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Foto Wasserfall

FM4 / David Riegler

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FM4 Spotcheck: Canyoning im Brengenzerwald

Für Canyoning braucht es vor allem eine schöne Schlucht, die durchquert werden kann. In Schröcken, Vorarlberg hat der Canyoning-Guide Jürgen Strolz die ideale Wasserschlucht direkt vor seiner Haustüre.

Von David Riegler

Als Jürgen Strolz vor circa 20 Jahren begonnen hat Canyoning-Touren anzubieten, kam es noch regelmäßig vor, dass die verwunderten Teilnehmer*innen gefragt haben, wo denn das Boot sei. Canyoning klingt zwar ähnlich wie Kanu, doch ein Boot braucht man für diesen Sport nicht. Alles was man dafür braucht ist einen „Canyon“, oder zu Deutsch, eine Schlucht. Mittlerweile hat sich der Sport in Österreich etabliert und es kommt immer seltener vor, dass jemand ein Boot erwartet.

Was ist Canyoning?

Canyoning bedeutet, durch eine Schlucht zu gehen, klettern, schwimmen oder wenn nötig, sich abzuseilen. Jeder Weg ist recht um am Ende die Schlucht hinter sich zu lassen. Jürgen Strolz hat seine Wasserschlucht entdeckt, als er nach seiner Guide-Ausbildung in Frankreich wieder zurück in seine Heimatgemeinde Schröcken im Bregenzerwald gekommen ist: „Dann haben wir bemerkt, dass die perfekte Schlucht direkt vor unserer Haustüre liegt.“ Durch die hat er seine Tour „Hard Rock“ gelegt.

Canyoning

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Seine Basisstation nennt sich Holzschopf und beinhaltet ein Lager für die Canyoning-Ausrüstung, sowie eine Unterkunft mit Restaurant. Hinter dem Haus ist der Treffpunkt für Kleingruppen, die meistens aus 4 bis 6 Personen bestehen. Dort werden zuerst die wichtigsten Sicherheitsanweisungen besprochen und dann bekommen alle einen Neoprenanzug. Der ist auch notwendig, denn das Wasser in der Schlucht kommt von einem nahegelegenen Bergsee und kann ziemlich kalt werden. Im Hochsommer kommt es zwar auf circa 18 Grad, doch im Frühling und Herbst kann es auf 12 Grad runterkühlen.

Was braucht man für Canyoning?

Laut Jürgen Strolz reicht eine gewisse Grundsportlichkeit und Lust aufs Wasser aus, um die Canyoning-Tour zu meistern. Auch wenn es anstrengend ist, sich im Wasser abzuseilen und über Felsen zu klettern, benötigt man keine speziellen Vorkenntnisse für diesen Sport. Auch die Ausrüstung, die man zum Klettern braucht, wird von den meisten Anbietern zur Verfügung gestellt. Einzig der Wasserstand kann einem die Tour vermasseln, denn wenn zu viel Wasser durch den Canyon fließt, muss die Tour abgesagt oder an einen anderen Fluss verlegt werden.

Canyoning Foto

FM4 / David Riegler

Sobald die Schutzhelme und die Kletterausrüstung angelegt sind, geht es direkt über die Straße zum Einstieg der Tour. Das ist auch das Besondere an dieser Location, denn man hat die Basisstation direkt neben den Einstieg und kann den gesamten Weg von der Straße oben mitverfolgen. Der Einstieg ist noch relativ harmlos, eine ruhige Wasserstelle, durch die der Fluss fließt, direkt neben einer Kuhweide und zwischen den Bergen. Dort springen alle hinein, gewöhnen sich an die Wassertemperatur und besprechen ein letztes Mal den Ablauf der Tour.

Bild Canyoning

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Felsen, Wasserfälle und Schluchten

Von hier an wird nur noch mit Zeichensprache gesprochen, denn die rauschenden Wasserfälle sind zu laut, um irgendetwas zu verstehen. Eine Handbewegung über dem Kopf heißt OK, und erst wenn alle Teilnehmer*innen ihr eindeutiges OK gegeben haben, geht es weiter im Programm. Die ersten einfachen Meter geht die Gruppe über rutschige Felsen, um sich daran zu gewöhnen, doch schon bald ragt der erste Wasserfall hervor. An einigen Stellen kann man ohne Gefahr runterrutschen, manchmal muss man sich jedoch vorsichtig an der Seite abseilen. Der letzte Wasserfall von „Hard Rock“ dieser Tour ist nur etwas für Schwindelfreie, denn er rauscht 40 Meter in die Tiefe und ist nur begehbar, wenn sehr wenig Wasser fließt.

Am Ende der circa 3-stündigen Tour bleibt den Teilnehmer*innen das Erfolgserlebnis die steile Schlucht bezwungen zu haben. Der Reiz am Canyoning liegt für Jürgen Strolz darin, dass sich die Touren niemals wiederholen. Er empfiehlt seinen Teilnehmer*innen sich auch die Canyoning-Touren in anderen Gebieten anzusehen, denn „keine Schlucht gleicht der anderen.“ Doch mit dem klaren Bergwasser, den saftigen grünen Wiesen und dem einzigartigen Bergpanorama, ist „Hard Rock“ in Schröcken sicherlich ein Highlight.

Canyoning

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