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Der neue Vibe der Hamburger Rapperin Ace Tee ist "Rage"

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Der neue Vibe der Hamburger Rapperin Ace Tee ist „Rage“

Drei Jahre nach ihrem Throwback-Hit „Bist du Down?“ ist die Rapperin mit neuem Sound zurück. Im Interview erklärt Ace Tee, was sie mit „Future-RnB“ meint, wie Kung-Fu, Leder und blaue Flammen zusammenpassen und wieso sie im Deutschrap ihren ganz eigenen Kosmos erschaffen will.

Von Felix Diewald

„Bist du down?" Mit diesem Song wird Ace Tee 2017 bekannt. Und zwar nicht nur im deutschsprachigen Raum. Auch internationale Musikmagazine feiern die Newcomerin trotz Sprachbarriere und vergleichen sie gleich einmal mit den ganz großen im R&B. Im Musikvideo zu „Bist du down“ imitieren Ace Tee und ihre Freund*innen ein klassisches Hip Hop-Video aus den 90ern inklusive Blockparty und tragen dabei bunte Streetwear.

Der neue Vibe der Hamburger Rapperin Ace Tee ist "Rage"

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Mit „Bist du Down“ gelingt Ace Tee 2017 ein Hit, der direkt aus den 90ern kommen könnte.

Es hätte auch eine coole Werbung für ein Modelabel sein können. Das findet auch das amerikanische Modemagazin „Vogue“, die Ace Tee daraufhin zu ihrem Kleidungsstil interviewt. Wie oft kommt das bei einer deutschen Newcomerin vor? Der Retro-Hype rund um Ace Tee ist perfekt. Es gibt schon Anfragen von Labels und Bookern aus der ganzen Welt, sie wird als das nächste große Ding gehandelt. Aber dann passiert irgendwie: Nichts.

"In der Zeit, in der ich nichts releasen konnte, hat sich viel Wut angesammelt.“

Drei Jahre lang lässt Ace Tee kaum etwas von sich hören. Bis vor Kurzem. Jetzt ist die Rapperin mit der EP „Ace X“ zurück. Und zwar mit einem ganz anderen Sound, der so gar nichts mit ihrem früheren Nostalgie-R&B zu tun hat. Der zurückgelehnte 90s-Vibe in der Musik von Ace Tee ist verschwunden. Die Hamburger Rapperin und Sängerin hat jetzt einen komplett neuen, trappigeren Stil. „In der Zeit, in der ich nichts releasen konnte, hat sich viel Wut angesammelt“, sagt Ace Tee. „Deshalb ist mein Vibe auch ‚Rage‘. Ich will nicht zurückschauen, sondern nach vorne gehen und R&B auf einer Future-Ebene bringen. Ich will den Leuten zeigen, welches Wachstum ich in den letzten drei Jahren gemacht habe, aber bis jetzt nicht zeigen konnte."

Zeitgemäßer Trap-Sound mit Kung-Fu-Referenzen

Und wo war Ace Tee die letzten Jahre? Sie antwortet ausweichend: „Ach, es gab Höhen und Tiefen. Ich bin halt auch nur ein Mensch. Ich habe den roten Faden für das Projekt lange nicht gefunden.“ Mittlerweile wisse sie aber, in welche Richtungen sie stark sein könne und wolle sich weiter dahin entwickeln und entfalten. Auf den fünf neuen Songs auf „Ace X“ präsentiert die Rapperin einen Soundentwurf, der trotz zeitgemäßen Beats mit Nostalgie-Referenzen arbeitet – nur diesmal weniger offensichtlich als bei ihrem Anfangs-Hype vor einigen Jahren. Ace Tee: „Ich war schon immer ein Anime-Freak. Früher habe ich im Kinderzimmer die Kung-Fu-Moves aus den Jackie Chan-Filmen nachgemacht. ‚Ace X‘ ist stark davon inspiriert.“

Der neue Vibe der Hamburger Rapperin Ace Tee ist "Rage"

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Ace Tee am Cover zu ihrer Comeback-Single „Hunnies“ im eigens geschneiderten Leder-„X“-Outfit.

Der neue Vibe der Hamburger Rapperin Ace Tee ist "Rage"

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Die EP „Ace X“ von Ace Tee erscheint am 23.10. bei Four Music.

Leder und digitale 00er-Jahre-Ästhetik

Mindestens so wichtig wie die Musik ist für die modeaffine Ace Tee die visuelle Komponente. Schon bei ihrem ersten Release folgten Kollaborationen mit großen Modemarken. Und auch auf „Ace X" bewegt sich Ace Tee styletechnisch auf der Höhe der Zeit: Im Video zu „Hunnies" tragen alle schwarz, die Rapperin posed in ausgefallenen Leder-Outfits, dazu gibt’s trashige Feuer-Animierungen und 3D-Renderings in Windows XP-Ästhetik. „Leder ist mein daily Vibe. Ich renne schon voll lange so herum. Die Öffentlichkeit hat’s nur bis jetzt nicht gesehen. Wer auf die Details achtet, sieht auch, dass ich in den Video-Outfits überall kleine X-e eingearbeitet habe.“

Die Hamburger Rapperin mit Wurzeln in Ghana will mit ihrem neuen Vibe einen ganz eigenen Kosmos im Deutschrap erschaffen, wie sie betont. „Auf meinem Instagram-Feed sieht man, welches Portal ich öffnen will. Jesus Christ, ich komme aus einer anderen Welt. Hier bin ich ein Stranger. In Afrika bin ich ein Stranger. Also habe ich mir meine eigene Welt gebaut. Das ist mein Portal. Und ich komme da raus als ‚Ace X‘."

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