Die Wiener U-Bahn in Emojis
Eine Kolumne von Marc Carnal
That escalated quickly: Kürzlich bin ich auf ein Emoji-Quiz im Online-Standard gestoßen, bei dem man elf Wiener U-Bahn-Stationen erraten musste. Das fand ich relativ lieb. Und dachte mir: Warum nicht auch die restlichen U-Bahn-Stationen in Emojis übersetzen?
Bitteschön:
Dass manche Stationen beträchtlich hatschen, ist mir schon klar. Mit Tal-I-A-Straße, Spit-Ale-Au, Kart-in-All-Nagel-Platz, All-Seher-Straße, Swag-Lehr-Straße oder Ass-Bärn-Nord bin ich beispielsweise nicht glücklich. Aber beim U-Bahn-Netz-Übersetzen ist es wie beim Corona-Test: Man muss Abstriche machen. Vor allem deshalb, weil die Emoji-Auswahl wirklich zu wünschen übrig lässt.
Ich erhoffe mir, nach meiner soeben präsentierten Pionierarbeit ins Unicode Konsortium berufen werde, um die Emoji-Kreateure künftig zu unterstützen.
Es ist ja schön und recht, dass es eine Vampirin, zwei synchrontanzende Typen mit Hasenohren, ein Sake-Set oder Bambus-Deko gibt. Aber wie wäre es, mal an die Basics zu denken und ordentliche Emojis für „Straße“, „Gasse“ oder „Fluss“ zu machen? Wie soll man denn das Wiener U-Bahn-Netz ordentlich übersetzen, wenn man die Zieglergasse mit Ziegeln plus Autobahn darstellen muss?
Davon abgesehen bin ich mit meinem Emoji-Wimmelbild sehr zufrieden und wünsche viel Vergnügen damit.
Publiziert am 22.09.2020