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Sharktank sind der FM4 Soundpark Act im November

Crossover, gut gemacht. Sharktank wagen es und schreiben mit ihrer ersten EP „Bad Energy“ ein zeitgemäßiges, genredurchwirbelndes Debüt. Unser FM4 Soundpark Act im November.

Von Lisa Schneider

Musikalische Crossover können eine schmerzhafte Sache sein. Dann, wenn sie gut gelingen, tun sie aber das, was sie sollen: ein größeres Publikum anziehen. Banks & Steelz ist als Kollaboration von Interpol-Sänger Paul Banks und Wu-Tan Clan Rapper RZA eines der aktuellsten, erfolgreichen Beispiele; aber auch Jay-Z hat schon ein ganzes Album mit Linkin Park aufgenommen.

Es fällt nicht schwer zuzugeben, dass die Mash-Ups von Soft-Metal, Pop-Chorus und Rap-Parts aus all diesen Liedern noch ein gewisses, vorher verborgenes Etwas herausgekitzelt haben. Und genau dieses Herauskitzeln, das hat sich auch das brandneue Wiener Trio Sharktank vorgenommen. Vor wenigen Wochen ist die allererste Single „Washed Up“ erschienen - und ist direkt an die Spitze der FM4-Charts geklettert.

Ich kenn’ da wen, der wen kennt

Sharktank ist keine organisch gewachsene Band, es sind vielmehr drei Menschen, die sich gut verstehen, und die über Verbindungen zusammengefunden haben. So, wie es in der österreichischen Musikszene aktuell häufig der Fall ist: Rapper Mile, ursprünglich aus Graz, kannte Marco Kleebauer schon längere Zeit. Im heurigen Juni haben die beiden sogar schon eine gemeinsame EP veröffentlicht, „Dirty Leaks“, voller einmal schlank, mal atmosphärisch aufgebauter Tracks, in der vor allem Miles samtiger Rap-Vortrag das Kopfnicken Richtung Old School-HipHop weist. Die Musik von The Notorious B.I.G. oder, wie soll es anders sein, Kanye West, haben beide studiert.

Marco Kleebauer, dieser umtriebigste Musiker und Produzent, der sich gemeinsam mit Sophie Lindinger von Leyya nicht nur von Album zu Album, sondern von Song zu Song neu erfindet, war in den letzten Monaten hauptsächlich im Studio anzutreffen. Auf einer gemeinsamen Tour in der Schweiz hat er die Band Bilderbuch besser kennengelernt, und kurz darauf auch für sie produziert. Auch um die klangliche Perfektion der Band Oehl kümmert er sich maßgeblich - und da kommt Katrin Paucz ins Spiel.

Sharktank EP Cover "Bad Energy"

Ink Music

Die erste EP von Sharktank, „Bad Energy“, erscheint am 27.11. via Ink Music.

Katrin Paucz ist Livegitarristin von Oehl und war „genau das, was gefehlt hat“, erzählt Mile. „Uns hat’s gefallen, was wir da aufgenommen haben, also mir und Marco. Aber wir wollten noch etwas hineinbringen, etwas Melodisches. Und wir dachten, es wäre cool, wenn wir die Indie- und die Rapszene kombinieren.“

Dreimal gut

Eine gute Band hat gleich vorweg, vom ersten Song an, einen Signature Sound. Bei Sharktank ergibt es sich glücklich, dass sich durch die Kombination aller drei Einflüsse und musikalischen Herangehensweisen ein Alleinstellungsmerkmal ergibt: Hier hat jeder Song alles, den Mitsing-Refrain, den erzählerischen, nachdenklichen Rap-Part, die Hooks und die Beats.

Sieht man sich Marco Kleebauers Produktionsweise, bzw. seine Vorlieben - vor allem auch, was frühere Leyya-Songs angeht - genauer an, wird man auch seinen Part aus diesen Sharktank-Songs heraushören: etwa die Voice-Samples, die sich in „Washed Up“ einschleichen, die sich aber auch später auf Singles wie „Too Much“ wiederholen, sind sehr einfache, aber sehr klug arrangierte Elemente, die schließlich die gesamte musikalische Stimmung ändern.

Das Debüt und die Bühne

Live werden Sharktank zum Quintett: Nastasja Ronck (My Ugly Clementine) und Marlene Lacherstorfer (früher Velojet, jetzt u.a. Pressyes) unterstützen den breiten, organischen und sehr auf die Rhythm-Section ausgelegten Livesound der Band. Erst vor kurzem haben sie im Wiener WUK, in der Kunsthalle Exnergasse, eine Live-Session eingespielt. Das nächste Mal werden Sharktank in eben dieser Konstellation am 29.11. erneut im Wiener WUK auf der Bühne stehen, falls es die gesetzlichen Vorgaben bis dahin wieder erlauben.

„Bad Energy“ heißt die erste EP von Sharktank, sie wird am 27. November erscheinen. Der Titel ist nicht Programm: Sharktank haben aus Unterschieden das Gemeinsame gemacht, in Inhalt und Musik. Wie schon mit ihrer ersten Single „Washed Up“ sehen Sharktank ihren Auftrag da, wo Gemüter ein- oder zusammenbrechen:

„Den Song haben wir geschrieben, als wir alle relativ down und überarbeitet waren. So, wie’s vielen gerade so geht. Das war so ein Grundgefühl, das wir verpackt haben, um den Menschen zu zeigen, dass sie nicht alleine damit sind. Der Song war wie ein: Hey, der ist für euch, vielleicht hilft er!“.

Das tut er.

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