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21 Filme, die glücklich machen

Forget your troubles, come on get happy: Eine Liste von Filmen, die glücklich machen. Also zumindest mal Christian Fuchs und mich. Aber höchstwahrscheinlich ist für alle was dabei.

Von Pia Reiser

Für Lockdowns gilt offenbar das, was auch für die meisten Filme gilt, Sequels sind irgendwie schlechter. Aber auch für Lockdown II gilt, was für Lockdown I gegolten hat (und was auch für lockdownlose Zeiten gilt): Filme können glücklich machen (und verhindern, dass man die Wände hochgeht oder auch noch anfängt, Sauerteigbrot zu backen). Die Filme, die glücklich machen sind etwas anderes, als sogenannte Feel-Good-Filme, es können sogar andere Filme sein, als die, die man unter „Lieblingsfilme“ nennen würde. Oft sind einem diese glücklichmachenden Filme schon in der Kindheit oder in Teenagerjahren begegnet, aber es ist nicht die reine Nostalgie, die hier die Entscheidung trifft. Manche der Filme, die einem früher mal wichtig waren, sieht man später wieder, und es ist nur mehr ein Schulterzucken übrig. Manche aber begleiten einen, und bei jeder Sichtung stellt man fest, dass einen dieser Film tatsächlich glücklich macht.

Bereits im März haben Christian Fuchs und ich zwei Episoden des FM4 Filmpodcast den Filmen, die (uns) glücklich machen, gewidmet, einen dritten Teil haben wir am 16.11. aufgenommen (Der FM4 Filmpodcast ist übrigens ausgenommen von der Sequels-sind-schlechter-Regel). Und auch on air haben wir - als die Kinos geschlossen wurden - „Filme, die glücklich machen“ als Filmtipps ins Programm genommen . Falls jemand nachlesen will, welche Filme es sind, die uns glücklich machen, um rauszufinden, ob das auch Filme sind, die euch glücklich machen, hier sind sie, hier ist unser system of a lock down. 21 Filme, die glücklich machen:

Godzilla 2014, R: Gareth Edwards

Noch immer die beste, aktuelle Einstiegsdroge für Kinder aller Altersstufen ins Reich des ungekrönten Monsterkönigs. Auskenner und Fortgeschrittene greifen natürlich zu den japanischen Originalfilmen der 60er und 70er. Nichts macht glücklicher, als Menschen in Gummianzügen, die als Saurier verkleidet, durch Spielzeugstädte stampfen. (cf)

20.000 Days On Earth (2013) R: Ian Forsyth, Jane Pollard

Am Höhepunkt seines Erfolgs, noch bevor ihn persönliche Tragödien traumatisierten, lässt Nick Cave einen Film über sich selbst drehen. Klingt eitel. Ist aber eine traumhafte Verbeugung vor der Kunst, dem Rock’n’Roll und dem Leben. (cf)

Szenenbild 20 000 days on Earth

Drafthouse Films

Rust and Bone (2012) R: Jacques Audiard

„Der Geschmack von Rost und Knochen“, das klingt morbid. Diese Romanze über die Liebe zwischen einer Frau, die bei einem Unfall beide Unterschenkel verliert und einem grobschlächtigen Bodyguard, ist aber so viel mehr. Eine wuchtiges Drama, untermalt von Techno und Rock’n’Roll, in dem das Glück erkämpft werden muss. Gerade deshalb ein Glücksfilm pur. (cf)

The Social Network (2010) R: David Fincher

Wohl immer noch mein Lieblingsfilm der letzten Jahre. David Fincher verfilmt ein Skript von Aaron Sorkin. Jesse Eisenberg spielt Mark Zuckerberg, Justin Timberlake Sean Parker und Armie Hammer die Winklevoss-Zwillinge. Die Entstehungsgeschichte von Facebook, eine Geschichte um Ideen, Macht, Privilegien und toxic masculinity. Sorkins geschliffene Worte („If you guys were the inventors of Facebook, you’d have invented Facebook.“), Finchers kühle Bilder und der unglaubliche Score von Trent Reznor und Atticus Ross. (pr)

The Curious Case Of Benjamin Button (2009) R: David Fincher

Man kennt Mr. Fincher als Regisseur stylischer und kühler Thriller. Hier zeigt er sich von seiner romantischen Seite. Und kreiert ein amerikanisches Epos, halb Abenteuerfilm, halb Melodrama. Zum Heulen schön. (cf)

Anchorman: The Legend of Ron Burgundy (2004) R: Adam McKay

Will Ferrell als schnauzbärtiger 70s-Nachrichtensprecher und Hobby-Womanizer,umgeben von einem himmlischen Komikerteam: Kein Wunder, dass das Österreichische Filmmuseum „Anchorman“ zum Kunstwerk erklärte. Prädikat: Besonders wertvoll, saukomisch, hinreißend. (cf)

Lost In Translation (2003) R: Sofia Coppola

Eine einzige Szene sagt alles: Scarlett Johansson und Bill Murray landen als verlorene Touristenseelen in einer Karaoke-Bar, irgendwo in Tokio. Die Stimmung ist beschwipst. Aber wenn Murray einen Song von Roxy Music singt, steht für ihn einen Augenblick lang die Zeit still. Mehr Glück geht nicht. (cf)

The Game (1997) R: David Fincher

Michael Douglas spielt einen reichen Unternehmer namens Nicholas van Orten, der von seinem Bruder (Sean Penn in seiner einzig erträglichen Filmrolle - abgesehen von „Fast Times at Ridgemont High“) ein seltsames Geburtstagsgeschenk bekommt: Die Teilnahme an einem Spiel, das von einer Firma namens Consumer Recreation Services (CRS) angeboten wird. Nicholas wird von der Firma nach einem Besuch abgelenkt, doch schon am gleichen Abend beginnt sein Leben zu zerbröseln. Die Comfort Zone rutscht so weit weg wie noch nie. Macht auch beim x-ten Mal anschauen noch großes Vergnügen (den Kurzauftritt von Spike Jonze am Schuss nicht verpassen). (pr)

Reality Bites (1994), R: Ben Stiller

Winona Ryder und Ethan Hawke als ideale Verkörperung der angegrungten Generation X. Neben den üblichen Themen - Liebe, Sex, Freundschaft, Job - ist für die Twentysomethings Mitte der 1990er Jahre vor allem der Sellout großes Thema. Ethan Hawke kann als Troy - mit obligatorischem Goatie und fettigen Haaren - den Zynismus manchmal überwinden und schwingt sich zu kleinen Sätzen auf, denen man nur zustimmen kann. You see, Lainie, this is all we need... couple of smokes, a cup of coffee... and a little bit of conversation. You and me and five bucks. (pr)

Szenenbild "Reality Bites"

Universal

Dazed and Confused (1993) R: Richard Linklater

Eigentlich wollte Richard Linkklater bloß die Langeweile der Vorstadtjugend in den 1970er Jahren festhalten, herausgekommen ist ein Meisterwerk. „Dazed and Confused“ erzählt vom letzten Schultag und der kommenden Nacht in Austin, Texas im Jahr 1976. SchülerInnen cruisen durch die Nacht, den Kofferraum voller Bier und reden über das Leben und die Popkultur. Mit dabei sind Milla Jovovich, Ben Affleck, Matthew McConaughey und Adam Goldberg, der bei der Fahrt durch die Nacht auf die Frage, was er mit seinem Leben machen will, eine der besten Antworten gibt: I wanna dance. (pr), (cf)

Terminator 2: Judgement Day (1991) R: James Cameron

Der 80s-Originalfilm von Cameron bleibt natürlich als düsteres Tech-Noir-Meisterwerk in Erinnerung. Aber dieses Sequel, eventuell der beste Blockbuster ever, ist ein einziges Superlativ: Die Action, die Oneliner von Arnie, die göttliche Linda Hamilton. Wir müssen für die Zukunft und den Humanismus kämpfen und werden gewinnen: Gibt es eine bessere Covid-Botschaft? (cf)

A Chorus Line (1987) R: Richard Attenborough

Ein Vortanzen an einer Bühne am Broadway wird zur gesungenen Therapie für die Vortanzenden (und nebenbei auch ein bisschen für den Choreographen, der von Michael Douglas gespielt wird). Die Kleidung der Tänzer schaut aus wie das, was wir später bei American Apparel kaufen werden. Dabei bei den TänzerInnen auch Nicole Fosse, die Tochter des Tanz- und Choreografiemeisters Bob Fosse. (pr)

Airplane! (1980) R: Zucker/Abrahams/Zucker

Ein aus heutiger Sicht politisch unkorrektes Machwerk ohne Story und Dramaturgie? Oder der lustigste Film aller Zeiten? Diese irrlichternde Katastrophenfilm-Parodie ist natürlich letzteres. Roger? Over. (cf)

Coma (1978) R: Michael Crighton

Genevieve Bujold als Ärztin, die feststellt, dass erstaunlich oft PatientInnen in dem Spital, in dem sie arbeitet, bei Routineeingriffen sterben. Spitzenthriller, bei dem Michael Crighton Regie geführt hat. Ich garantiere, dass ein Bild aus dem Film für immer im Gedächtnis bleibt. Außerdem: Michael Douglas! (pr)

Superman - The Movie (1978) R: Richard Donner 1978

Christopher Reeve als Superman ist die charmante Antithese zu den modernen Antihelden des Comickinos. Der Film selbst: Ein knallbunter, herrlich naiver Kindertraum voller Optimismus und Unschuld, kann man alles brauchen gerade. Hier ganz ausführlich. (cf)

All the president’s men (1976) R: Alan J Pakula

Robert Redford und Dustin Hoffman als „Washington Post“-Journalisten Woodward und Bernstein, die aufdecken, dass der Einbruch ins Hauptquartier der Demokraten im Watergate-Gebäudekomplex nur eine von vielen Schandtaten der Nixon-Regierung war. Eine Chronik der journalistischen Arbeit mit grandiosen Szenen im Großraumbüro. (pr)

Enter the Dragon (1973) R: Robert Clouse

„Der Mann mit der Todeskralle“, das ist ein finsterer Drogenbaron und Mädchenhändler. Sein Gegner: Der unsterbliche Bruce Lee, Kung-Fu-Ikone und King of Coolness. Von ihm kann in diesem Actionthriller auch James Bond noch ganz viel lernen. (cf)

What’s up doc (1972) R: Peter Bogdanovich

Peter Bogdanovich inszeniert eine Screwball Comedy mit Ryan o’Neal und Barbara Streisand. Streisand spielt eine junge Frau namens Judy, die eine Spur der Verwüstung hinter sich herzieht, die sich in Howard (o’Neal) verliebt und dann sein Leben durcheinanderbringt. Brennende Hotelzimmer und Verfolgungsjagden, die „Bullitt“ zitieren, inklusive. (pr)

Charade (1964) R: Stanley Donen

Ein Film, in dem Audrey Hepburn fast durchgehend isst und von Givenchy eingekleidet wurde. An ihrer Seite: Cary Grant. Hinter Hepburn her sind drei Männer, die von ihr Geld verlangen, das ihr inzwischen verstorbener Ehemann den drei Halunken geschuldet hat. Das Ganze spielt auch noch in Paris und die Titelsequenz ist von Maurice Binder, der für die legendären Bond-Titelsequenzen bekannt ist. (pr)

Szenenbild "Charade"

Universal

The Pink Panther (1963) R: Blake Edwards

Peter Sellers als patscherter Inspektor Clouseau, der inmitten der in Cortina d’Ampezzo skifahrenden High Society versucht, den Meisterdieb das Phantom zu fangen. Großartige Kostümfest-Szenen mit drei Gorillas und eine Besetzung zum Feuerwerk zünden: Capucine, David Niven, Robert Wagner, Claudia Cardinale. Da schaut sogar Skifahren schön aus. (pr)

The thin man (1934) R: W. S. Van Dyke

Myrna Loy und William Powell als gutsituiertes New Yorker Ehepaar, das aus Spaß an der Freud auch als Detektive arbeitet. Ich hatte als Kind einen Airedale Terrier, der nach dem Foxterrier in diesem Film benannt worden ist (Asta), doch das allein kann meine große Liebe zu diesem Film nicht erklären. Spitzendialoge ohne Ende und außerdem wahrscheinlich mein Lieblingsehepaar der Leinwand. (Die Chemie zwischen den beiden war auch Ausgangsbasis für die Serie „Hart aber herzlich“ in den 1980er Jahren. Für die ich auch eine große Schwäche habe). (pr)

To be continued...

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