nicht hier haben wollen, weil er - anders als sie selbst - wohl nicht mehr vermögend ist. Geld ist das Instrument, das diese vermeintliche Vorstadtidylle erheblich ins Schwanken bringt.

The Swimmer

Horizon Pictures & Columbia Pictures

Super Szene ohne Pool: Burt Lancaster rennt mit einem Pferd um die Wette.

Es ist keine leichte, bekömmliche Geschichte, die hier erzählt wird, aber der Kultfilm „The Swimmer“, nach dem gleichnamigen Buch von John Cheever, ist trotz all dem Drama auch eine echte sommerliche Abkühlung. Man kann sich hineinträumen in die Pools und Gärten der oberen Mittelschicht und mit einem kühlen Drink in der Hand dem amerikanischen Traum beim Untergang zusehen.

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