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Die SP-1200 packte viele Sample-Möglichkeiten in kleine Gehäuse

Kompakte Workstations (wie auch die MPC-Serie) machten sample-basiertes Arbeiten auch für Bedroom Producer zugänglich und läuteten so goldene Zeiten für etwa HipHop oder House ein.

Von Stefan Trischler | Video: Claus Diwisch

Wie schon die Synthesizer davor, waren auch Sampler anfangs den größten Studios und Popstars ihrer Zeit vorbehalten. Die erste zum Verkauf stehende Maschine, die Klänge aller Art digital festhalten und dann in unterschiedlichen Tonhöhen wieder abspielen konnten, der Fairlight CMI, landete Anfang der 80er Jahre für fünfstellige Beträge bei großen Namen wie Peter Gabriel, Kate Bush, Trevor Horn oder Stevie Wonder. Doch auch hier sollte es bald Generationensprünge fast im Jahrestakt geben: Die Emulator Serie oder die S-Sampler von Akai ließen die Möglichkeiten umgekehrt proportional zum Verkaufspreis steigen.

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Die FM4 Musikmaschinen gibt es diesen Sommer jeden Mittwoch um Mitternacht als Radiosendung, Podcast und Video.

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Wirklich erschwingliche Sampling-Lösungen, für die man nicht noch ein Extra-Keyboard oder einen MIDI-fähigen Heimcomputer zum Speichern der Sequenzen brauchte, waren aber noch Mangelware. Deshalb musste der Produzenten-Pionier Marley Marl damals noch die 808 als Taktgeberin verwenden, als er erstmals Schlagzeug-Klänge von alten Platten neu anordnete und so den Klang von HipHop revolutionierte. Die neu entwickelten Sampling Workstations wie die SP-12 von E-Mu Systems und die MPC60, die der Ingenieur und Musiker Roger Linn für Akai entwickelte, setzten genau da an. Weil sie aber vor allem für rhythmische Klänge gedacht waren (das SP steht für Sampling Percussion) und Speicherplatz teuer war, hatten diese Maschinen anfangs nur wenige Sekunden Samplezeit. Die konnte aber durch diverse Tricks bis ans Maximum ausgereizt werden, Geheimwissen, das in der Vor-Internet Ära von heute fast vergessenen Koryphäen wie Paul C an jüngere Kollegen wie Large Professor oder Pete Rock weitergegeben wurde. In Kombination mit Rack-Samplern wie dem S-950 wurde die Samplezeit weiter ausgedehnt und die nächste Generation der Maschinen gab den Bedroom-Producer_innen auch schon mehr Möglichkeiten, kunstfertig mit alten Klang-Fragmenten zu hantieren.

Wie es sich an der SP-1200 so arbeitet, wie Produzenten wie Pete Rock damit den heute oft als Golden Era bezeichneten HipHop-Sound der 90er geprägt haben und warum die Maschine ebenso wie die verschiedenen MPCs bis heute gerne verwendet wird, das erzählen Patrick Pulsinger und meine Wenigkeit in dieser Folge der FM4 Musikmaschinen:

Mehr zum Thema

The Dirty Heartbeat Of The Golden Age (Eine Oral History der Maschine mit den prägenden Producern Pete Rock, Lord Finesse, Ski und Hank Shocklee)

The genesis of modern Hip Hop production (Zusammenfassender Artikel mit einigen Videos)

Memories Of Paul C McKasty (Dokumentation über den fast vergessenen Produzenten- und SP-Helden)

The Historical Timeline Of The Akai MPC (Übersicht über die Entwicklung der ebenso wichtigen MPC-Serie)

Ikonische SP- & MPC-Songs

Ultramagnetic MC’s - Give the Drummer Some

Pete Rock & CL Smooth - They Reminisce Over You

Cypress Hill - Insane In The Brain

Main Source - Looking At The Front Door

Jay-Z - Dead Presidents

DJ Shadow - Midnight In A Perfect World

A Tribe Called Quest - Scenario

Gang Starr - Full Clip

Kenny Dope presents Bucketheads - The Bomb

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