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Bierdeckel Grafiken des FC Gloria

FC Gloria

Die Hälfte des Kuchens!

Frauen und Film in Österreich: Der Verein FC Gloria setzt sich seit zehn Jahren für eine gendergerechte Verteilung der Fördermittel und für ein diverseres Bild auf der Kinoleinwand ein.

Von Anna Katharina Laggner

Je höher das Budget eines Films, desto geringer der Frauenanteil. Diese Aussage stimmt nach wie vor, obwohl sich der Verein FC Gloria seit zehn Jahren für eine gendergerechte Verteilung der Fördermittel und für ein diverseres Bild auf der Kinoleinwand einsetzt. Nicht zuletzt aber steht FC Gloria für Vernetzung der Frauen in der Filmbranche. Und Vernetzung, wo geht (oder ging?) das besser, als an einer Bar. Jedes Jahr bringt FC Gloria eine eigene Edition von Bierdeckeln heraus, die nun diesen Artikel bebildern (auch in Vorfreude auf Festivals, Kinobesuche und das Anlehnen an eine Bar).

Bierdeckel Grafiken des FC Gloria

FC Gloria

Eines der wesentlichsten Verdienste von FC Gloria ist die Initiierung des Österreichischen Film Gender Reports, der im Zeitraum zwischen 2012 und 2016 die Verteilung der Fördermittel, aber auch die Besetzung der Stabstellen im Filmbereich nach Männern und Frauen untersucht hat. Dabei hat sich gezeigt, dass Frauen vor allem im unteren Förderbereich präsent sind. Sehr hohe Budgets, konkret jene über eine Million Euro, sind ausschließlich an Männer gegangen. Mittlerweile hat sich die Lage ein wenig egalisiert, aber gerecht sind die Mittel noch lange nicht verteilt.

„Die Quote ist ein riesiges Angstthema“

Bierdeckel Grafiken des FC Gloria

FC Gloria

Das Österreichische Filminstitut, es ist die größte Filmfördereinrichtung Österreichs, hat so genannte Gender Incentives eingeführt. Grob gesagt bedeutet das, dass eine Produktionsgesellschaft zusätzliche Mittel erhält, wenn ein Film gefördert wird, in dem ein bestimmter Anteil an Stabstellen, etwa Regie, Kamera oder Produktion, weiblich besetzt ist.

Iris Zappe-Heller, stellvertretende Direktorin des Österreichischen Filminstituts und eine der Herausgeberinnen des Österreichischen Film Gender Report, erinnert sich an Anrufe von Filmproduzenten: „Kaum haben wir das Gender Incentive publiziert, haben mich so richtig alt eingesessene Filmproduzenten - ich gendere das bewusst nicht - angerufen und gesagt, kennst du eine Frau, die Kamera machen könnte, wir sind da auf der Suche. Allein die Tatsache, dass mich diese älteren Produzenten anrufen, zeigt doch, es kommt an, weil die diese Förderungen bekommen wollen.“

So egalisiert sich die Lage langsam, doch gerecht verteilt sind die Mittel noch lange nicht. FC Gloria fordert daher die Einführung einer Quote. Die Quote aber, sagt Iris Zappe-Heller, sei ein riesiges Angstthema.

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Einst und jetzt: Studentin-Sein an der Wiener Filmakademie

Käthe Kratz

Käthe Kratz / privat

Das ausführliche Interview mit Käthe Kratz gibt es hier als FM4 Podcast zu hören

Bereits in den 1980er Jahren hat sich die sogenannte Aktion Filmfrauen für Gleichberechtigung eingesetzt und gefordert, dass die Auswahlkommission für die Filmförderung fünf Jahre lang nur mit Frauen besetzt sein soll, um Gerechtigkeit gegenüber den Jahren herzustellen, in denen sie nur mit Männern besetzt war. Die Forderung ist nicht durchgegangen.

Eine der Filmfrauen war Käthe Kratz. Sie war in den 1960er Jahren die erste Frau, die an der Wiener Filmakademie Regie studiert hat und nach dem Studium dann die erste Frau, die einen eigenen Fernsehfilm für das Fernsehen realisiert hat.

Die Filmakademie Wien ist auch heute aus feministischer Perspektive noch kein Hort des Fortschritts. Sämtliche Professuren bis auf jene für Medien- und Filmwissenschaft sind männlich besetzt. Wie fühlt sich das an, im 21. Jahrhundert, als Studentin? Und als Autorin, die sich vorrangig mit feministischen Themen auseinander setzt?

Marie-Luise Lehner hat Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst studiert und studiert derzeit Drehbuch an der Filmakademie.

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Vorbilder, Idole, Rollenbilder

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„A girl and a gun“ - mehr, meinte der heute 90-jährige Jean-Luc Godard brauche ein guter Film nicht. Godard ist mittlerweile zwar über alles erhaben, aber mit der Logline „a girl and a gun“ würde er beim Drehbuchwettbewerb „if she can see it, she can be it“ trotzdem nichts reißen.

Initiiert von Wilbirg Brainin-Donnenberg, Leiterin des Drehbuchforum Wien und Gründungsmitglied von FC Gloria, lädt der Wettbewerb seit 2016 Autorinnen und Autoren dazu ein, sich abseits der Rollenklischees zu bewegen.

Die Frau, die im Spielfilm zu einem überwiegenden Teil Ehefrau, Mutter oder der verführerische Aufputz einer Männergeschichte ist, soll als das dargestellt werden, was sie ist: ein ganzer Mensch nämlich. In diesem Jahr wurde das Thema „Komödie“ ausgegeben, am 21. Dezember wird der Preis wieder verliehen (online, über den youtube-Kanal des Drehbuchforum Wien).

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