FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Amnesia Rebirth

Frictional Games

„Amnesia: Rebirth“: Meisterhafter Horrortrip

Der dritte Teil der legendären Kult-Horrorspielreihe ist ein abgründiger Albtraum für starke Nerven.

Von Rainer Sigl

Mit einem leisen Zischen erlischt mein Zündholz und die Dunkelheit verschlingt mich. Unheimliche Geräusche kommen von überall, mein Atem wird schneller. Irgendwo vor mir trippeln unmenschlich schnelle Klauen über harten Granit, und die Wände der Gruft kommen immer näher.

Willkommen in einem Albtraum, wie man ihn hoffentlich nur im Videospiel erleben muss: „Amnesia: Rebirth“ ist Teil drei einer Horrorspielreihe, die das ganze Medium geprägt hat. Zehn Jahre nach dem ersten Teil „The Dark Descent“ entführt uns das schwedische Indiestudio Frictional Games erneut zu einem Horrortrip der Extraklasse.

Wehrlos und allein

Wir schreiben das Jahr 1937. Bei einer Expedition sollte ich als junge Archäologin Tasi Trianon eigentlich nur ein paar Ruinen in Algerien erfoschen. Aber dann stürzt mein Flugzeug ab, und als ich erwache, bin ich allein. Was genau in den Tagen danach passiert ist, erfahre ich erst im Verlauf des Spiels.

Aus der Ichperspektive suche ich nach meinem Ehemann und den restlichen Kameraden und gerate dabei immer tiefer in furchterregende Höhlen und verlassene Ruinen, in denen unheimliche Wesen und vor allem so manche grauenhafte Erinnerung auf mich warten. Wehren kann ich mich wie auch in den anderen „Amnesia“-Teilen nicht, deshalb bleiben mir nur Schleichen, mich verstecken und die Flucht, wenn Horrorgestalten meinen Weg kreuzen; ein spielerisches Patentrezept mit Gänsehautgarantie.

Amnesia Rebirth

Frictional Games

Großartig erzählt

„Amnesia: Rebirth“, entwickelt und vertrieben von Frictional Games, ist für Windows, Mac, Linux und PS4 erschienen.

In den acht Stunden, die „Amnesia: Rebirth“ dauert, entspinnt sich eine komplexe und wendungsreiche Geschichte, die einige Überraschungen bereithält und deren Ende noch lange nachhallt. Frictional Games erweisen sich dabei wieder als Großmeister des Erzählens: Die dichte Atmosphäre und gelungene Dramaturgie lassen fast vergessen, dass ich hier spielerisch eigentlich nur abwechselnd damit beschäftigt bin, diese lineare Welt zu durchqueren, Rätsel zu lösen und Monstern aus dem Weg zu gehen.

Als spielmechanische Geisterbahn ist „Rebirth“ zwar nicht so furchterregend wie der ungeschlagene erste Teil, doch das gleicht die ambitioniert erzählte Geschichte samt interessanterer Hauptfigur wieder aus. „Amnesia: Rebirth“ ist ein atmosphärisch beeindruckend dichter Albtraum zum Spielen - und schlicht das beste Horrorspiel des Jahres.

„Amnesia: Rebirth“ im FM4 Spielekammerl des Schreckens

Chris Stipkovits und Robert Glashüttner wagen sich heute, 29.10.2020, ab 17 Uhr in die finsteren Höhlen von „Amnesia: Rebirth“ - in der FM4 Spielekammerl-Show .

mehr Game:

Aktuell: