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Screenshot der PeakFinder App mit eingeblendeten Gipfelnamen über Bergkette

PeakFinder

Die praktischsten Apps für den Berg

Die Bergrettung beklagt sich regelmäßig über Einsätze, die entstehen, weil sich Wander*innen nicht ausreichend vorbereitet haben. Dabei gäb’s allein auf dem Smartphone viel Unterstützung dafür. Apps für die Tourenplanung, die Navigation, fürs Wetter, für die Gipfelerkennung und sogar für den Bergrettungsnotruf.

Von Simon Welebil

Fitnessstudios und Boulderhallen sind mit der neuen Corona-Verordnung ab morgen geschlossen, Gletscherschigebiete ebenso – zu Fuß auf die Berge darf man aber noch. Und eine der wichtigsten Dinge bei einer Bergtour ist die Vorbereitung, gerade bei den recht kurzen Tagen im November – und da tun sich viele Fragen auf. Das gute ist, dass die meisten davon mittlerweile mit praktischen Apps für den Berg beantwortet werden können.

Raus aus dem Nebel, hinauf in die Höhe – doch wo könnte ich eigentlich hingehen?

Eine Touren-App gehört zum Standard für Bergfreunde. Einerseits bieten sie bereits eine Auswahl fertiger Touren an, für die man einzig eine Region oder einen Ausgangspunkt definieren muss. Die Touren sollten zumindest alle einen GPS-Track beinhalten und die wichtigsten Tourdaten bereitstellen, also die Distanz der Tour, die Höhenmeter, die zurückgelegt werden müssen und eine durschnittliche Zeitdauer.

Andererseits kann man mit einer Touren-App natürlich auch selber eigene Touren auf der Karte planen. Die verschiedenen Apps unterscheiden sich hier vor allem dadurch, wer Touren anlegen darf, wie ausführlich die Touren beschrieben sind und welches Kartenmaterial zur Verfügung gestellt wird. Wichtig ist, dass man die Touren auch runterladen und offline betrachten kann, wenn man im Gebirge kein Handynetz hat.

Screenshots von einem Smartphone aus Berg- und Wetter-Apps

Smartphone-Screenshots

Von links nach rechts: Komoot, Bergfex Tour und alpenvereinaktiv

Komoot ist eine App, die schnell Inspirationen für Wander-, Rad- oder Lauftouren liefert, die von anderen User*innen erstellt worden sind. Die App ist sehr intuitiv zu bedienen, es gibt allerdings keine schriftlichen Beschreibungen zu Anfahrt oder zu den Touren selber, was es für Einsteiger*innen schwierig macht, die Touren einschätzen zu können. Die Kartenpakete für die Navigation sind kostenpflichtig.

Die Bergfex Touren App (für Android und iOS ist ausführlicher in der Tourenbeschreibung und bietet die Touren auch zum Download an. In der kostenpflichtigen Pro-Version gibt’s einen Hangneigungslayer, was für die Planung von Skitouren sehr praktisch sein kann und ÖK50-Karten.

Die alpenvereinaktiv-App baut auf der outdooractive-App auf. Einerseits werden so vorhandene Touren von outdooractive übernommen, aber speziell geschulte Alpenvereinsmitglieder erstellen auch selber Touren, was eine hohe Qualität der Tourenbeschreibungen garatieren soll. Die alpenvereinaktiv-App ist sicher das „mächtigste“ Tool für die Planung, die kombiniert an PC und Smartphone erfolgen kann, alle vorhandenen Tools und Karten nutzen zu können, vor allem den Download der Karten, hat allerdings einen recht hohen Preis.

Wie wird denn das Wetter für meine Tour?

Keine Tourenplanung funktioniert ohne zuverlässigen Wetterbericht, denn der ist mitentscheidend, wo es überhaupt hingehen soll und wie lange eine Tour dauern kann. Wetter-Apps gibt’s unzählige. Wichtig ist, dass sie eine Punktwetterprognose bzw. spezielles Bergwetter anbieten.

Bergführer Gerhard Mössmer hat für das Alpenvereins-Magazin Bergauf einen Artikel erstellt, indem er detailliert auf die wichtigsten Parameter eingeht, die es zu beachten gilt. In seinen Empfehlungen finden sich unter anderem die Bergfex Wetter App (für Android und iOS) und Meteoblue. Beide bieten eine Punktwetterprognose an. Bei der Bergfex Wetter App gibt es Zugriff auf Webcams der Umgebung, in der kostenpflichtigen Pro-Version ein Wetterradar und die Daten der Wetterstationen in der Nähe. In der Meteoblue-App gibt es das Zusatzfeature „where2go“, bei dem das sonnigste Wetter in einem definierten Umkreis gefunden wird.

Screenshots von einem Smartphone aus Berg- und Wetter-Apps

Smartphone-Screenshots

Von links nach rechts: Bergfex Wetter App, Meteoblue, Snowsafe

Wie ist die Lawinen-Lage?

Diese Frage ist entscheidend bei winterlichen Bedingungen. Die SnowSafe Avalanche App sammelt die Berichte der Lawinenwarndienste der österreichischen Bundesländer und inzwischen auch anderer europäischer Länder. Aktualisiert werden die Berichte, sobald Internetempfang besteht und macht sie danach auch offline verfügbar.

Was, wenn doch was passiert?

Trotz guter Planung kann am Berg immer was schiefgehen. 140 ist die Notfallnummer für die Bergrettung in Österreich, mit 112 kommt man in ganz Europa zu den Notrufleitstellen, auch wenn man im eigenen Handynetz keinen Empfang hat. Es gibt aber auch eigene Notruf-Apps für den Berg, die praktischerweise auch die eigenen Koordinaten und die Kontaktdaten an die Leitstellen mitschicken. Man will schließlich auch schnell gefunden werden. Für Tirol, Südtirol und Bayern gibt’s die App SOS EU Alp, für die anderen Bundesländer die allgemeine Rettungsapp.

Screenshots von einem Smartphone aus Berg- und Wetter-Apps

Smartphone-Screenshots

Aus dem Westen Wiens hat man nicht gerade das beeindruckendste Bergpanorame, die Peakfinder App findet dennoch Berge.

Wie heißt denn eigentlich dieser Gipfel dort drüben?

Die klassische Frage am Berg kann man entweder mit einer Karte beantworten, die elegantere Lösung dafür sind aber Augmented-Reality Apps. Da reicht es, das Smartphone auf die Berge zu richten und über den Gipfeln werden ihre Namen eingeblendet. Die PeakFinder App hat sich ganz gut bewährt, das Pro-Abo der alpenvereinaktiv App bietet mit dem „Skyline“-Werkzeug eine ähnliche Funktion.

Und wie kann ich mit meiner Bergtour jetzt am besten angeben?

Entweder ganz klassisch per Bild auf Social-Media, mit einem GPS-Track oder alles vereinen mit einer Outdoor-Storytelling App, die den eigenen Track mit Fotos und Videos kombiniert. Relive hat sich darauf spezialisiert und seither ein Millionenpublikum dafür gefunden.

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