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Die FM4 Neuvorstellungen der Woche

Foo Fighters, Rhye, Sophia Kennedy oder Yukon Blonde: Vier neue Songs stehen zur Auswahl, welcher gefällt euch am besten?

Von Katharina Seidler

Foo Fighters - „Shame Shame“

FM4 Charts: Jeden Samstag von 17 bis 19 Uhr auf FM4 und nach der Sendung online.

„Medicine at Midnight“ wird das kommende, insgesamt zehnte Album der Foo Fighters heißen, das Dave Grohl und seine Bandkollegen für Anfang 2021 angekündigt haben. Zum runden Albumgeburtstag und dem gleichzeitigen 25-jährigen Bandjubiläum schenken sich Foo Fighters einen neuen Sound, den Grohl als „groove-orientierter“ und auch „tanzbarer“ beschreibt. Die erste Single-Auskoppelung „Shame Shame“ soll dabei gar nicht einmal so sehr als Paradesoundbeispiel für das neue Album gelten, gibt mit ihrem bedächtigen, aber satt unterfütterten Funk aber schon einmal einen Wink in Richtung des weiterhin stadionorientierten, dancy Rock, den man von „Medicine at Midnight“ erwarten kann. Es bleibt spannend.

Rhye - „Black Rain“

Zweifellos hat der Kanadier Mike Milosh alias Rhye eine der markantesten Stimmen der derzeitigen Popwelt. Setzte er sein samtenes Organ in der Vergangenheit bevorzugt für filigranen Schmusepop und intime Pianoballaden ein, beschreitet er mit „Black Rain“, dem ersten Song seines dritten Albums „Home“ (Releasedatum 22.1.2021), neue musikalische Wege. „A modern love song“, nennt sich das Lied im Text selbst, der Beat ist funky-discoid und auch die offenbar mit klassischem Ensemble eingespielten Streichersätze locken sanft auf den Disco-Dancefloor. Wie immer bei Rhye bleibt alles in jedem Moment sinnlich und eher unaufdringlich-sexy: „Breath some air, take in time, hold around your neckline, Oh I love moving slow“.

Sophia Kennedy - „Orange Tic Tac“

Zwischen „Sugar Sugar“ und „I Want Candy“, vom „Candyshop“ zu „Sex and Candy“, von Lollipops zu Ice Cream und Milkshakes findet man in der Popmusik ein gutsortiertes Süßigkeiten-Sortiment. Einer nicht alltäglichen Nascherei widmet dieser Tage aber eine ebenso nicht alltägliche Künstlerin einen Song. Die amerikanische Pianistin, Komponistin, Produzentin und Sängerin Sophia Kennedy, vor vielen Jahren aus ihrer Heimatstadt Baltimore nach Hamburg ausgewandert, ist gut in die Pop-Szene ihrer neuen Heimat eingetaucht und hat mit Kollaborateuren wie Erobique oder Mense Reents von den Goldenen Zitronen ein paar ideale, gleichgesinnte Grenzen-Überschreiter gefunden. Dementsprechend gut passte ihr brilliantes Debütalbum „Sophia Kennedy“ mit seinem dramatischen Piano-Chanson-Pop und den mitreißenden Tanzmusik-Balladen auf Pampa Records, DJ Kozes Label für gute Ideen zwischen Club und Pop.

Ähnlich zwischen den Stühlen der Süßwaren-Abteilung verortet Kennedy laut Aussendung ganz richtig das Tic Tac-Zuckerl: „Tic Tac Orange ist ein amerikanisches Produkt und ich bin mir gar nicht sicher, ob es für Kinder oder Erwachsene hergestellt wurde. Geht es als Süßigkeit durch, oder ist es eine Art Dragee zum Lutschen, für gestresste Erwachsene an einem schlechten Tag?“ Im dazugehörigen Song rappt Sophia Kennedy beinahe, wechselt die Charaktere zwischen düster und glamourös-freundlich, und unter allem rollen eine Art dissonante, digitale Dudelsäcke. Toll.

Yukon Blonde - „Good Times“

Besonders bemerkenswert an der schön schrägen Nummer „Good Times“ des kanadischen Quintetts Yukon Blonde ist ihr Outro. Vom bedächtig dahingroovenden, ebenso opulenten wie fein psychedelischen Popsong verwandelt sich „Good Times“ nämlich in seiner letzten Minute in einen hibbeligen House-Stomper, den Yukon Blonde komplett an analogen Synths und Drummachines eingespielt haben, und zwar mit dem sehr guten Gedanken vor Augen, dass „Dan Snaith alias Caribou/Daphni mit uns gerade Party macht“. Das ansonsten sehr gut nachfühlbare Thema des Songs ist in Zeiten diverser globaler Lockdowns - leider! - nicht brennend, es geht nämlich um Fomo: „I’m so sad and lonely, while you’re having a good time“.

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