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Sophie Löw von Culk

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Blumenaus 20er-Journal

Bonustrack-Gespräch mit Sophie Löw, Musikerin und Textdichterin bei „Culk“

Gesprächsgast am Mittwoch um Mitternacht war Sophie Löw, Musikerin, Sängerin und Texterin bei „Culk“, der politischsten Band dieser Tage.

Von Martin Blumenau

„Culk“ sind seit ihrem Debüt „Begierde/Scham“ (im Herbst 2018) eine auffällige Erscheinung: Musikalisch passen sie nicht so recht in eine Schublade und textlich stehen vor allem die deutschsprachigen Lyrics von Sängerin, Gitarristin und Keyboarderin, Texterin und Komponistin Sophie Löw in ihrer gesellschaftspolitischen Dimension recht erratisch da in der aktuellen Musikszene des Landes.

Culk haben Ende Oktober, grade noch rechtzeitig ihr zweites Album „Zerstreuen über euch“ präsentiert, das sie musikalisch (auch wegen der Produzentenwahl, Wolfgang Möstl) in noch weiter unzuordenbare Sphären katapultiert. Textlich ist es das, was man früher „Konzeptalbum“ genannt hätte.

Sophie Löws Meta-Thema ist nicht mehr und nicht weniger als die kritisch-düster-realistische Betrachtung der Rolle der Frauen, der Frauenbilder und der Beziehungsstrukturen. Löws Texte sind persönlich und zugleich radikal und konkret politisch, thematisieren #metoo-Übergriffe oder den Spießrutenlauf des nächtlichen Allein-Heimgehens. Sie tauchen tief hinab in die unausgesprochenen Machtspiele innerhalb von Beziehungen, sie holen die „Nicht-Worte“ an die Oberfläche. Sie sind poetisch und zugleich praxisnah.

Sophie Löw sagt, sie macht sich vielleicht zu viele Gedanken und Sorgen. Damit ist sie im Zeitalter der Jugendbewegungen, die sich Sorgen und Gedanken ums Klima, Rassismus oder Sexismus machen, aber genau richtig.

Sophie Löw sagt auch, dass sie gern auch hellere Lieder schreiben würde, es ihr aber bisher noch nicht gelungen ist. Muss auch nicht sein, finde ich. Gut, vielleicht ist jemand, der mit Bands wie New Order oder The Cure als selbstverständlichen Begleitern sozialisiert wurde da (Stichwort: kathartische Wirkung) besser gerüstet, aber Popmusik kann eben mehr sein, als das fröhlichmachende und rein eskapistische Ornament: nämlich der Reality Check, die in Klang und Text gepackte Erkenntnis, die vor der Veränderung zum Besseren stehen muss.

Über all das und vieles mehr sprechen wir in dieser mit fünf Stücken (Dichterin, Leuchten und Erleuchten, Deine Rahmung, Starrsinn und Wahnsinn, Jahre später) gespickten Radiostunde:

FM4 Blumenaus 20er-Journal-Podcast

Mit interessanten Menschen über interessante Themen sprechen. Von Schule oder Uni bis hin zu Umwelt, Gesellschaftspolitik, Musik oder auch Sport. Martin Blumenaus mitternächtlicher FM4 Bonustrack zum Nachhören in FM4 Blumenaus 20er-Journal-Podcast.

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