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Die schnellsten Gamer*innen der Welt sammeln Spenden bei „Summer Games Done Quick“

Bei einem Speedrun geht es darum, ein Videospiel so schnell wie möglich durchzuspielen. Das Charity-Event „Summer Games Done Quick“ zeigt über mehrere Tage hinweg die schnellsten Gamer*innen der Welt und sammelt nebenbei auch noch Spenden.

Von David Riegler

Was der Sprint für den Laufsport ist, ist der Speedrun für das Gaming. Die Idee dahinter gibt es schon, seit es Videospiele gibt. Früher, als es noch keinen Begriff dafür gab, sah es wahrscheinlich so aus, dass Videospielfans sich selbst eine Challenge geben wollten und ein Spiel immer wieder durchgespielt haben mit dem Ziel immer besser zu werden. Besonders beliebte Spiele dafür waren und sind noch immer Sidescrolling-Jump’n’Runs wie das vielleicht beliebteste Speedrun-Spiel Super Mario Bros. auf dem NES.

„Summer Games Done Quick 2020“

Heute haben viele Gamer*innen diese Disziplin perfektioniert und auf alle möglichen Spiele ausgeweitet. Die schnellsten Speedrunner*innen der Welt zeigen, was sie können, in dem größten Speedrun-Event weltweit namens „Summer Games Done Quick 2020“, das von 16. bis 23. August stattfindet. Jedes Jahr gibt es zwei Events der „Games Done Quick“-Reihe, bei denen immer wieder Rekorde gebrochen werden und nebenbei auch noch Spenden für Hilfsorganisationen gesammelt werden.

Um bei Events wie diesen glänzen zu können, investieren die Gaming-Profis unzählige Stunden an Training. Davon kann auch der österreichische Streamer Patrick a.k.a „Firepaw“ ein Lied singen: „Mit der Zeit kennst du deine Schwachpunkte und du weißt, wo du Übung brauchst, und das probierst du einfach immer und immer wieder.“ Er hält derzeit den Rekord für das „South Park“-Game „The Fractured But Whole“.

Screenshot

speedrun.com

„Der Mensch will sich verbessern“

Speedrunning erfordert viel Geduld sowie die Bereitschaft ständig zu scheitern und wieder von vorne zu beginnen. Trotzdem oder genau deswegen haben sich online unzählige Communities gebildet, für die verschiedensten Spiele, die sich austauschen, gegenseitig unterstützen und auch gegeneinander antreten. Patrick erklärt sich das Phänomen damit, dass „der Mensch das Verlangen hat, sich immer zu verbessern“.

Grundsätzlich ist die Idee, einfach so schnell wie möglich am End-Screen anzukommen, egal mit welchen Mitteln, doch es gibt mittlerweile auch eine Vielzahl von Kategorien und Zwischenzielen, um die Herausforderung noch größer zu machen. Ein Beispiel dafür ist die Kategorie „Glitch“, bei der man Fehler und Schwächen in der Programmierung finden muss, um sie dann dafür zu nutzen, noch schneller am Ziel zu sein.

Speedrunning ist vielfältig

Es gibt zwar bekannte Plattformen wie speedrun.com, die sowohl die Weltrekordhalter*innen aufführt als auch die anerkannten Kategorien, doch im Endeffekt ist man davon nicht abhängig und kann sich bei einem Speedrun ganz eigene Ziele setzen. Das führt zu einer Vielfalt an verschiedenen Speedruns, die man vor allem auf der Streaming-Plattform Twitch und auf Discord beobachten kann.

Genau diese Vielfalt soll auch bei dem Event „Summer Games Done Quick“ abgebildet werden und schon auf den ersten Blick auf den Streaming-Plan sieht man, welche Hürden sich die Gamer*innen selbst setzen. Bei „Portal“ ist zum Beispiel die Herausforderung, ohne Glitch zu spielen. Bei „Metal Gear“ muss Ghost Babel auf der Schwierigkeitsstufe „very hard“ absolviert werden. Doch es gibt auch viele Games, bei denen es nur darum geht, am schnellsten zu sein.

Der Streaming-Plan und mehr Infos zum Event findet ihr auf der Website von „Summer Games Done Quick“.

Gaming und Spenden

Normalerweise sind die Events auch große Treffen, bei denen sich Speedrunner*innen in Persona sehen, die sich oft nur über Streams und Online-Foren kennen, doch heuer findet alles online statt. Die Spenden gehen an mehrere Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel „Ärzte ohne Grenzen“ oder die „Prevent Cancer Foundation“. Nach eigenen Angaben konnten bei der „Games Done Quick“-Reihe bisher mehr als 22 Millionen US-Dollar an Spenden gesammelt werden.

Der Großteil der weltweiten Speedrun-Events wird als Charity aufgezogen, so zum Beispiel auch das größte europäische Event, die „European Speedrunner Assembly“, bei der auch Patrick regelmäßig mitmacht. Warum Speedruns und Spenden so gut zusammenpassen, erklärt er sich damit, dass man anderen Menschen mit seinem Hobby helfen kann und gleichzeitig zeigt, dass Gamer*innen deutlich sozialer sind, als ihr Ruf es ihnen zuschreibt:

Wir wollen zeigen, dass wir etwas zurückgeben und dafür nutzen wir unser Talent Speedrunning.

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