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Doris Wild | Wildbild

5K HD, Lylit und die 5/8erl in Ehr’n beim FM4 Picknick im Grünen

Berge, ein See und eine Reunion der österreichischen Musikszene zwischen Salzburg und Tirol: Das FM4 Picknick im Grünen war Balsam für die Festivalseele.

Von Ambra Schuster und Felix Diewald

Es ist wie ein großer Familienausflug, sind sich die drei Acts an diesem Wochenende einig. 5K HD, Lylit und die 5/8erl in Ehr’n - sie alle kennen sich schon ewig und trafen beim Picknick im Grünen wieder aufeinander. Einen idyllischeren Ort hätte es für diese Reunion nicht geben können. Auf dem Festivalgelände am Walchsee im Tiroler Kaiserwinkl findet zwischen Bergen, grünen Wiesen und dem See sonst das Stoabeatz Festival statt. Das Picknick im Grünen ist als Mini-Festival-Kooperation zwischen den Veranstaltern Ink Music und FM4 die heurige Alternative.

Baden, Picknicken und österreichische Musik zum Sonnenuntergang

Am Nachmittag war noch Chillen am Walchsee angesagt. Bei 27 Grad, moderatem Wind aus Nordosten und einer Luftfeuchtigkeit von 48 Prozent verbanden die meisten Besucher*innen und auch Artists den Konzertabend mit einem Badeausflug zum Walchsee und seinen Baby-Enten. Ihnen wird Mira Lu Kovacs am Ende des Abends noch besonderen Dank aussprechen. Am späteren Nachmittag begann dann das große Pilgern zum Stoabeatz-Festivalgelände gleich nebenan. Die limitierten Plätze auf den Picknickdecken waren schnell weg, die Seeuferwiese voll.

Jam-Session: 5/8erl meets 5K HD und Yasmo

Beim Opener-Act Lylit ging die Sonne malerisch, fast kitschig hinter den Tiroler Bergen zum Soul-Sound der Linzer Sängerin unter. Spätestens beim Refrain von „Call me bad” wurde es das erste Mal richtig laut im Publikum. Yasmo führte durch den Abend und tat, was keine*r kann wie sie: Poetry-Slammen und mit ihren Texten politische Messages in ganz Österreich verbreiten. “Hab ich mich gerade wirklich getraut, in Tirol über Wien zu erzählen? Ja, hab ich”, sagt sie und lässt die 5/8erl mit einem 12/10-Applaus auf die Bühne kommen.

Den 5/8erln spielte das Setting in die Hände. “Das war sehr gemütlich, die Leute müssen eh sitzen bleiben”, sagt Pianist Clemens Wenger nach dem Auftritt. Mit viel Schmäh und gewohnter Selbstironie waren sie der vielleicht beliebteste Act hier am Walchsee. “Auch wenn sie nicht ‘Schneid die Melone an’ gespielt haben!”

FM4 Picknick am Walchsee in Tirol

Stoabeatz/Christiane Ederegger

Hits wie „Vaporizer“ oder „Jessica“ vom neuen Album „Yeah Yeah Yeah“ kamen an. Gegen Ende ihres Sets holten sich die 5/8erl in Ehr’n Trompeter Martin Eberle von 5K HD, Schlagzeuger Andreas Lettner und Yasmo als Rapperin zur Verstärkung auf die Bühne. Die Freundschafts-Reunion wurde mit einer Jam-Session gekürt. “Siaße Tschick” in dieser Live-Exklusive-Variation würden wir gerne öfter hören.

Grande Finale mit 5K HD

Das Avantgarde-Pop-Finale des Abends kam von 5K HD, Lightshow inklusive. “Ich bin ein teenieweenie bisschen nervös”, gesteht Mira Lu Kovacs auf der Bühne, bevor sie “What if I” gegen die umliegenden Bergwände schmettert. Sie hat seit Februar nicht mehr vor Publikum gespielt, gemerkt hat man davon nichts. Der Abend ist für alle Balsam für die Live- und Festivalseele, für Artists wie Fans.

Tag 2 im „Zaubergarten“ in Hallein

Nach dem Picknick ist vor dem Picknick: Am Sonntag zog die Ink-Music-Family-&-Friends-Karawane weiter. Nächster Halt: Hallein in Salzburg. Berge und grüne Idylle blieben treue Begleiter. Im Forstgarten oder, wie Yasmo ihn nannte, Zaubergarten wurden zwischen Blumen, Schmetterlingen, Hühnern und Obstbäumen am Nachmittag erneut die Picknickdecken ausgebreitet. Hoch im Kurs standen auch Fächer und Schatten, es sollte ein sehr heißer Konzert-Tag werden, wie auch einige Fans, die extra aus Wien angereist waren, feststellten. In der kleine Stadtoase hatte zwar etwas weniger Publikum Platz als am Vortag, umso intimer war aber die Atmosphäre.

Die 5/8erl in Ehr’n ließen zu Beginn ihres Auftritts Opern-Legende Pavarotti aus den Lautsprechern auferstehen und auch die Melone wurde diesmal offiziell angeschnitten. Die anfängliche Aufregung in Tirol ist irgendwo auf dem Weg nach Salzburg verloren gegangen. Tag 2 brachte eine gelöste Seligkeit, da war es, das Livegefühl, das alle so vermisst hatten. Lilith resümierte: „There is no good life without live music.“ Wie recht sie hat. Unter allen Beteiligten machte sich der große Wunsch nach Wiederholung breit: „Beste Crew ever! Wer will uns nächstes Jahr buchen?“, fragt Mira Lu Kovacs in die Menge. Für sie hat sich mit dem FM4 Picknick im Grünen endlich auch eine Marktlücke geschlossen: Liegekonzerte.

Motivierte Crowd

“Jeder hat mit den Picknickdecken seinen Space, das ist ein gutes Konzept”, sagt eine Besucherin. „Ich bin einer, der normal auch gerne auf Tischen tanzt, also werd’ ich das sicher auch auf der Picknickdecke tun“, sagt ein motivierter Walchseer. Eine weitere Besucherin bringt das musikalische Picknick auf den Punkt: “Das Highlight war, wieder Musik live erleben zu können. Man hat richtig gemerkt, dass es die Künstler genauso wie wir Zuschauer vermisst haben – megacool, dass so etwas wieder möglich ist.”

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